Der Zauberlehrling (Film)
Der Zauberlehrling heißt ein von Frank Stoye 2017 verfilmtes Märchen für die ZDF-Reihe „Märchenperlen“, das von Goethes gleichnamiger Ballade inspiriert wurde. Anders als die meisten Verfilmungen der Reihe war der Film eine Koproduktion des ZDF und des MDR. Max Schimmelpfennig ist in der Titelrolle des Zauberlehrlings Valentin besetzt, Pauline Rénevier als Katrina, Christoph Bach als Zaubermeister Ambrosius, Felix von Manteuffel als Altmeister Zacharias und Sandra Borgmann als Königin Anna.
Episode 15 der Reihe Märchenperlen | |
Titel | Der Zauberlehrling |
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Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Länge | 88 Minuten |
Altersfreigabe | |
Produktionsunternehmen | Kinderfilm GmbH |
Regie | Frank Stoye |
Drehbuch | Brinx/Kömmerling |
Produktion | Ingelore König |
Musik | Mathias Rehfeldt |
Kamera | Bernd Fischer |
Schnitt | Wiebke Henrich |
Premiere | 24. Dez. 2017 auf ZDF |
Besetzung | |
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Handlung
BearbeitenDer bettelarme Valentin möchte unbedingt Zauberer werden. Da trifft es sich gut, dass der Zaubermeister Ambrosius gerade einen Lehrling sucht. Valentin ist sich sicher, dass er genau der Richtige für diesen Job ist. Bei der Prüfung zeigt er tatsächlich seine außergewöhnliche Begabung, wird aber von Katrina überlistet, die zuvor schon mittels eines Tricks weitere Bewerber aus dem Feld geschlagen hat, und nun neben Valentin die einzige Mitbewerberin ist. So kommt es, dass nicht er, sondern Katrina die begehrte Stelle als Gehilfe des Zaubermeisters erhält.
Valentin kommt stattdessen in der Apotheke der Stadt unter und wird Lehrling des Altmeisters Zacharias, der schon Ambrosius ausgebildet hatte. Zacharias, dem einst ein Zaubertrick gründlich misslungen war, hat der Zauberei seitdem abgeschworen. Sehr zum Leidwesen Valentins unterweist ihn der Altmeister nur in der Lehre der Kräuter- und Heilkunde und nicht im Fach Zauberei, wie er inständig gehofft hatte. Nachdem Valentin bei einem von ihm versuchten Zauber ein Wasserchaos verursacht, indem er den Zauberspruch „Walle! walle manche Strecke, daß, zum Zwecke, Wasser fließe“ anwendet, wird er von Zacharias vor die Tür gesetzt.
Valentin ist nun fest entschlossen, die Zauberei auf eigene Faust zu erlernen. Auf dem Marktplatz trifft er auf Katrina, die an der Figur eines versteinerten Mädchens steht. Sie erzählt Valentin, dass es sich bei dem Mädchen um ihre zu Stein verwandelte Schwester Clara handelt. Clara fiel dem Zauber zum Opfer, von dem Zacharias Valentin erzählt hatte. Katrina gesteht Valentin, dass sie einfach alles tun würde, um ihre Schwester wieder zum Leben zu erwecken. Daraufhin bietet der junge Mann ihr seine Hilfe an. Valentin sucht gemeinsam mit Katrina Zacharias auf, der erst unwirsch reagiert, sich nach dem Hinweis, dass Katrina Claras Schwester sei, aber besinnt. Anhand eines mitgebrachten Buches finden die drei heraus, dass Ambrosius zur Zeit der Verzauberung Claras die Gunst der Stunde genutzt hat, um Zacharias außer Gefecht zu setzen und dessen Stelle am Königshof einzunehmen. Der Altmeister der Zauberei zeigt Clara und Valentin eine Möglichkeit auf, mit Hilfe einer magischen Blume, die jeden Zauber aufheben kann, Clara vielleicht doch noch zurück ins Leben zu holen.
Die beiden jungen Leute müssen es schaffen, durch ein magisches Tor in eine Welt einzudringen, wo diese Blume wächst. Zacharias hat ihnen klargemacht, wie gefährlich diese Mission ist. Er will am Ufer des Sees auf ihre Rückkehr warten. Zu seinem Entsetzen sieht er jedoch Ambrosius in einem Ruderboot auf dem See. Er weiß nun, dass er keine Wahl hat, wenn er Katrina und Valentin vor Ambrosius schützen will und seinen Schwur, nie wieder zu zaubern, brechen muss. Katrina und Valentin haben das magische Tor inzwischen durchfahren. Dort sind sie auf die Gunst einer Hüterin angewiesen. Sie verlangt, dass Katrina im Gegenzug eine Blume werden müsse. Valentin meint, wenn sie eine Blume werde, dann möchte er auch eine sein. Das rührt die Hüterin so sehr, dass beide die Zauberblume ohne Gegenleistung bekommen. In diesem Moment taucht jedoch Ambrosius auf und fordert die Blume für sich. Mit dieser will er die Königin für seine Zwecke verzaubern. Aber auch Zacharias ist im entscheidenden Moment da und sorgt dafür, dass Valentin die Blume zurückbekommt. Ambrosius gelingt es jedoch nunmehr, Zacharias zu versteinern, der geschworen hatte, wenn er in die Nähe der Blume kommen sollte, solle ihn dasselbe Schicksal ereilen wie Clara.
Katrina und Valentin finden sich nach ihrem Erwachen in einen tiefen Brunnenschacht wieder, können jedoch durch den Besen-Zauber so viel Wasser in den Schacht fließen lassen, dass sie nach oben kommen und hinausklettern können. Währenddessen belegt Ambrosius die Königin mit Hilfe der Blume mit einem Liebeszauber, um sich Königreich und Macht zu sichern. Durch Katrina und Valentin, die gerade noch rechtzeitig zur Stelle sind, wird Ambrosius besiegt und der Versteinerungszauber, mit dem er Valentin belegen will, durch diesen abgewendet und legt sich nun über Ambrosius selbst, der versteinert. Im selben Moment, als Katrina ihrer Schwester Clara die Zauberblume in die Hand drückt und diese wieder menschliche Gestalt annimmt, bricht auch der Zauber, mit dem Zacharias belegt war. Die Königin ist überaus erfreut, als ihr alter Freund wieder da ist und ernennt ihn zum Zaubergroßmeister. Katrina und Valentin fallen sich in die Arme und besiegeln ihr Glück mit einem Kuss.
Produktion
BearbeitenProduktionsnotizen
BearbeitenDer Film wurde von der Kinderfilm GmbH für das ZDF und den MDR produziert. Die Aufnahmen fanden vom 7. März bis zum 5. April 2017 in der Altstadt von Görlitz, im Landschaftspark von Bad Muskau und im Kromlauer Park von Gablenz statt. Die Apotheke von Altmeister Zacharias befindet sich am Untermarkt in Görlitz, im Alten Rathaus ist Zaubermeister Ambrosius zu Hause und im Kulturhistorischen Museum ist die Geheime-Zauber-Bibliothek angesiedelt. Der Kromlauer Park bildet das magische Reich, in dem Valentin und Katrina nach der magischen Blume suchen und das Neue Schloss im Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau ist der Sitz von Königin Anna.[2] Die Produzentin Ingelore König verriet, dass die Dreharbeiten in Görlitz für sie eine Herzensangelegenheit gewesen seien, da Görlitz ihr Geburtsort sei.[3]
Die Musik wurde unter der Leitung von Bernhard Wünsch mit dem Filmorchester Babelsberg aufgezeichnet.[4] Die Redaktion des Films lag fürs ZDF bei Götz Brandt und Irene Wellershoff, für den MDR bei Christa Streiber und Astrid Plenk.
Veröffentlichung
BearbeitenPremiere hatte der Film am 23. November 2017 im voll ausgebuchten Kinosaal des Görlitzer Filmpalastes. Die Hauptdarsteller waren ebenso anwesend wie weitere am Projekt beteiligte Personen.[3] Die Erstausstrahlung im Fernsehen fand am 24. Dezember 2017 im Nachmittagsprogramm des ZDF statt. Am 2. April 2018 wurde der Film erstmals im Programm des MDR gezeigt.[2]
Justbridge Entertainment (Roughtrade Distribution) gab den Film am 19. Oktober 2018 auf DVD heraus.[5]
Rezeption
BearbeitenEinschaltquote
BearbeitenBei seiner Erstausstrahlung im ZDF schalteten den Film 1,34 Millionen Zuschauer ein; das ergab einen Marktanteil von 9,4 Prozent.[6]
Kritik
BearbeitenDer Film wurde von der Kritik überwiegend sehr positiv aufgenommen:
So lobte die Redaktion von Focus Online: „Neben dem Reim schaffen die Landschaftsbilder, die Regisseur Frank Stoye in den Film integriert hat, und die 70 Minuten Filmmusik von Mathias Rehfeldt einen besonderen Zauber. Beides verleiht dem Film eine Art Herr der Ringe-Flair, den man im deutschen Fantasy-Genre oft vermisst.“[7]
Tilmann P. Gangloff bewertete den Film für tittelbach.tv, gab ihm 4½ von 6 möglichen Sternen und schrieb: „Die Märchenspezialisten Kömmerling und Brinx haben sich durch die Vorlage zu einem spannenden Duell zweier Magier inspirieren lassen, die selbstredend die Mächte des Guten und des Bösen repräsentieren. Die Effekte sind sparsam, aber effizient eingesetzt, die Bildgestaltung ist aufwändig und sorgfältig. Sehenswert ist der Märchenfilm ganz besonders auch wegen der Zaubererdarsteller Felix von Manteuffel und Christoph Bach.“ […] „Das Kräftemessen“ zwischen beiden mache „letztlich den Reiz des Films aus, die beiden jungen Darsteller“ könnten da „nicht nur in puncto Ausstrahlung zwangsläufig nicht mithalten“. Umso „bedauerlicher“ sei es, „dass die beiden Magier kaum Gelegenheit zum direkten Zweikampf“ bekämen. Als es endlich soweit sei, sei ihre Auseinandersetzung „ruckzuck vorbei“.[6]
Peter M. Gaschler schrieb in Das Phantastik-Filmjahr 2018, dass es sich um eine der besten ZDF-Märchenstunden der letzten Jahre handele. „Hochprofessionell in allem, glänzend produziert … glänzend gespielt, ein Traum von Film aus einem Guß.“[8]
Die Redaktion von TV Spielfilm zeigte mit dem Daumen nach oben und gab für Humor, Anspruch und Action einen, für Spannung zwei von drei möglichen Punkten.[9]
Die Redaktion des Filmdienstes meinte: „Sehr freie Übertragung von Goethes Gedicht in einen turbulenten (Fernseh-)Märchenfilm, dem mit sparsamen Mitteln und gut aufgelegten Darstellern ein fantasievolles Historienspektakel gelingt. – Ab 10.“[10]
Auf der Seite KinderFilmWelt erfolgte eine Empfehlung des Films ab 8 Jahren mit dem Hinweis, die Bilder seien „toll aufeinander abgestimmt und so geschnitten“, dass man spüre, wie Valentin in der Wasserszene „immer verzweifelter und hilfloser“ werde. Alles sei „gut ausgewählt und passend für eine mittelalterliche Atmosphäre zusammengestellt“. Der Märchenfilm führe nicht nur Zaubereffekte vor, sondern in ihm stecke außerdem „noch viel Wissenswertes“.[11]
Weblinks
Bearbeiten- Der Zauberlehrling bei IMDb
- Der Zauberlehrling bei crew united
- Der Zauberlehrling mdr.de (inklusive Making-of zum Film, Teil I + II)
- Der Zauberlehrling Offizieller Trailer
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Freigabebescheinigung für Der Zauberlehrling. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüfnummer: 182753/V).
- ↑ a b Der Zauberlehrling bei Fernsehserien.de
- ↑ a b Der Zauberlehrling goerlitz.de
- ↑ Rehfeld-Musik für den Zauberlehrling. Abgerufen am 3. Januar 2020.
- ↑ Der Zauberlehrling Abb. DVD-Hülle Märchenperlen ZDF
(im Bild: Felix von Manteuffel, Max Schimmelpfennig, Pauline Rénevier, Sandra Borgmann, Christoph Bach) - ↑ a b Tilmann P. Gangloff: Fernsehfilm „Der Zauberlehrling“. Schimmelpfennig, Rénevier, Bach, Kömmerling/Brinx, Stoye. Märchenhafter Zauber auf tittelbach.tv. Abgerufen am 12. Juli 2021.
- ↑ Im Stil von Herr der Ringe: Der Zauberlehrling zu Weihnachten im ZDF. In: Focus Online. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 10. Dezember 2019; abgerufen am 10. Dezember 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Peter M. Gaschler: Das Phantastik-Filmjahr 2018. Erster Deutscher Fantasy Club e. V.; Auflage: Sekundärliterarische Reihe Band 82 (2018), ISBN 978-3939914143.
- ↑ Der Zauberlehrling. In: TV Spielfilm. Abgerufen am 23. Dezember 2021.
- ↑ Der Zauberlehrling. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 12. Juli 2021.
- ↑ Der Zauberlehrling kinderfilmwelt.de. Abgerufen am 12. Juli 2021.