Die DiTech GmbH ist eine österreichische Fachmarktkette, die Smartphones, Tablets, PCs, Notebooks und IT-Zubehör vertrieb. Das österreichische Gallup-Institut wählte DiTech 2009 zum besten Computerhändler Österreichs.[1]

DiTech Electronic GmbH

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Rechtsform GmbH
Gründung 1999
Sitz Klagenfurt, Österreich
Leitung Astegger Franz, Krankl Marco
Mitarbeiterzahl 12 (2018)
Branche Elektronik-Fachmarkt
PC-Hersteller
Website www.ditech.at
Stand: 31. Januar 2018

Am 8. April 2014 wurde das Insolvenzverfahren über DiTech eröffnet.[2] E-Tec übernahm DiTech im Jahr 2014 und führt die Marke DiTech und ihre Geschäfte weiter.[3]

Geschichte

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DiTech (ausgeschrieben Daten- & Informationstechnik) wurde im Jahr 1999 vom damals 22-jährigen Damian Izdebski gegründet. Der Firmenname stammt von seinen Initialen "DI". Seine damalige Frau Aleksandra Izdebska übernahm parallel zu ihrem Studium das Rechnungswesen. Beide stammen aus Polen und kamen erst im Alter von 15 Jahren nach Österreich.[4] Das Paar mietete einen kleinen Laden am oberen Ende der Nordwestbahnstraße im 20. Wiener Gemeindebezirk Brigittenau und startete mit zwei Technikern als PC-Dienstleister. Bald darauf begann das Unternehmen mit dem Einzel- und Versandhandel, auch ein Online-Shop wurde gegründet.[5]

2005 wurde ein zweites Ladengeschäft in Graz eröffnet, 2006 ein drittes in der SCS in Vösendorf, einem Wiener Vorort. Im Sommer 2005 begann DiTech unter dem Markennamen dimotion mit der Produktion von eigenen PC-Systemen. 2007 wurde die neue Zentrale in der Dresdnerstraße in Wien-Brigittenau bezogen.[6] In den folgenden Jahren wurden weitere Filialen eröffnet, unter anderem in Linz, Kufstein, Dornbirn, Villach, Amstetten, Horn, Liezen und Kapfenberg. Im April 2013 stieg die Zahl der Computer-Shops und -Fachmärkte durch die Fortsetzung eines neuartigen Shop-In-Shop Konzeptes auf der Linzer Landstraße auf insgesamt 22 an.[7]

Im Jahr 2012 erzielte das Unternehmen einen Nettoumsatz von 120 Millionen Euro und beschäftigte rund 300 Mitarbeiter.[8]

Am 10. März 2014 wurde bekannt, dass DiTech ein Sanierungsverfahren anstrebte. Als Grund dafür wurde vor allem die starke Expansion der letzten Jahre mit zu starker Fremdfinanzierung publik. Im Laufe des 15-jährigen Bestehens hat das Unternehmen über 1 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaftet.[9]

Am 3. April 2014 wurde bekannt, dass die Sanierung gescheitert sei und das Insolvenzverfahren über DiTech eröffnet wurde.[10] Am 10. Juni 2014 wurde bekannt, dass die Marken- und Domainrechte DiTechs von der Firma E-Tec für 1,4 Millionen Euro gekauft wurden. E-Tec wollte auch einige der ehemaligen DiTech-Filialen wieder öffnen.[11]

dimotion

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Unter dem Markennamen dimotion ließ DiTech seit 2005 Computer und Server speziell für den österreichischen Markt produzieren. Im Jahr 2007 wurde die PC-Fertigung in ein eigenes Tochterunternehmen ausgegliedert. dimotion war in puncto Marktanteil nach Weltmarktführer HP mittlerweile der zweitgrößte Computerhersteller in Österreich.[12] Im März 2014 ging dimotion als Folge der finanziellen Probleme des Mutterkonzerns DiTech in Insolvenz.[13]

Handelskonzept

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Das Handelskonzept von DiTech beruhte auf einer Multikanalstrategie, die im Sinne einer Verknüpfung von Onlineshop, Fachmärkten und Beratung weiterentwickelt wurde.[14] Die Kunden hatten die Möglichkeit, Produkte online zu reservieren und im Geschäft abzuholen. Zentral für dieses Hybrid-Konzept war die Gleichberechtigung zwischen dem Online- und dem Offlinehandel,[15] die in eine einheitliche Service- und Preispolitik mündete und eine entsprechende Lagerlogistik voraussetzte.[16]

Sonstiges

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Die Gründer Damian Izdebski und Aleksandra Izdebska waren 2009 Finalisten bei der Wahl zum Österreicher des Jahres. Ebenfalls 2009 gewann das Paar den Entrepreneur-des-Jahres-Award von Ernst & Young in Österreich.

Aleksandra Izdebska, die in Wien Polnisch, Deutsch, Russisch als Dolmetscherin und Wirtschaft studierte, setzt sich auch für Integration ein und fungiert 2011 als Jurorin für den Österreichischen Integrationspreis.[17]

Im Juli 2012 verlieh der österreichische Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner DiTech eine staatliche Auszeichnung für besondere wirtschaftliche Leistungen. Das Unternehmen durfte danach das Bundeswappen im geschäftlichen Verkehr führen.[18]

Damian Izdebski gründete 2014 die techbold technology group AG, die er als CEO führt.

Damian und Aleksandra Izdebski ließen sich im Mai 2017 scheiden.

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Auszug aus der Studie des Österreichischen Gallup-Institutes. (Memento vom 7. April 2014 im Internet Archive; PDF; 408 kB)
  2. @1@2Vorlage:Toter Link/www.edikte.justiz.gv.atedikte.justiz.gv.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)
  3. E-Tec übernimmt Ditech um 1,4 Millionen Euro. Abgerufen am 21. April 2024 (österreichisches Deutsch).
  4. Der Standard: Erfolgreiche Migrantin – „Sprache ist ein wichtiger Faktor“
  5. Ditech: Ein Herz für Megaherz (Memento vom 28. September 2014 im Internet Archive), Kleine Zeitung 21. April 2011
  6. ditech.at: DiTech – Eine Erfolgsstory im Überblick (Memento vom 22. August 2009 im Internet Archive)
  7. Oberösterreichische Nachrichten: DiTech eröffnet im Linzer Thalia
  8. DerStandard.at: DiTech steigert Umsatz auf 120 Mio Euro (Memento vom 25. August 2013 im Webarchiv archive.today)
  9. Computerhändler DiTech insolvent
  10. DiTech-Sanierung gescheitert auf wien.orf.at, abgerufen am 7. April 2014
  11. Zweites Leben für DiTech: E-Tec sticht Lugner aus in der Presse vom 10. Juni 2014, abgerufen am 22. Juni 2014.
  12. Medianet, 8. April 2011: Fokussieren auf abgegrenztes Segment (Memento vom 4. August 2012 im Webarchiv archive.today)
  13. DiTech verschiebt Insolvenzanmeldung. In: wien.orf.at. 14. März 2014, abgerufen am 26. November 2017.
  14. Heute, 8. Juli 2011: "Heuer knacken wir die 100-Millionen-Marke!" (Memento vom 6. November 2011 im Internet Archive; PDF; 339 kB)
  15. Tiroler Tageszeitung, 19. Oktober 2011, @1@2Vorlage:Toter Link/www.ditech.atAuf zwei Beinen steht sich's wesentlich besser (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) (PDF; 426 kB), S. 29
  16. ChefINFO, 3/2011, Handelsmacht Internet: Das perfekte Einkaufserlebnis über alle Kanäle (Memento vom 6. November 2011 im Internet Archive; PDF; 4,8 MB), S. 6
  17. Jury des Österreichischen Integrationspreises 2011 (Memento vom 1. April 2010 im Internet Archive) abgerufen am 11. April 2011
  18. Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend, Pressemeldung: Erfolgreiche Jungunternehmer ausgezeichnet (Memento vom 31. Juli 2012 im Internet Archive) abgerufen am 7. August 2012