Diphyus ist eine Schlupfwespen-Gattung in der Unterfamilie Ichneumoninae. Die Gattung wurde von dem deutschen Entomologen Joseph Kriechbaumer 1890 eingeführt. Die Gattung gehört zur Tribus Ichneumonini und darin zur Untertribus Amblytelina. Die Gattung Diphyus umfasst etwa 129 Arten.[1] Die Typusart ist Diphyes tricolor Kriechbaumer, 1890.[2]

Diphyus

Diphyus quadripunctorius

Systematik
Ordnung: Hautflügler (Hymenoptera)
Familie: Schlupfwespen (Ichneumonidae)
Unterfamilie: Ichneumoninae
Tribus: Ichneumonini
Untertribus: Amblytelina
Gattung: Diphyus
Wissenschaftlicher Name
Diphyus
Kriechbaumer, 1890

Merkmale

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Diphyus wird von den verwandten Gattungen Eutanyacra, Spilichneumon und Ctenichneumon insbesondere aufgrund der Merkmale der Männchen abgegrenzt.[2] Von den Männchen der beiden erstgenannten Gattungen unterscheiden sich Diphyus-Männchen durch das Fehlen einer schmalen Erhebung am hinteren Ende des Hypopygium.[2] Die Geißelglieder der Antennen der Ctenichneumon-Männchen sind im Gegensatz zu Diphyus von deren Basis an gerippt.[2] Die Weibchen von Diphyus lassen sich anhand ihrer rudimentär ausgebildeten Thyridien von den Weibchen der Gattungen Ctenichneumon (Thyridien fehlen) und Spilichneumon unterscheiden.[2] (Thyridien sind besonders gestaltete Regionen des Tergiten auf beiden Seiten der Basis des zweiten freien Hinterleibssegments, zwischen dessen Vorderrand und den Stigmen; meist sind sie matter skulpturiert und ein wenig eingesenkt). Die Größe der paläarktischen Arten variiert zwischen 9 und 18 mm.[2]

Verbreitung

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Die Gattung Diphyus ist in der Holarktis, in der Orientalis sowie in der Afrotropis vertreten.[2] In Europa ist die Gattung mit 40 Arten vertreten,[3] in Nordamerika mit 27 Arten.[4]

Lebensweise

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Die Schlupfwespen der Gattung Diphyus sind koinobionte Endoparasitoide verschiedener Großschmetterlinge (Macrolepidoptera). Bekannte Wirtsarten gehören zu den Eulenfaltern (Noctuidae), Edelfaltern (Nymphalidae), Spannern (Geometridae) und Schwärmern (Sphingidae).[2] Die Weibchen stechen ein Ei in die Wirtsraupe. Die geschlüpfte Schlupfwespenlarve entwickelt sich innerhalb der Raupe und tötet diese erst nach deren Verpuppung. Die Schlupfwespen beobachtet man hauptsächlich in den Sommermonaten. Sie halten sich meist in der Krautschicht auf. Nach ihrer Überwinterung, die sie während einer Diapause in Höhlen, Baumhöhlen oder anderen Winterquartieren verbringen, erscheinen die begatteten Weibchen im zeitigen Frühjahr und stechen überwinternde Raupen an.[5]

Eine Arten-Auswahl der Gattung Diphyus mit deren Verbreitungsgebieten.[3][6]

Einzelnachweise

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  1. genus Diphyus. www.biolib.cz, abgerufen am 25. März 2023 (englisch).
  2. a b c d e f g h Alexandr M. Tereshkin: Illustrated key to the genera of the subtribe Amblytelina of Palaearctic (Hymenoptera, Ichneumonidae, Ichneumoninae, Ichneumonini). (PDF; 2,69 MB) In: Linzer biologische Beiträge. 25. Juli 2011, S. 597–711, abgerufen am 21. März 2023 (englisch).
  3. a b Diphyus bei Fauna Europaea. Abgerufen am 21. März 2023
  4. Genus Diphyus. In: bugguide.net. Iowa State University, Dept. of Platn Pathology, Entomology, and Microbiology, abgerufen am 21. März 2023.
  5. Fons Verheyde & Donald L. J. Quicke: Review of adult diapause in ichneumonid wasps (Hymenoptera, Ichneumonidae). In: Journal of Hymenoptera Research 91. 2022, S. 185–208, abgerufen am 21. März 2023 (englisch).
  6. Diphyus bei www.gbif.org
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Commons: Diphyus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien