Die sieben Paar Schuhe aus Eisen und die drei Stöcke aus Holz
Die sieben Paar Schuhe aus Eisen und die drei Stöcke aus Holz ist ein Märchen (Aarne 425), das im korsischen[1] und italienischen[2] Sprachraum bekannt ist.
Handlung
BearbeitenDie junge Catarinella folgt einer sie rufenden Stimme einen Berg hinauf, wo sie einem Gärtner begegnet, der sie in ein Schloss führt. Der Wächter des Schlosses zeigt ihr daraufhin einige versteinerte Jünglinge und trägt ihr auf, solange durch die Welt zu wandern, bis sie sieben Paar Schuhe aus Eisen und drei Stöcke aus Holz abgetragen hat. Gelänge ihr das Aufgetragene, so könne sie den ebenfalls versteinerten Prinzen des Schlosses heiraten, andernfalls würde sie auch versteinern.
Catarinella begibt sich daraufhin auf die Reise, während der sie eine Birne, eine Nuss und eine Mandel erhält, die durch Musik, für kurze Zeit, das verzauberte Schloss und die Mühle des Königs aus der Erde fahren lassen sowie Tote wieder zum Sprechen und Tanzen bringen können. Dann, nach langer Zeit, gelangt sie in die Stadt des Vaters, des versteinerten Prinzen, wo sie mit dem Klang der Mandel einen toten, großen Hofmann wieder zum Sprechen und Tanzen bringt und dadurch die Aufmerksamkeit des Königs bekommt. Bei diesem lässt sie durch die Nuss dessen Mühle und durch die Birne das Schloss mit dem verzauberten Prinzen erscheinen und erzählt dem König danach, wo er seinen Sohn finden kann. Sie selbst aber wandert ihren Weg zurück, auf dem sie, kurz vor erreichen des verzauberten Schlosses, das letzte Paar Schuhe und den letzten Stock abnutzt, woraufhin die Versteinerten erlöst werden und Catarinella den Prinzen heiratet.[1]
Versionen und Hintergrund
BearbeitenDiese korsische Version des Märchens stammt aus J. B. F. Ortolis Werk Les contes populaires de l’Ile de Corse (Paris 1883, Nr. 3) und erhielt im Deutschen den Titel Die sieben Paar Schuhe aus Eisen und die drei Stöcke aus Holz.[1] Der Verlag Werner Dausien veröffentlichte in dem Buch Italienische Märchen (Hanau 1971), unter dem Titel Drei Wanderstäbe und sieben Paar eiserne Schuhe, eine Version, in der das Mädchen drei große Städte durchwandert. In der ersten zaubert sie mit einer Nuss eine Mühle herbei, um die Bevölkerung von einer Hungersnot zu erlösen. In der zweiten erweckt sie die seuchengeplagte Bevölkerung durch einen Apfel wieder zum Leben und in der dritten zeigt sie dem König durch die Birne seinen verschwundenen Sohn.[2]
Literatur
Bearbeiten- Felix Karlinger (Hrsg.): Die Märchen der Weltliteratur – Inselmärchen des Mittelmeeres. Eugen Diederichs Verlag, Düsseldorf / Köln 1960, S. 245–251, 328.