Decheldorf
Decheldorf ist ein Gemeindeteil des Marktes Mühlhausen im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).[2] Decheldorf liegt in der Gemarkung Mühlhausen.[3]
Decheldorf Markt Mühlhausen
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Koordinaten: | 49° 47′ N, 10° 44′ O |
Höhe: | 312 m ü. NHN |
Einwohner: | 105 (31. Dez. 2021)[1] |
Postleitzahl: | 96172 |
Vorwahl: | 09548 |
Geografie
BearbeitenDas Dorf ist unmittelbar von Acker- und Grünland umgeben. Daran schließen im Norden die Waldgebiete Pechofen und Steingrube an, im Süden gibt es ein weiteres Waldgebiet, das direkt an den Ort grenzt. Beim Ort entspringt ein namenloser Bach, der einen Kilometer weiter südwestlich als linker Zufluss in den Allbach mündet.
Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Oberköst (1,5 km nordöstlich) bzw. zur Kreisstraße ERH 34 bei Albach (0,9 km südlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Mühlhausen zur Staatsstraße 2260 (4 km südöstlich).[4]
Geschichte
BearbeitenEtwa ein Kilometer südöstlich von Decheldorf erhebt sich der Weichselberg. Dort befindet sich ein Burgstall aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Die Burg wurde im Würzburger Lehenbuch von 1358 erwähnt: „Eberhard de Solzenrode recipit aream castrensem in Wiknantsberg“ (Eberhard von Solzenrode hat das Gebiet der Burg auf dem Wiknantsberg erhalten).[5]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Decheldorf 23 Anwesen (1 Hof, 14 Güter, 7 Häuslein, 1 Schäferei). Das Hochgericht übte teils das bambergische Centamt Wachenroth, teils das bambergische Centamt Burgebrach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Rittergut Mühlhausen.[6]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Decheldorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Mühlhausen und der im selben Jahr gebildeten Ruralgemeinde Mühlhausen zugewiesen. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit und der Ortspolizei unterstand der gesamte Ort bis 1834 dem Patrimonialgericht Mühlhausen.[7]
Baudenkmäler
Bearbeiten- Haus Nr. 30/30a: Walmdachbau
- Haus Nr. 43: Wohnstallhaus
- Grenzstein
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1819 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2019 |
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Einwohner | 130 | 174 | 181 | 151 | 145 | 145 | 154 | 126 | 118 | 104 | 101 |
Häuser[8] | 34 | 32 | 26 | 26 | 28 | 29 | |||||
Quelle | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [1] |
Religion
BearbeitenDer Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Maria und Kilian (Mühlhausen) gepfarrt.[19] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Gertrud (Wachenroth) gepfarrt.[16]
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Decheldorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 689 (Digitalisat).
- Georg Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch. Vergangenheit und Gegenwart. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-München 1970, DNB 457004320, S. 101.
- Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 62 (Digitalisat). Ebd. S. 133 (Digitalisat).
- Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 161.
Weblinks
Bearbeiten- Decheldorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 29. November 2021.
- Decheldorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 18. Oktober 2019.
- Decheldorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 18. Oktober 2019.
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b Gemeindezahlen > Einwohnerstatistik. In: markt-muehlhausen.de. Abgerufen am 7. August 2023.
- ↑ Gemeinde Mühlhausen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 7. August 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 15. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 7. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 161 = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 101.
- ↑ H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 62. Dort sind fälschlicherweise 24 Anwesen als Gesamtzahl angegeben.
- ↑ H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 133.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 17 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 874, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1046, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 991 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1040 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1073 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 924 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 680 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 173 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 335 (Digitalisat).
- ↑ H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 62.