Decauville-Bahn bei Massaua

italienische Militär-Eisenbahnstrecke im heutigen Eritrea
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Die Decauville-Bahn bei Massaua war eine von den italienischen Streitkräften von 1887 bis 1888 gebaute Decauville-Bahn im heutigen Eritrea durch das Gebiet, in dem am 25. und 26. Januar 1887 die Schlacht bei Dogali ausgetragen wurde.

Massaua
Couillet-Decauville-Lokomotive der ursprünglichen Baureihe 1
Couillet-Decauville-Lokomotive der ursprünglichen Baureihe 1
Strecke der Decauville-Bahn bei Massaua
Streckenverlauf


Rekonstruktion des ehemaligen Streckenverlaufs von 1887[1][2][3]
Streckenlänge:27 km
Spurweite:600 mm (Schmalspur)
Rotes Meer
Kopfbahnhof Streckenanfang (Strecke außer Betrieb)
0 Massaua
Strecke (außer Betrieb)
Kopfbahnhof Streckenende (Strecke außer Betrieb)
7 Monkullo

600-mm-Feldbahn bei Gherar

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Bei Massaua waren im November 1887 das Lager von Gherar und die Forts Abd-el-Kadre, Otumlo, Monkullo und Archico untereinander durch eine tragbare 600-mm-Feldbahn, System Decauville, verbunden und diese wurde mit zum Transport von Materialien aller Art und Lebensmitteln verwendet.[4]

Die Decauville-Bahn wurde gebaut, um alle befestigten Punkte in der Umgebung von Massaua miteinander zu verbinden. Sie wurde bis nach Saati vorangetrieben. Schließlich wurde das verschanzte Lager von Massaua durch drei Forts ergänzt: Fort Victor-Emmanuel, drei Kilometer von Monkullo entfernt, Fort König Humbert, vier Kilometer von Arkiko entfernt, und Fort Königin Margarete in vorgeschobener Position.[5]

Sie wurde aus vorgefertigtem fliegendem Gleis gebaut, dessen Schienen ein Metergewicht von 9,5 kg/m hatten.

 
Karte von Emilio Olivieri, 1888: 600 mm (schwarz) und 750 mm (rot) Spur

Gegenüber von Taulud liegt auf der Nordseite, getrennt durch einen fünfhundert Meter breiten Meeresarm, die Halbinsel Gherar, die 1888 mit Schuppen aller Formen und Größen, Vordächern und Lagerhäusern vollgestopft war. Das Hauptquartier des örtlichen Ingenieurs ist dort untergebracht, und auch eine Eisfabrik wird dort mit Backsteinmauern errichtet. Von dort gehen mehrere Gleise des Decauville-Systems ab, die in einem Umkreis von 10 bis 15 Kilometern nach Massawa, Arkiko und Hotumlo führen, und die kleinen Lokomotiven, die auf diesen wackeligen Schienen fahren, leisten einen aktiven Transportdienst für verschiedene militärische Bedürfnisse.

Der einzige Kai, der 1888 in Abd el Kadir zur Verfügung stand, war ein etwa hundert Meter langer und drei Meter breiter hölzerner Kai gegenüber dem Arsenal, dessen Säulen, die verrottet und von den in diesen Gewässern vorkommenden Meerestieren mehr als zur Hälfte aufgefressen worden waren, für den Transport schwerer Lasten nicht sehr vertrauenserweckend wirkten. An der Anlegestelle konnten Schlepper und Plattbodenschiffe, so genannte Sandalen sandali, anlanden, und es wurde eine Decauville-Bahn angelegt, die mit dem gesamten Netz verbunden war, das damals bis nach Monkullo reichte.

Für den Transport von Gütern von den Lastkähnen zum Kai gab es jedoch kein anderes Mittel als menschliche Muskelkraft, da die einzigen vorhandenen Kräne auf den Kais der Halbinsel Gherar aufgestellt waren.

 
Decauville-Bahn am Materiallager für den Eisenbahnbau

Auf dem Kai mussten neben dem Material für den Eisenbahnbau auch Lebensmittel und Futtermittel für das Militärkommissariat, Material für die Artillerie, die Ingenieure und die Marine entladen werden; und die Wagen, mit denen diese Materialien auf der Decauville-Bahn transportiert werden sollten, waren sehr knapp, da sie zum Teil auf der Halbinsel Gherar, zum Teil für den Bau des gemauerten Kais von Abd el Kader verwendet wurden, der für die Anlandung von Schiffen genutzt werden sollte und auf dem die Eisenbahngleise verlaufen sollten.[6]

750-mm-Feldbahn

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Parallel zur Decauville-Bahn wurde seit Mitte Oktober 1887 an dem Bau der 750-mm Feldbahn von Massauah über Moncullo, Dogali nach Saati gearbeitet.[4]

Die 27 Kilometer lange Strecke mit einer Spurweite von 750 mm verband die am Roten Meer gelegene Hafenstadt Massaua mit der im Landesinneren von Eritrea gelegenen Stadt Saati.

950-mm-Schmalspurbahn

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1898 wurde die Verantwortung für die Bahn auf die Zivilverwaltung übertragen und zugleich die Entscheidung getroffen, die bestehende Strecke auf die in Italien übliche Schmalspur-Spurweite von 950 mm umzuspuren, in dieser Ausführung den Bau fortzusetzen und nach Asmara voranzutreiben.

600-mm-Schienenfahrzeuge

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Die italienische Regierung beschaffte sich bei der Firma Decauville folgende Schienenfahrzeuge:

Lokomotiven

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Nr. Baujahr Achsfolge Name Foto
N° 44 1886 0-4-0 Regina Margherita  
N° 48 1887 0-4-0 Roma  
N° 51 1887 0-4-0 Massaua
N° 54 1887 0-4-0 Umbero Primo
N° 55 1887 0-4-0 Savoia
  • 8 oder 16 Wagen des Typs 25 (Muldenkipper)
  • 2 Wagen vom Typ 41 (zerlegbare Güterwagen)
  • 20 Wagen vom Typ 65 (ungefederte Drehgestellbleche)
  • 2 Wagen vom Typ 66 (wie Typ 65 jedoch mit auf Bögen montierter Plane)
  • 2 Wagen vom Typ 48 (wie Typ 65, jedoch mit Bordwänden, die eine Kiste bilden)
  • 2 Wagen vom Typ 67 (wie Typ 66, aber mit zwei Rückenlehnen, Kapazität: 16 Personen)
  • 1 Wagen vom Typ 68 (mit Bänken für 8 Personen, ähnlich denen, die im Pariser Jardin d’Acclimatation eingesetzt wurden)[8][9]

Fotos der Feldbahn bzw. Schmalspurbahn

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Siehe auch

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Commons: Bahnen mit 600 mm Spurweite in Eritrea – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Alberto Pozzi: Origine delle ferrovia in Eritrea.
  2. Battle of Massawa, 8 April 1941, Advance of Allied Forces, 7BDE, 10 BDE and Free French.
  3. Laura Ryolo et al: Il Colonialismo in Africa. Massaua come la videro gli Italiani.
  4. a b Wochen Revue. In: Armeeblatt: Officielles Organ des Comites zur Errichtung eines Radetzky-Denkmals in Wien, Nr. 46, Wien, 15. November 1887, S. 617.
  5. Paul Combes (1856–1909): L'Abyssinie en 1896, le pays, les habitants, la lutte italo-abyssine. Veröffentlicht durch J. André, Paris, 1896, S. 84.
  6. Relazione dell'ingegnere Emilio Olivieri, direttore dei lavori. Roma Tipografia degli Stabilimenti Militari di Pena, 1888.
  7. Decauville-Katalog Nr. 77, November 1890.
  8. Eric Fresne: Italie grande guerre.
  9. Decauville-Katalog, 1897.