David Ruffin

US-amerikanischer Gospel- und Soulsänger

David Ruffin (* 18. Januar 1941 als Davis Eli Ruffin in Whynot, Mississippi; † 1. Juni 1991 in Philadelphia) war ein US-amerikanischer Soulsänger, der als eine der Leadstimmen der Temptations berühmt wurde. Seine kraftvolle Stimme wird auch heute noch von vielen Kritikern und Musikern geschätzt. So wählte ihn beispielsweise der Rolling Stone auf Platz 65 der 100 größten Sänger aller Zeiten.[1]

Biografie

Bearbeiten

David Ruffin hatte mit den Temptations große Erfolge wie My Girl (1965) oder Ain’t Too Proud to Beg (1966). Nach seiner Trennung von den Temptations 1968 versuchte er sich als Solist und feierte mit My Whole World Ended (The Moment You Left Me) (1969) und Walk Away from Love (1975), einer Van-McCoy-Produktion, kommerzielle Erfolge. Grundsätzlich hatte seine Solokarriere allerdings Höhen und Tiefen. Ein geplantes Album im Jahre 1971, schlicht David betitelt, wurde komplett gestrichen und erschien erst mit Jahrzehnten Verspätung in einer erweiterten Version im Jahre 2004.[2] Nach 1977 war Ruffin nicht mehr bei Motown unter Vertrag, sondern bei Warner.

Seine langjährige Drogensucht forderte schließlich ihren Tribut und Ruffin starb 1991 mit 50 Jahren an einer Überdosis in Philadelphia, Pennsylvania. 2001 klagte seine Familie gegen NBC und Temptations-Bandleader Otis Williams: Eine TV-Mini-Serie, basierend auf den Memoiren von Williams, behauptete, dass Ruffin aus einem fahrenden Auto in eine Krankenhauseinfahrt geworfen wurde und sein Leichnam mehrere Tage als John Doe geführt wurde. Stattdessen wurde Ruffin jedoch von seinem Fahrer ins Krankenhaus gebracht und dort klar identifiziert. Ruffin wurde auf dem Woodlawn Cemetery in Detroit beigesetzt.

Ruffin genoss hohes Ansehen bei vielen seiner Kollegen. Rod Stewart nannte ihn in einem Interview den „größten Rock-Sänger aller Zeiten“.[3] Daryl Hall, der in den 1980er Jahren mit Ruffin zusammenarbeitete, äußerte: „Er hatte diesen wunderbaren ′Schmerz′ in seiner Stimme, der Menschen auf vielen emotionalen Ebenen ansprach.“ Marvin Gaye sah dies ähnlich. Er bewunderte die Kraft in Ruffins rauer Stimme: „Sie erinnerte mich daran, dass viele Frauen beim Musikhören die Kraft eines richtigen Mannes fühlen wollen.“[4]

Dem gegenüber stand jedoch seine Gewalttätigkeit. So wurde er gegenüber Tammi Terrell, mit der er eine Beziehung führte, des Öfteren massiv gewalttätig – u. a. soll er sie mehrmals am Kopf bzw. im Gesicht erheblich verletzt haben.

Diskografie

Bearbeiten

Studioalben

Bearbeiten
Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[5]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  US   R&B
1969 My Whole World Ended US31
(17 Wo.)US
R&B1
(22 Wo.)R&B
Motown
Feelin’ Good US148
(7 Wo.)US
R&B9
(19 Wo.)R&B
Motown
1970 I Am My Brother’s Keeper US178
(2 Wo.)US
Soul
mit Jimmy Ruffin
1973 David Ruffin US160
(7 Wo.)US
R&B34
(6 Wo.)R&B
Motown
1974 Me ’n Rock ’n Roll Are Here to Stay R&B37
(7 Wo.)R&B
Motown
1975 Who I Am US31
(27 Wo.)US
R&B5
(23 Wo.)R&B
Motown
1976 Everything’s Coming Up Love US51
(12 Wo.)US
R&B16
(12 Wo.)R&B
Motown
1977 In My Stride R&B36
(8 Wo.)R&B
Motown
1979 So Soon We Change R&B19
(14 Wo.)R&B
Warner
1980 Gentleman Ruffin R&B66
(3 Wo.)R&B
Warner
1988 Ruffin & Kendricks R&B60
(5 Wo.)R&B

Weitere Studioalben

  • 2004: David (Motown/Hip-O, bis dahin unveröffentlichtes Album von 1971)

Livealben

Bearbeiten
Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[5]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  US   R&B
1985 Live At The Apollo US21
(18 Wo.)US
R&B41
(12 Wo.)R&B
RCA
mit Hall & Oates & Eddie Kendrick

Kompilationen

Bearbeiten
  • 1978: At His Best (Motown)
  • 1998: The Ultimate Collection
  • 2002: The Essential Collection
  • 2005: The Great David Ruffin: The Motown Solo Albums, Vol. 1
  • 2006: The Great David Ruffin: The Motown Solo Albums, Vol. 2
Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[5]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  UK   US   R&B
1969 My Whole World Ended (The Moment You Left Me)
My Whole World Ended
US9
(10 Wo.)US
R&B2
(11 Wo.)R&B
I Lost Everything I’ve Ever Loved
My Whole World Ended
US58
(5 Wo.)US
R&B11
(8 Wo.)R&B
I’m So Glad I Fell for You
Feelin’ Good
US53
(7 Wo.)US
R&B18
(7 Wo.)R&B
1970 Stand By Me
I Am My Brother’s Keeper
US61
(7 Wo.)US
R&B24
(7 Wo.)R&B
mit Jimmy Ruffin
1973 Common Man
David Ruffin
R&B84
(3 Wo.)R&B
1975 Walk Away From Love
Who I Am
UK10
(8 Wo.)UK
US9
(15 Wo.)US
R&B1
(17 Wo.)R&B
1976 Heavy Love
Who I Am
US47
(7 Wo.)US
R&B8
(13 Wo.)R&B
Everything’s Coming Up Love
Everything’s Coming Up Love
US49
(9 Wo.)US
R&B8
(14 Wo.)R&B
On and Off
Everything’s Coming Up Love
R&B48
(8 Wo.)R&B
1977 Just Let Me Hold You For A Night
In My Stride
R&B18
(16 Wo.)R&B
You’re My Piece of Mind
In My Stride
R&B71
(5 Wo.)R&B
1979 Break My Heart
So Soon We Change
R&B9
(17 Wo.)R&B
I Get Excited
So Soon We Change
R&B79
(6 Wo.)R&B
1980 Slow Dance
Gentleman Ruffin
R&B63
(8 Wo.)R&B
1987 I Couldn’t Believe It
Ruffin & Kendricks
UK85
(1 Wo.)UK
R&B14
(16 Wo.)R&B
mit Eddie Kendricks
1988 One More For The Lonely Hearts Club
Ruffin & Kendricks
R&B43
(10 Wo.)R&B
mit Eddie Kendricks

Weitere Singles

  • 1970: Each Day is a Lifetime
  • 1971: You Can Come Right Back to Me
  • 1972: Little More Trust
  • 1973: Blood Donors Needed (Give All You Can)
  • 1974: Me ’n Rock ’n Roll (Are Here to Stay)
  • 1975: Superstar (Remember How You Got Where You Are)
  • 1977: I Can’t Stop the Rain
  • 1991: Hurt the One You Love
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Rolling Stone: 100 Greatest Singers of All Time. In: Rolling Stone. 3. Dezember 2010, abgerufen am 29. November 2019 (amerikanisches Englisch).
  2. The Unreleased Album - David Ruffin | Songs, Reviews, Credits | AllMusic. Abgerufen am 2. Februar 2021 (englisch).
  3. Billboard. 16. November 1974, ISSN 0006-2510, Band 86, Nr. 46, S. 14 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Rolling Stone: 100 Greatest Singers of All Time. In: Rolling Stone. 3. Dezember 2010, abgerufen am 29. November 2019 (amerikanisches Englisch).
  5. a b c Chartquellen: UK US