Dharwad (Distrikt)
Der Distrikt Dharwad (Kannada ಧಾರವಾಡ ಜಿಲ್ಲೆ; früher Dharwar) ist ein Distrikt des indischen Bundesstaates Karnataka. Verwaltungssitz ist Hubballi-Dharwad.
Distrikt Dharwad ಧಾರವಾಡ ಜಿಲ್ | |
Staat: | Indien |
Bundesstaat: | Karnataka |
Division: | Belagavi |
Verwaltungssitz: | Hubballi-Dharwad |
Gegründet: | 1830 |
Koordinaten: | 15° 23′ N, 75° 7′ O |
Fläche: | 4 260 km² |
Einwohner (2011):[1] | 1.847.023 |
Bevölkerungsdichte: | 434 Einwohner je km² |
Religionen (2011):[1] | 75,3 % Hindus 20,9 % Muslime 1,6 % Christen 1,6 % Jains 0,6 % übrige und k. A. |
Soziale Daten (Zensus 2011)[1] | |
Alphabetisierungsrate: | 80,0 % (M: 86,4 %, F: 73,5 %) |
Geschlechterverhältnis: | 1,030 (M:F) |
Urbanisierungsgrad: | 56,8 % |
Scheduled Castes: | 9,6 % |
Scheduled Tribes: | 4,7 % |
Website: | |
Lage des Distrikts Dharwad |
Geografie
BearbeitenDer Distrikt Dharwad liegt im nördlichen Karnataka. Nachbardistrikte sind Gadag im Osten, Haveri im Süden, Uttara Kannada im Westen und Belagavi im Norden.
Die Fläche des Distrikts beträgt 4.260 Quadratkilometer. Das Distriktgebiet gehört zum Hochland von Dekkan und hat eine Höhe von durchschnittlich 800 Metern über dem Meeresspiegel. Im Westen hat der Distrikt Dharwad Anteil an den Westghats, die das Dekkan-Plateau nach Westen hin begrenzen. Das Gebiet liegt an der Wasserscheide zwischen dem Arabischen Meer und dem Golf von Bengalen und ist arm an größeren Flüssen.
Der Distrikt Dharwad ist in die fünf Taluks Dharwad, Navalgund, Hubballi, Kalghatgi und Kundgol unterteilt.
Geschichte
BearbeitenIm Dritten Marathenkrieg eroberten die Briten 1817 das Gebiet des heutigen Distrikts Dharwad. Die Briten gründeten 1830 den Distrikt Dharwad und gliederten das Gebiet in die Präsidentschaft Bombay ein. Anfangs umfasste der Distrikt ein weitaus größeres Gebiet als heute. Schon 1836 wurde der Distrikt Belgaum (Belagavi) abgespalten.[2] Innerhalb des Distrikts Dharwad befanden sich der kleine Fürstenstaat Savanur sowie Exklaven der Fürstenstaaten Jamkhandi, Sangli und Miraj Junior und Senior. Nach der indischen Unabhängigkeit 1947 verblieb Dharwad zunächst beim Bundesstaat Bombay. Als 1956 die Grenzen der indischen Bundesstaaten durch den States Reorganisation Act nach den Sprachgrenzen neu gezogen wurden, kam Dharwad zu dem kannadasprachigen Bundesstaat Mysore, der 1973 in Karnataka umbenannt wurde. 1997 wurden die zwei Distrikte Gadag und Haveri vom Distrikt Dharwad abgespalten. Die Fläche Dharwads verkleinerte sich dadurch um mehr als zwei Drittel von 13.738 km² auf 4260 km².[3]
Bevölkerung
BearbeitenBei der indischen Volkszählung 2011 hatte der Distrikt Dharwad 1.847.023 Einwohner. Zwischen 2001 und 2011 wuchs die Einwohnerzahl um 15,1 Prozent an und damit etwa gleich schnell wie im Mittel Karnatakas (15,7 Prozent). Der Distrikt Dharwad ist stark urbanisiert: 56,8 Prozent der Bevölkerung lebten im Jahr 2011 in Städten, der größte Teil davon in der Doppelstadt Hubballi-Dharwad, mit über rund 944.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Karnatakas. Die Bevölkerungsdichte lag mit 434 Einwohnern pro Quadratkilometer deutlich über dem Durchschnitt des Bundesstaates (319 Einwohner pro Quadratkilometer). Die Alphabetisierungsquote war mit 80,0 Prozent höher als der Mittelwert des Karnatakas (76,1 Prozent).[4]
Unter den Einwohnern des Distrikts Dharwad stellten nach der Volkszählung 2011 Hindus mit 75,3 Prozent die Mehrheit. Daneben gab es einen großen muslimische Bevölkerungsanteil von 10,9 Prozent. Christen (1,6 Prozent) und Jainas (1,6 Prozent) stellen kleinere Minderheiten. Neben dem Kannada, der Hauptsprache Karnatakas, ist unter der muslimischen Bevölkerung des Distrikts Dharwad, wie in den meisten Teilen Karnatakas, das Urdu verbreitet. Im Taluk Hubballi-Dharwad des Distrikts Dharwad besitzt das Urdu aufgrund des hohen Bevölkerungsanteils seiner Sprecher den Status einer beigeordneten Amtssprache.[5]
Städte
BearbeitenStadt | Einwohner (2001)[6] |
---|---|
Alnavar | 16.286 |
Annigeri | 25.709 |
Hubballi-Dharwad | 786.018 |
Kalghatgi | 14.676 |
Kundgol | 16.837 |
Navalgund | 22.200 |
Literatur
Bearbeiten- The Imperial Gazetteer of India. Band 11: Coondapoor to Edwardesābād. New edition. Clarendon Press, Oxford 1908, S. 302–315, Stichwort: Dhārwār District.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c 1. District Census 2011. Census of India, abgerufen im Jahr 2021 (englisch).
2. Population Enumeration Data (Final Population): A Series Including Primary Census Abstract Data (Final Population) > Primary Census Abstract Data Tables (India & States/UTs - District Level) (Excel Format). (XLS) Office of the Registrar General & Census Commissioner, India, archiviert vom am 23. April 2022; abgerufen im Jahr 2022 (englisch). - ↑ Dharwad District (Revised Edition including Gadag and Haveri districts). In: T. A. Parthasarathy (Hrsg.): Gazetter of India Karnataka State. 2002, Chapter 2: History, S. 95 (englisch, gazetteer.karnataka.gov.in – Englische Ausgabe der Kannada-Version der Gazette von 1995).
- ↑ Dharwad District (Revised Edition including Gadag and Haveri districts). In: T. A. Parthasarathy (Hrsg.): Gazetter of India Karnataka State. 2002, Chapter 1: General, S. 1 (englisch, gazetteer.karnataka.gov.in – Englische Ausgabe der Kannada-Version der Gazette von 1995).
- ↑ District Census Hand Book - KARNATAKA > Dharwad. Office of the Registrar General & Census Commissioner, Ministry of Home Affairs, Government of India, abgerufen am 1. Februar 2022 (englisch).
- ↑ A. R. Fatihi: Urdu in Karnataka. In: M. S. Thirumalai (Hrsg.): Language in India. Band 2, 9. Dezember 2002, ISSN 1930-2940 (englisch, languageinindia.com).
- ↑ Census of India 2001: Population, population in the age group 0-6 and literates by sex - Cities/Towns (in alphabetic order) ( vom 16. Juni 2004 im Internet Archive)