Der Höllenreiter

Stummfilm von Valy Arnheim (1922)

Der Höllenreiter ist der Titel eines stummen Kriminaldramas, das Valy Arnheim 1922 nach einem Drehbuch von Paul Rosenhayn in seiner Produktionsfirma Valy Arnheim-Film GmbH Berlin mit sich selber in der Titelrolle als Detektiv Harry Hill inszeniert und produziert hat. Marga Lindt, Arnheims spätere Ehefrau, war im Film seine Widersacherin, die Verbrecherin Gora Delavare. Der Film war Teil der Harry Hill-Detektivfilm-Serie.

Film
Titel Der Höllenreiter
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1922
Länge 3 Akte, 1050 Meter, bei 18 BpS 51 Minuten
Stab
Regie Valy Arnheim
Drehbuch Paul Rosenhayn
Produktion Valy Arnheim, Valy Arnheim-Film GmbH Berlin
Kamera Hermann Schadock
Besetzung
  • Valy Arnheim: Harry Hill
  • Paul Moleska: Sheridan, Rennstallbesitzer
  • Franz Verdier: Hallet
  • Jack Fox: Ward, Trabrennfahrer
  • Willy Zizold: Jack Jones
  • Paul Miffert: Fürst von Gorgona
  • Fritz Wulfert: Ministerpräsident Barret
  • Erner Hübsch: John Rockstone sen., der Kohlenkönig
  • Arthur Winkler: Kapitän
  • Marga Lindt: Gora Delavare
  • Julio Valdez: Stevenson, Zirkusdirektor
  • Willi Stauber: Coleridge
  • Victor Colani ... Railephonist[1]

Handlung

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Dieser Film teilt sich in drei Teile[2]: Die Millionenwette, Der Kohlenkönig und Der Höllenreiter.

Im ersten Teil verübt Gora Delavare (Marga Lindt) einen sensationellen Wettbetrug und Harry Hill, der sie entlarvt, macht sich zu ihrer Verfolgung auf. Im zweiten Teil tritt Marga Lindt als Tochter des Kohlenmagnaten Rockstone auf, will den Fürsten von Gorgona düpieren und mit Hilfe ihres Komplizen, der erklärt, einen künstlichen Kohlenersatz erfunden zu haben, einen noch größeren Raubzug vollbringen. Doch Harry Hill entlarvt sie wieder, um dann selbst scheinbar ihrer Rache zum Opfer zu fallen. Sie überfallen ihn und lassen ihn an ein führerloses Motorboot gefesselt ins Meer hinaus steuern in der sicheren Erwartung, dass er den Haifischen zum Opfer fällt. Und nochmals versuchen sie einen Millionenbetrug an dem Direktor des Zirkus Piccadilly und dieser ist schon gelungen, als Harry Hill in dem Höllenreiter die Betrügerin Delavare erkennt, entlarvt, ihre Beute den Betrogenen zurückgibt. Auf der Flucht finden Marga Lindt und ihr Komplize den Tod.

(Inhaltsbeschreibung aus Das Kino-Journal Nr. 653, vom 3. Februar 1923, auf S. 8–9[3])

Produktionsnotizen

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Die Produktion der Valy Arnheim Film GmbH Berlin wurde von Hermann Schadock photographiert. Die Szene bildete Edmund Heuberger.

Der Film lag der Reichsfilmzensur am 10. April 1922 zur Prüfung vor und erhielt die Nummer B05685[4] Er wurde auch unter dem Titel „Die Millionenwette“ verliehen.[5] Weitere Alternativtitel waren „Zirkus Piccadilly“[5] und „Der Sturz in die Tiefe“[5].

Eine Notiz im Kinematograph Düsseldorf Nr. 790[6] teilte mit:

„Valy Arnheim Film. Die Firma beendet mit dem dreiteiligen Sensationsfilm “Der Höllenreiter” von Paul Rosenhayn die Produktion der Harry Hill-Serie 1921/22. Die Hauptrollen spielen Marga Lindt und Valy Arnheim. Der Film ist am 15.April vorführungsbereit.“

Rezeption

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Der Rezensent des Kino-Journal zeigte sich mit dem Film hochzufrieden:

„Ein neuer Harry Hill-Film ist immer eine Sensation, und man muß immer staunen über die Verbrecherpraxis Marga Lindts und die prächtige Detektivfigur Vally [sic] Arnheims. Dabei klappt die Handlung vollkommen, Szene paßt zu Szene. […] Den Film zeichnen gediegene Bilder eines Rennplatzes, ausgezeichnete Aufnahmen von einem Auswandererdampfer, sowohl von den Prunkräumen wie auch vom Zwischendeck, und gute Zirkusbilder aus. Dazu die aufregende Handlung voll Sensationen, wirklich ein Detektivschlager im vollen Sinne des Wortes.“

Literatur

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  • Herbert Birett: Verzeichnis in Deutschland gelaufener Filme. Entscheidungen d. Filmzensur Berlin, Hamburg, München, Stuttgart 1911–1920. München: Saur Verlag 1980.
  • Gerhard Lamprecht: Deutsche Stummfilme, Bde. 1-8 und Gesamtregister: Deutsche Stummfilme aus den Jahren 1903 bis 1931. Deutsche Kinemathek, Berlin 1970. Band 7: „1921-1923“.
  • Ken Wlaschin: Silent Mystery and Detective Movies: A Comprehensive Filmography. Verlag McFarland, 2009. ISBN 0-7864-5429-6, 291 Seiten, hier S. 109.
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Einzelnachweise

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  1. veraltete Bezeichnung für den Operator eines "railiphone" (drahtlosen Telephons), vgl. Frederic J. Haskin: World Wide Wireless, published on the 14th August 1912, dort: "It is probable that within a short time people will be talking from moving trains by means of the semi-wireless outfit known as the "railiphone". This instrument is being tried out and has met with success. Just now the Pennsylvania Railroad is considering the equipment of some of its trains with wireless and of trying to use it instead of the telephone and the ordinary telegraph in train handling. It is said that the wireless apparatus does its best work in bad, stormy weather, when the telephone and the telegraph are most apt to be out of commission."
  2. gemeint sind hier vermutlich "Akte".
  3. online bei ANNO
  4. vgl. Birett, Quellen zur Filmgeschichte: B05685 Höllenreiter, Der 1922
  5. a b c vgl. Birett, Quellen zur Filmgeschichte: B05685 Millionenwette, Die (Weiterer Titel)
  6. Der Kinematograph Düsseldorf No. 790, PDF, S. 84