Diözesane Kirchenmusikschule St. Gallen

kirchliche Kunsthochschule in St. Gallen im gleichnamigen Kanton in der Ostschweiz

Die Diözesane Kirchenmusikschule St. Gallen («dkms») ist eine kirchliche Kunsthochschule in St. Gallen im gleichnamigen Kanton in der Ostschweiz. Sie ist eine Einrichtung des Katholischen Konfessionsteils des Kantons St. Gallen.

Diözesane Kirchenmusikschule St. Gallen
Gründung 18. Juni 1955
Trägerschaft Katholischer Konfessionsteil des Kantons St. Gallen
Ort St. Gallen
Kanton St. Gallen
Schulleiterin Kimberly Brockman
Mitarbeiter 35 (Frühlingssemester 2025)
Website www.kirchenmusik-sg.ch

Geschichte

Bearbeiten

Die Diözesane Kirchenmusikschule St. Gallen wurde am 18. Juni 1955 auf Initiative des damaligen St. Galler Domkapellmeisters Johannes Fuchs (1903–1999) und des Lehrers Christian Willi gegründet. 1958 sicherte der Administrationsrat eine jährliche Subvention von 6'000 Schweizer Franken an die dkms zu. Ab 1959 wurde eine kirchenmusikalische Bibliothek angelegt; dadurch hat die dkms eine grosse Bedeutung als Literatur-Beratungsstelle für Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker im Bistum St. Gallen. Heute umfasst die Bibliothek ca. 4'000 Werke und ist dem St. Galler Bibliotheksnetz angeschlossen.[1]

Die dkms ist in die 1997 gegründete Musikakademie St. Gallen[2] eingebunden und bietet in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirchenmusikschule St. Gallen («ekms»)[3] seit 1998 berufsbegleitende Teilzeit-Studiengänge in Kirchenmusik. Seit 2005 wird an den Regionalschulen im Linthgebiet und in der Region Sarganserland-Werdenberg zusätzlich Orgel- und Gesangsunterricht angeboten. Ein weiterer Bestandteil der Diözesanen Kirchenmusikschule ist die Domsingschule St. Gallen. Als überregionales und konfessionsübergreifendes Angebot bietet sie eine fundierte musikalisch-sängerische Grundausbildung für mehr als 100 Kinder und Jugendliche und ist damit in der Schweiz einmalig.[4]

Die Unterrichts- und Verwaltungsräume befinden sich am Klosterhof im Stiftsbezirk. Seit 2010 stehen weitere Unterrichtsräume im «centrum dkms» beim Gallusplatz zur Verfügung.[5][6]

Studiengänge

Bearbeiten

Die Diözesane Kirchenmusikschule bietet Diplomstudiengänge in Katholischer bzw. Evangelischer Kirchenmusik:

Alle Studiengänge sind auf zwei Jahre ausgelegte berufsbegleitende Teilzeit-Ausbildungen und umfassen jeweils 16 Schulwochen/Semester (32 Schulwochen/Jahr).[11]

Organisation

Bearbeiten

Leiterin der Diözesanen Kirchenmusikschule St. Gallen ist seit 2016 Kimberly Brockman.[12] Frühere Schulleiter waren die St. Galler Domkapellmeister Hans Eberhard (1998–2015), Roland Bruggmann (1978–1998) und Johannes Fuchs (1955–1978).

Aktuelle Lehrkräfte

Bearbeiten
  • Sebastian Bausch (Orgel)
  • David Bertschinger (Dirigieren und Chorleitung)
  • Kimberly Brockman (Gesang)
  • Coretta Bürgi (Körper und Rhythmik/Performance)
  • Xoán Castiñeira (Musiktheorie)
  • Rolf Engler (Chorleitung Pop und Vokalworkshop)
  • Verena Förster (Orgel)
  • Deborah Fogal (Gesang, Kinder- und Jugendstimmbildung)
  • Zacharie Fogal (Gesang)
  • Corinne Grendelmeier Nipp (Gesang)
  • Andreas Gut (Chorleitung)
  • Hiroko Haag (Gesang, Kinder- und Jugendstimmbildung)
  • Andreas Hausammann (Studienleiter Popularmusik Kirchenmusik B und C)
  • Manuel Hobi (Gitarre)
  • Martin Hobi (Dirigieren und Chorleitung)
  • Terhi Kaarina Lampi (Gesang, Kinder- und Jugendstimmbildung)
  • Anita Leimgruber-Mauchle (Leitung Kinder- und Jugendchor und Domsingschule)
  • Paulo S. Medeiros (Gesang, Kinder- und Jugendstimmbildung)
  • Christian Nipp (Gesang)
  • Thomas Nipp (Orgel)
  • Diana Pál (Orgel)
  • Bernhard Ruchti (Orgel)
  • Beatrice Rütsche-Ott (Gesang)
  • Jonathan Schaffner (Klavier)
  • Guido Scherrer (Gottesdienstgestaltung und Liturgik)
  • Carlo Schöb (Arranging/Songwriting)
  • Gabriela Schöb Freitag (Kantorengesang und Singleitung)
  • Christoph Schönfelder (Orgel)
  • Susanne Seitter (Gesang)
  • Stephan Thomas (Orgel und Organistenpraxis)
  • Hansueli Walt (Gottesdienstgestaltung und Liturgik)
  • Pascal Weder (Chorleitung)
  • Martin Welzel (Orgel)
  • Oliver Wendel (Klavier und Musiktheorie)
  • Michael Wersin (Gesang und Chorleitung; Studienleiter der klassischen Studiengänge)

Frühere Lehrkräfte

Bearbeiten
  • Lina Åkerlund (Gesang)
  • Brigitta Christ (Gesang)
  • Hans Eberhard (Dirigieren)
  • Marie-Louise Eberhard Huser (Orgel)
  • Kornelia Ehrismann (Gesang)
  • Idda Fuchs-Heuberger (Orgel)
  • Livio Gabrielli (Gesang)
  • Willibald Guggenmos (Orgel)
  • Hansjürg Gutgsell (Orgel)
  • Guido Helbling (Musiktheorie, Chorleitung, Stimmbildung)
  • Lukas Hidber (Liturgik, Gottesdienstgestaltung)
  • Siegfried Hildenbrand (Orgel)
  • Debora Imholz (Gesang)
  • Erich Jahn (Orgel)
  • Guido Keller (Orgel)
  • Herbert Keller (Orgel)
  • Martin Keller (Gesang)
  • Alfred Kesseli (Gesang)
  • Ludwig Kohler (Orgel)
  • Adelheid Krauss (Gesang)
  • Katja Kristovic (Gesang)
  • Leo Löhrer (Orgel)
  • Peter Mächler (Gesang)
  • Rodolfo Mertens (Gesang)
  • Christoph Maria Moosmann (Orgel)
  • Christof Näf (Chorschule)
  • Kale Lani Okazaki (Gesang)
  • Franz Pfab (Orgel)
  • Alex Pfiffner (Orgel)
  • Karl Raas (Orgel)
  • Iso Rechsteiner (Musiktheorie)
  • Josef Rüegg (Orgel)
  • Josef Scherrer (Gregorianik)
  • Walter Schönenberger (Stimmbildung, Chorleitung, kirchenmusikalische Praxis)
  • Ernst Vogler (Orgel)
  • Rolf Wäger (Orgel)
  • Max Wirz (Orgel)[13]

Im Musiksaal am Klosterhof steht eine Orgel mit 21 Registern (Schleifladen mit mechanischer Spiel- und elektropneumatischer Registertraktur) auf zwei Manualen und Pedal, die 1960 von Späth Orgelbau (Rapperswil) gebaut wurde. Dieses Instrument wird für den Orgelunterricht und Konzerte der dkms sowie bei Anlässen des Bischöflichen Ordinariats genutzt. 1978 und 2014 wurde die Orgel von der Erbauerfirma revidiert und ausgereinigt. Das Instrument befindet sich klanglich und technisch in einem schlechten Zustand (Stand 2025). Die Disposition:[14][15]

I Hauptwerk C–g3
Quintatön 16′
Praestant 8′
Koppelflöte 8′
Oktave 4′
Hohlflöte 4′
Oktave 2′
Terzian II 135′+113
Mixtur 113
II Schwellwerk C–g3
Gedackt 8′
Harpfeife 8′
Dolkan 4′
Rohrflöte 4′
Flageolet 2′
Quinte 113
Oktävlein 1′
Scharf 12
Schalmei 8′
Tremulant
Pedal C–f1
Subbass 16′
Spillpfeife 08′
Piffaro II 04′+2′[16]
Dulcian 16′
  • Koppeln (mechanisch, als Wippen und Pistons): II/I, I/P, II/P.
  • Spielhilfen: Handregister («A») und zwei freie Kombinationen («B» und «C»). Einzelabsteller Zungenregister. Druckknöpfe unter dem I. Manual: Kombinationen A, B und C, Forte, Tutti. Pistons: Kombinationen A, B und C, Crescendo ab, Absteller Zungen, Absteller Mixturen. Zwei Balanciertritte (Registercrescendo und Schwellwerk).
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. 50 Jahr-Jubiläum Diözesane Kirchenmusikschule St. Gallen – Festschrift 1955–2005. (PDF) In: https://www.kirchenmusik-sg.ch. Diözesane Kirchenmusikschule St. Gallen (dkms), 2005, abgerufen am 10. Februar 2025.
  2. Musikakademie St. Gallen. Abgerufen am 10. Februar 2025.
  3. Evangelische Kirchenmusikschule St. Gallen (ekms). Abgerufen am 10. Februar 2025.
  4. Domsingschule St. Gallen. Abgerufen am 10. Februar 2025.
  5. Geschichte. Diözesane Kirchenmusikschule St. Gallen (dkms), abgerufen am 10. Februar 2025.
  6. Kimberly Brockman, Andreas Gut, Thomas Halter, Esther Hobi-Schwarb: Die Diözesane Kirchenmusikschule – 65 Jahre bewegte Geschichte. Auszug aus dem Jahresbericht 2020 des Katholischen Konfessionsteiles des Kantons St. Gallen. (PDF) Diözesane Kirchenmusikschule St. Gallen (dkms), abgerufen am 10. Februar 2025.
  7. a b Studiengang mit Schwerpunkt Orgel – Aufnahmebedingungen / Aufnahmeprüfung. Diözesane Kirchenmusikschule St. Gallen (dkms), abgerufen am 10. Februar 2025.
  8. a b Studiengang mit Schwerpunkt Popularmusik – Aufnahmebedingungen / Aufnahmeprüfung. Diözesane Kirchenmusikschule St. Gallen (dkms), abgerufen am 10. Februar 2025.
  9. Studiengang mit Schwerpunkt Kantorengesang und Singleitung – Aufnahmebedingungen / Aufnahmeprüfung. Diözesane Kirchenmusikschule St. Gallen (dkms), abgerufen am 10. Februar 2025.
  10. Chorleitung weltlich Zertifikat CH I – Aufnahmebedingungen | Aufnahmeprüfung. Diözesane Kirchenmusikschule St. Gallen (dkms), abgerufen am 10. Februar 2025.
  11. Studiengänge. Diözesane Kirchenmusikschule St. Gallen (dkms), abgerufen am 10. Februar 2025.
  12. Kimberly Brockman. Diözesane Kirchenmusikschule St. Gallen (dkms), abgerufen am 10. Februar 2025.
  13. 50 Jahr-Jubiläum Diözesane Kirchenmusikschule St. Gallen – Festschrift 1955–2005. (PDF) In: https://www.kirchenmusik-sg.ch. Diözesane Kirchenmusikschule St. Gallen (dkms), 2005, abgerufen am 10. Februar 2025.
  14. Peter Fasler: St. Gallen, Klosterhof, Musiksaal. In: Orgelverzeichnis Schweiz und Liechtenstein. 2012, abgerufen am 10. Februar 2025.
  15. St. Gallen, Diözesane Kirchenmusikschule (Musiksaal am Klosterhof). In: Organ index. Abgerufen am 10. Februar 2025.
  16. Der 2′-Chor ist stillgelegt (Stand 2025).