Die Delisleskala [dəˈlil] ist eine Temperaturskala, die 1732 von dem französischen Astronomen Joseph-Nicolas Delisle (1688–1768) eingeführt wurde. Die Einheit der Delisleskala ist Grad Delisle, wobei diese keine SI-Einheit darstellt.

1732 entwarf Delisle ein Thermometer, das mit flüssigem Quecksilber arbeitete. Als Bezugspunkt nahm er den Siedepunkt von Wasser (0 °De) bei einem normalen atmosphärischen Druck (1013,25 mbar) und maß dann die Volumenänderung des Quecksilbers.[1] Das Delislethermometer hatte ursprünglich 2400 Gradeinteilungen. Im Winter 1738 rekalibrierte Josias Weitbrecht (1702–1747) das Thermometer, als er feststellte, dass die Volumenänderung von Quecksilber über diese Temperaturdifferenz näherungsweise einem Verhältnis von 150 zu 10.000 entspricht.[1][2] Als Bezugspunkte dienten nun der Siedepunkt von Wasser (0 °De) und der Schmelzpunkt von Eis (150 °De). Die Delisleskala verläuft somit wie die ursprünglich von Celsius entworfene Skala (Siedetemperatur von Wasser und Schmelztemperatur ) und damit entgegen der heutigen Celsiusskala, die vom Schmelzpunkt des Eises (0 °C) zum Siedepunkt von Wasser (100 °C) verläuft.[1][3]

Das Delislethermometer wurde über 100 Jahre lang in Russland genutzt.

Einzelnachweise

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  1. a b c Dario Camuffo, Phil D. Jones: Improved Understanding of Past Climatic Variability from Early Daily European Instrumental Sources. Springer, 2002, ISBN 978-1-4020-0556-5, S. 314 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Nikos Psarros: Die Chemie und ihre Methoden. John Wiley & Sons, 2008, ISBN 978-3-527-62463-8, S. 109 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Jakov A. Smorodinskij: Was ist Temperatur?: Begriff, Geschichte, Labor und Kosmos. Harri Deutsch Verlag, 2000, ISBN 978-3-8171-1403-0, S. 11 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).