Descartes-Gymnasium
Das Descartes-Gymnasium ist ein Gymnasium in Neuburg an der Donau mit naturwissenschaftlich-technologischer und neusprachlicher Ausbildungsrichtung.
Descartes-Gymnasium | |
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Schulform | Naturwissenschaftlich-technologisches und neusprachliches Gymnasium |
Schulnummer | 0221 |
Gründung | 16. Jahrhundert |
Adresse | Frauenplatz B88 |
Ort | Neuburg an der Donau |
Land | Bayern |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 48° 44′ 7″ N, 11° 10′ 30″ O |
Träger | Landkreis Neuburg-Schrobenhausen |
Schüler | 1019[1] (Schuljahr 2023/24) |
Lehrkräfte | 76[1] (Schuljahr 2023/24) |
Leitung | Peter Seyberth[2] |
Website | www.descartes-gym-nd.de |
Geschichte
BearbeitenEs wurde im 16. Jahrhundert als Lateinschule gegründet. Im Dezember 1616 übernahmen die Jesuiten die Leitung der neugegründeten Schule „Ducale Gymnasium Societatis Jesu Neoburgense“, die aus einem Seminar (Schülerwohnheim) und der Schule bestand. 1773, nach der Auflösung des Ordens, mussten die Neuburger Jesuiten die Leitung des Collegiums und der Anstalt an die Benediktiner und später an die Augustiner abgeben.[3] 1803 wurde die Führung der Schule an Weltgeistliche übertragen.
1965 wurde die Schule nach René Descartes in „Descartes-Gymnasium“ benannt. Descartes war in der Nacht vom 10. auf den 11. November 1619 in Neuburg an der Donau.[4] Damit wurde die Bezeichnung Gymnasium mit Oberrealschule abgelöst. 1968 bis 1970 erfolgte ein erster Neu- und Erweiterungsbau, der zweite Neu- und Erweiterungsbau entstand 1993 bis 1996. Der Seitenflügel des Seminars wurde 2007/2008 zu Klassenzimmern, Kunstsälen und großem Konferenzsaal umgebaut. 2008 waren 1364 Schüler beim Gymnasium angemeldet.
Im Schuljahr 2016/2017 feierte das Descartes-Gymnasium sein 400-jähriges Bestehen. Im Schuljahr 2023/24 besuchten 1019 Schüler die Schule.[1]
Sonstiges
BearbeitenDas Gymnasium hat Ganztagschulbetrieb und besitzt einen Schulgarten, den Hortus Cartesianus, mit Bauerngarten, der den Anbau von Gemüse, Kräutern und Blumen kombiniert. Beim Schulgartenwettbewerb des Bayerischen Umweltministeriums im Jahr 2016 gewann es den 1. Platz.[5][6]
Es beherbergt eine Schulbibliothek mit historischem Altbestand[7], die von einer bibliothekarischen Fachkraft geleitet wird, sowie die Medienzentrale der Stadt Neuburg an der Donau.[8]
Persönlichkeiten
BearbeitenLehrer
Bearbeiten- Nikolaus Staudacher (1660–1736), Rektor der Schule
- Kaspar Sterr (1744–1814), Theologe und Meteorologe
- Marian Dobmayer (1753–1805), Theologe
- Andreas von Mersi (1779–1861), Mathematiker, Rechts- und Staatswissenschaftler
- Georg Völkl (1907–1988), Lehrer, Heimatforscher und Historiker, Direktor des Studienseminars
Schüler
Bearbeiten- Volker Bauernfeind-Weinberger (* 1941), Maler
- Josef Bühler (1904–1948), Staatssekretär im besetzten Polen, als Kriegsverbrecher hingerichtet
- Anton Dietrich (1943–2004), Landtagsabgeordneter und Landrat
- Bernd Eichinger (1949–2011), Filmproduzent, Drehbuchautor und Regisseur
- Ludwig Ganghofer (1855–1920), Schriftsteller
- Bernhard Gmehling (* 1959), Richter und Kommunalpolitiker
- Leopold von Hartmann (1734–1791), Geheimrat, Kämmerer und Landwirt
- Wilhelm Kaltenstadler (* 1936), Historiker und Autor
- Karl Klein (1904–1976), Bundesrichter
- Richard Knussert (1907–1966), Historiker und Gaukulturwart
- Johann Adam Morasch (1682–1734), Mediziner und Hochschullehrer
- Theo Lauber (1914–1999), Oberbürgermeister
- Heinz Schilcher (1930–2015), Apotheker und emeritierter Hochschullehrer
- Klaus Schrotthofer (* 1966), Journalist
- Kaspar Sterr (1744–1814), Geistlicher, Lehrer, Meteorologe
- Ludwig Thoma (1867–1921),[9] Schriftsteller
- Paul Winter (1894–1970), Komponist und Generalleutnant
- Max Wolf (1889–nach 1954), Jurist, Landrat, Oberregierungsrat
Literatur
Bearbeiten- Königliche Studienanstalt Neuburg a.d. Donau (Hrsg.): Jahresbericht der Königlichen Studienanstalt zu Neuburg a.D. Grießmeyer, Neuburg D. 1813–1827; 1875–1891 (Digitalisat Jg. 1878; 1881–1882)
- Humanistisches Gymnasium Neuburg a.d. Donau (Hrsg.): Jahresbericht über das Humanistische Gymnasium und das Studienseminar Neuburg a.D. Griessmayer, Neuburg D. 1892–1938 (Digitalisat Beil. zu 1896–1897; 1900; 1902; 1904–1909; 1912)
- Descartes-Gymnasium (Hrsg.): Festschrift 400 Jahre Gymnasium in Neuburg 1616 – 2016. Neuburg an der Donau 2016, ISBN 978-3-00-054676-1.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Descartes-Gymnasium in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 8. August 2024.
- ↑ Schulpersonal. In: www.descartes-gym-nd.de. Abgerufen am 22. April 2022.
- ↑ Schulgeschichte – Historische Daten – Überblick. Descartes-Gymnasium, abgerufen am 20. April 2022.
- ↑ Biographie von René Descartes. In: www.zeno.org. Abgerufen am 7. März 2020.
- ↑ Descartes-Gymnasium – intv. In: www.intv.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 12. März 2016; abgerufen im Jahr 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Andrea Hammerl: Neuburg: Erster Platz für Schulgarten. In: Donaukurier. 22. Juli 2016, abgerufen am 20. April 2022.
- ↑ Bibliothek des Descartes-Gymnasiums. In: fabian.sub.uni-goettingen.de. Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek, abgerufen am 7. März 2020 (Laut Fußnote beruht die Eintragung auf Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland von Bernhard Fabian, Hildesheim: Olms Neue Medien 2003, digitalisiert von Günter Kükenshöner. In dem Eintrag sind weitere Angaben zur Geschichte der Schule zu finden.).
- ↑ Kontakt Medienzentrale des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen (in den Räumen des Descartes-Gymnasiums). In: www.neuburg-schrobenhausen.de. Landratsamt Neuburg Schrobenhausen, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 30. Oktober 2020; abgerufen am 7. März 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Ludwig Thoma. Descartes-Gymnasium, abgerufen am 26. September 2022.