Defaka ist eine Sprache in Nigeria, die zur Gruppe der ijoiden Sprachen innerhalb der Niger-Kongo-Sprachfamilie gehört.

Defaka (Défàkà)

Gesprochen in

Nigeria (Bonny-Distrikt, Rivers State)
Sprecher 200 (Blench 2003)
Linguistische
Klassifikation

Niger-Kongo-Sprachen

Sprachcodes
ISO 639-3

afn

Sie bildet als Einzelsprache eine eigene Gruppe der Ijoid-Sprachen und ist vom Aussterben bedroht, da ihre Sprecher zunehmend zur Amtssprache Englisch beziehungsweise zum nigerianischen Pidginenglisch wechseln.

Viele Defaka-Sprecher können zudem auch Nkoro. Die meisten Menschen, die Defaka können, sind ältere Personen, und selbst unter ihnen wird die Sprache nur selten verwendet – die Gesamtzahl der Defaka-Sprecher beläuft sich heute auf maximal 200. Der Gebrauch des Defaka schwindet in der Stadt Nkooro stärker als im Gebiet Iwoma. Alle Kinder wachsen nun mit Pidginenglisch auf und bekommen seltener auch das Nkoroo, eine Ijo-Sprache, als Zweitsprache beigebracht. Die am dritthäufigsten gebrauchte Sprache unter den Defaka ist das Igbo, was auf den politischen Einfluss von Opobo seit der Zeit des Oil-Rivers-Handels (mit Palmöl) zurückgeht. Igbo wurde neben Englisch die Unterrichtssprache in vielen Schulen der Region und fungiert als regionale Verkehrssprache.

Literatur

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  • Roger Blench: Language Death in West Africa. 2000 (unpublished paper given at the Round Table on Language Endangerment, Bad Godesborg, February 12-17, 2000).
  • Raymond G. Gordon Jr. (Hrsg.): Ethnologue. 15th edition. 2005 (Ethnologue report on Defaka [abgerufen am 31. Mai 2005]).
  • Charles E.W. Jenewari: Defaka, Ijo’s Closest Linguistic Relative. In: Ivan R. Dihoff (Hrsg.): Current Approaches to African Linguistics Vol 1. 1983, S. 85–111.
  • A. Shryock, P. Ladefoged, K. Williamson: The phonetic structures of Defaka. In: Journal of West African Languages. Band 26, Nr. 2, 1996, S. 3–27.
  • Kay Williamson: Defaka revisited. The multi-disciplinary approach to African history. Chapter 9. Hrsg.: Nkparom C. Ejituwu. University of Port Harcourt Press, Port Harcourt 1998, S. 151–183.
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