Defense Information Systems Agency

Die Defense Information Systems Agency (DISA; deutsch „Agentur für Verteidigungsinformationssysteme“) ist eine Behörde des US-Verteidigungsministeriums. Sie wurde 1960 gegründet und hieß bis 1991 Defense Communications Agency. Ihr Sitz ist Fort Meade in Maryland. Ihre Aufgaben liegen unter anderem in der Unterstützung mit Informations- und Kommunikationstechnik für den Präsidenten, Vizepräsidenten, Verteidigungsminister und die Streitkräfte.

Vereinigte StaatenVereinigte Staaten
Defense Information Systems Agency
— DISA —
Siegel
Siegel
Staatliche Ebene Bund
Aufsichts­behörde(n) US-Verteidigungsministerium
Bestehen seit 12. Mai 1960
Hauptsitz Fort George G. Meade, MD, USA
Haushalt 11,9 Mrd. US-Dollar[1]
Behördenleitung Direktor: Generalleutnant Robert J. Skinner[2]
Website disa.mil
Logo der DISA

Geschichte

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Die einzelnen Organisationen im Verteidigungsministerium benötigten ein einheitliches Kommunikationssystem, deshalb gab der damalige Präsident Dwight D. Eisenhower 1957 seinen Verteidigungsminister Charles Erwin Wilson den Auftrag, ein gemeinsames System für alle Streitkräfte zu entwickeln. Am 12. Mai 1960 wurde schließlich die Defense Communications Agency (DCA) gegründet, welche den Auftrag bekam, dieses System zu verwalten und zu kontrollieren.[3]

Die DCA spielte eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Defense Satellite Communications System und vom Heißen Draht. Während des Vietnamkrieges eröffnete die DCA eine Außenstelle in Asien und baute mit Talk Quick ein Kommunikationsnetz zum sicheren Dialog aus. In den 70er Jahren erwarb die Agency das Minimum Essential Emergency Communications Network (MEECN), welches für die schnelle Kommunikation mit der Atomstreitkraft zuständig ist. Ende der 80er Jahre legte die DCA die Joint Tactical Command, Control, and Communications Agency (JTC3A), das Tri-Service Tactical Communications Joint Test Element und die Joint Operability Test Facility zusammen und bildete das Joint Interoperability Test Command (JITC), welches in Fort Huachuca stationiert ist.[4]

 
Struktur der Defense Information Systems Agency

Am 25. Juni 1991 wurde die DCA in Defense Information Systems Agency (DISA) umbenannt, um das Amt „eindeutig als Kampfunterstützungsbehörde zu identifizieren“. Mitte der 90er wurde das Worldwide Military Command and Control System unter anderem durch das Defense Message System ersetzt, um die Unified Combatant Commands besser zu vernetzen. Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 bekam die Behörde zusätzliche Mittel um ihre Rolle weiter auszubauen. Mit der 877 Millionen Dollar Global Information Grid Bandwidth Expansion übernahm die Agentur ihr bisher größtes Projekt, welches am 30. September 2004 Einsatzbereit war.[4]

Während des Krieges in Afghanistan baute die DISA das Telecommunications Advisory Team (TAT) auf, welches unter der International Security Assistance Force operierte und für die Kommunikation, Vernetzung der einzelnen Länder und Entwicklungshilfe zuständig war. Von Januar bis Juli 2011 zogen 4500 militärische und zivile Angestellte der DISA, sowie Vor-Ort-Vertragspartner aus Arlington und Falls Church, Virgina, die dort zuvor an unterschiedlichen Orten untergebracht waren, in den neuen Hauptquartierkomplex in Fort George G. Meade im Bundesstaat Maryland.[5]

Befehlshaber

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Rang Name Bild Amtszeit[4]
Generalleutnant Alfred D. Starbird   März 1962 – November 1967
Generalleutnant Richard P. Klocko   November 1967 – August 1971
Generalleutnant Gordon T. Gould   September 1971 – Juli 1974
Generalleutnant Lee M. Paschall   Juli 1974 – Juli 1978
Vizeadmiral Samuel L.Gravely   September 1978 – Juli 1980
Generalleutnant William J. Hilsman   September 1980 – September 1983
Generalleutnant Winston D. Powers   September 1983 – Mai 1987
Generalleutnant John T. Myers   Mai 1987 – Juni 1990
Generalleutnant Thurman D. Rodgers   Juni 1990 – Juli 1991
Generalleutnant Alonzo E. Short   August 1991 – Juli 1994
Generalleutnant Albert J. Edmonds   Juli 1994 – Juni 1997
Generalleutnant David J. Kelley   Juni 1997 – Juni 2000
Generalleutnant Harry D. Raduege   Juni 2000 – Juli 2005
Generalleutnant Charles E. Croom   Juli 2005 – Juli 2008
Generalleutnant Carroll F. Pollett   November 2008 – Januar 2012[6]
Generalleutnant Ronnie D. Hawkins   Januar 2012 – Juli 2015[7][8]
Generalleutnant Alan R. Lynn   Juli 2015 – Februar 2018[9]
Vizeadmiral Nancy A. Norton   Februar 2018 – Februar 2021[10]
Generalleutnant Robert J. Skinner   seit Februar 2021

Auszeichnung

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Einzelnachweise

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  1. DISA's Budget. Abgerufen am 23. August 2021.
  2. Our Leaders. Abgerufen am 22. August 2021 (englisch).
  3. Our History > 1947-1960. Defense Information Systems Agency, abgerufen am 14. November 2021 (englisch).
  4. a b c Our History. In: DISA. Abgerufen am 23. August 2021 (englisch).
  5. DISA Relocates Its Headquarters to Fort Meade. Abgerufen am 7. Juni 2020.
  6. Army Lt. Gen. Carroll F. Pollett, Defense Information Systems Agency director, renders his final salute as commander of Joint Task Force Global Networks Operation in the task force's deactivation ceremony in Arlington, Va., Sept. 7, 2010. Pollett has served as the task force commander and DISA director since November 2008. The task force's mission and personnel now fall under U.S. Cyber Command. DoD photo by Army Sgt. 1st Class Michael J. Carden. Department of Defense, abgerufen am 27. August 2021 (englisch).
  7. LIEUTENANT GENERAL RONNIE D. HAWKINS JR. US Air Force, abgerufen am 27. August 2021 (englisch).
  8. Ronnie D. Hawkins, Jr, Lt Gen, USAF (Ret). Angelo State University, abgerufen am 27. August 2021 (englisch).
  9. Director of the Defense Information Systems Agency: Who Is Alan Lynn? AllGov, abgerufen am 27. August 2021 (englisch).
  10. Vice Admiral Nancy Norton. US Navy, abgerufen am 27. August 2021 (englisch).

Koordinaten: 39° 6′ 26,5″ N, 76° 44′ 47,7″ W