David Halberstam
David Halberstam (* 10. April 1934 in New York; † 23. April 2007 in Menlo Park, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Journalist und Schriftsteller.
Biographie
BearbeitenHalberstam war der Sohn des Militär-Chirurgen Charles A. Halberstam und der Lehrerin Blanche Levy Halberstam. Er studierte bis 1955 an der Harvard University. Von 1960 an bis in die späten 1960er war er als Auslandskorrespondent für die New York Times tätig. Er gewann 1964 gemeinsam mit Malcolm Browne den Pulitzer-Preis für Auslandsberichterstattung über den beginnenden Vietnamkrieg. Seine kritische Berichterstattung über das US-amerikanische Engagement in Südostasien brachte unter anderem US-Präsident John F. Kennedy dazu, beim NYT-Herausgeber Arthur Ochs Sulzberger auf Halberstams Entlassung zu drängen.[1]
Nach dem journalistischen Tagesgeschäft konzentrierte er sich auf die Recherche und Publikation von Büchern und Magazinartikeln. Halberstam veröffentlichte insgesamt 21 Bücher, darunter Werke über den Vietnamkrieg, den 11. September 2001 und über den Basketballspieler Michael Jordan. Er war zeitlebens einem kritischen, aufklärerischen Journalismus verpflichtet. Waren es anfänglich politische Publikationen, mit denen er Erfolg hatte, verlegte er sich mit zunehmendem Alter mehr auf Sportmonographien. Halberstam war mit dem deutschen Publizisten Peter Scholl-Latour befreundet.
Sein älterer Bruder Michael war ein bekannter Kardiologe in Washington. Er wurde 1980 zu Hause von einem Einbrecher erschossen.[2]
David Halberstam starb bei einem Autounfall nahe Menlo Park, Kalifornien, auf dem Weg zu einem Interview mit dem früheren Football-Star Y. A. Tittle. Er hinterließ seine Frau, die Schriftstellerin Jean Sandness, mit der er seit 1979 verheiratet war, und Tochter Julia, die als Lehrerin tätig ist.
Literatur (Auswahl)
Bearbeiten- The Best and the Brightest. Random House, New York NY 1965, (In deutscher Sprache: Vietnam oder Wird der Dschungel entlaubt? (= rororo Taschenbücher. 840, ISSN 0720-0943). In Zusammenarbeit mit dem Autor geringfügig gekürzt. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1965, ISBN 3-498-02824-3).
- The Best and the Brightest. Random House, New York NY 1972, ISBN 0-394-46163-0 (In deutscher Sprache: Die Elite. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1974, ISBN 3-498-02824-3).
- The Reckoning. William Morrow & Co., New York NY 1986, ISBN 0-688-04838-2 (In deutscher Sprache: Die Abrechnung. Campus, Frankfurt am Main u. a. 1988, ISBN 3-593-33931-5).
- Playing for Keeps. Michael Jordan and the World He Made. Random House, New York NY 1999, ISBN 0-679-41562-9.
- War in a Time of Peace. Bush, Clinton, and the Generals. Scribner, New York NY u. a. 2001, ISBN 0-7432-0212-0.
- Firehouse. Hyperion, New York NY 2002, ISBN 1-4013-0005-7.
- The Teammates. Hyperion, New York NY 2003, ISBN 1-4013-0057-X.
- The Coldest Winter. America and the Korean War. Hyperion, New York NY 2007, ISBN 978-1-4013-0052-4.
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über David Halberstam im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- „David Halberstam, 73, Reporter and Author, Dies“, New York Times, 24. April 2007, mit Bilderserie und Audio-Datei
- „Pulitzer-Preisträger: David Halberstam tödlich verunglückt“, Spiegel Online, 24. April 2007
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Hier unbelegt. Den tatsächlich geringen Einfluss der Kriegsberichterstattung skizziert Bernd Greiner in seiner Rezension von Lars Kleins Dissertation in der Süddeutschen Nr. 18 vom 23. Januar 2011, S. 16
- ↑ 'Oh, Baby, You're Shot'. In: washingtonpost.com. 11. Dezember 1980, abgerufen am 4. Februar 2024 (englisch).
Personendaten | |
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NAME | Halberstam, David |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Journalist und Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 10. April 1934 |
GEBURTSORT | New York, USA |
STERBEDATUM | 23. April 2007 |
STERBEORT | Menlo Park, Kalifornien, USA |