Diaschisis (Griechisch für ‚ganz geschockt‘, ‚auseinandergebrochen‘) ist ein (meist plötzlicher) Verlust der Funktion in einem Teil des Gehirns, der außerhalb des eigentlich geschädigten Bereiches liegt und somit einer strengen Lokalisation geschädigter hierarchisch höherer (inhibitorischer) oder hierarchisch tieferer (exzitatorischer) Areale des ZNS zu widersprechen scheint. Der Begriff geht auf den russisch-schweizerischen Neurologen Constantin von Monakow (1853–1930) zurück, der ihn zu Beginn des 20. Jahrhunderts prägte.
Vom Ort des ursprünglich geschädigten Bereiches ziehen Neuronen zum Ort der Diaschisis. Bei der Schädigung entfallen entweder exzitatorische Bahnen (ursprüngliches Konzept Monakows) oder inhibitorische Bahnen, was dann die Funktionseinbuße im von der Diaschisis betroffenen Areal bedingt.

Literatur

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  • R. J. Andrews: Transhemispheric diaschisis. A review and comment. In: Stroke. 1991 Jul;22(7), S. 943–949. Review. PMID 1853416 (Text ist frei zugänglich).
  • Jean Delay, Pierre Pichot: Medizinische Psychologie. Übersetzt und bearbeitet von Wolfgang Böcher, Georg Thieme-Verlag, Stuttgart 41973, ISBN 3-13-324404-3; S. 274 f. zu Stw. „hierarchische bio-psychologische Theorie“.