Diskussion:Émile Bernard (Maler)

Letzter Kommentar: vor 8 Jahren von Tanneneichhorn in Abschnitt Das "Los" Wehrpflicht

Bernards Bericht von der Beerdigung van Goghs

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Habe den vollständigen Text mal hierher kopiert. Möglicherweise lässt sich noch das eine oder andere als Text in den Artikel einbauen, aber eigentlich sprengt er als Gesamttext den Artikel. --nfu-peng Diskuss 13:02, 25. Okt 2005 (CEST)


Hier der Text: ''Der Sarg war bereits geschlossen. Ich kam zu spät, um nochmals den Mann zu sehen, der mich vor vier Jahren voller Hoffnung verschiedenster Art verlassen hatte . . . .

An den Wänden des Raums, in dem sein Leichnam aufgebahrt wurde, waren all seine letzten Bilder aufgehängt worden, die so gleichsam einen Glorienschein für ihn bildeten, und das Aufblitzen des Genies , das sie ausstrahlten, machte diesen Tod umso schmerzlicher für die Künstler. Der Sarg war mit einem schlichten weißen Tuch bedeckt und von Blumen in großer Zahl eingerahmt, die Sonnenblumen, die er so sehr liebte, gelbe Dahlien, gelbe Blumen überall. Dies war, wie Sie sich wohl erinnern, seine Lieblingsfarbe, das Symbol des Lichts, das er in die Herzen ebenso wie in die Kunstwerke träumte.

Ebenfalls in seiner Nähe, vor seinem Sarg, standen seine Staffelei, sein Klappstuhl und seine Pinsel.

Da waren wir alle, in der größten Stille versammelt um den Sarg, der unsern Freund barg. Ich betrachtete die Studien; ein sehr schönes, trauriges Bild nach Delacroix' „Die Jungfrau und Jesus" und ein Gemälde nach Doré „Gefangene, die umgeben von hohen Gefängnismauern, im Kreise herumgehen", ein Bild von erschreckender Grausamkeit und zugleich ein Symbol für sein Ende. War das Leben für ihn nicht jenes Gefängnis mit den allzu hohen Mauern gewesen? Und diese Menschen, die unablässig um dieses Loch herumgingen, waren das nicht die armen Künstler, die armen, verdammten Seelen, die unter der Geisel des Schicksals dahinschritten? . . . .

Um drei Uhr wurde der Sarg emporgehoben, Freunde trugen ihn zum Leichenwagen, einige in der Menschengruppe weinten. Theodore Van Gogh , der seinen Bruder immer bewundert und in seinem Kampf um die Kunst und die eigene Unabhängigkeit stets unterstützt hatte, schluchzte die ganze Zeit bitterlich . . . .

Draußen brannte die Sonne unerträglich heiß. Wir bestiegen einen Hügel außerhalb Auvers und sprachen über den Verstorbenen, über den kühnen Anstoß, den er der Kunst gegeben hatte, über all die Projekte, die er stets im Kopf herumgewälzt hatte, über all das Gute, das er uns allen hatte angedeihen lassen.

Wir erreichten den kleinen, neuen Friedhof, der mit mehreren neuen Grabsteinen übersät war. Die letzte Ruhestätte liegt auf einem kleinen Anhöhe oberhalb den erntereifen Feldern, unter einem weiten blauen Himmel, wie er es auch noch genossen hätte, --- vielleicht.

Dann wurde der Sarg in die Gruft versenkt . . . . Wer hätte in diesem Augenblick seine Tränen zurückhalten können? . . . der Tag war zu sehr wie für Vincent geschaffen, und es fiel schwer sich vorzustellen, dass er nicht mehr lebte und ihn genießen konnte . . . .

Dr.Gachet (ein großer Kunstkenner und Besitzer einer der besten Sammlungen impressionistischer Malerei unserer Zeit) wollte einige Worte zur Würdigung Vincents und über sein Leben sprechen; doch auch er weinte so sehr, dass er nur ein verwirrtes Lebewohl herausbrachte . . . (Vielleicht war dies die schönste Art dies auszudrücken).

Kurz beschrieb er Vincents Kämpfe und seine Erfolge und erwähnte, wie erhaben sein Ziel war, und bekannte, wie sehr er selbst ihn bewunderte (obwohl er ihn erst seit kurzem kannte). Der Verstorbene war, sagte er, ein rechtschaffener Mensch und ein großer Künstler, er verfolgte nur zwei Ziele: die Menschlichkeit und die Kunst. Die Kunst, die ging ihm über alles, und durch sie wird sein Name unsterblich sein.

Dann kehrten wir zurück. Theodore Van Gogh war von Kummer gebrochen, alle Anwesenden waren tief bewegt. Einige gingen weg in die offene Landschaft, andere begaben sich zum Bahnhof.

Laval und ich suchten Ravoux' Gasthaus auf, wo wir uns noch über ihn unterhielten . . . .


So etwas gehört nicht hierher, sondern nach Wikisource. (Von wem stammt die Übersetzung?) grüße, Hoch auf einem Baum 19:31, 12. Dez. 2006 (CET)Beantworten
Stimmt zwar, man ist aber doch froh hier drüber zu stolpern ;)
vG's Beerdigung betreffend, gibt es übrigens, sozusagen als Kontrapunkt, die prosaische Schilderung des Zimmernachbarn Tommy Hirschig, der während der Aufbahrung anwesend war und auch den Blumenschmuck besorgt hatte:
"From his coffin which was badly made there escaped a stinking liquid ... they had to sprinkle carbolic acid, the temperature still being so hot." To him, this was a sign that "everything was terrible about this man," and he concluded "I think he suffered a great deal in this world." (Fred Leeman, in ISBN 1-57965-182-8 p.8) [w.] 11:59, 2. Apr. 2009 (CEST)Beantworten
Den Brief habe ich in einer etwas abweichenden Übersetzung gefunden und hier nachgewiesen. Den Auszug habe ich hier vollständig gelöscht. Wenn, dann gibt es wichtigere, weil kunsttheoretische, Briefe zwischen den beiden. --Goesseln (Diskussion) 14:20, 28. Feb. 2015 (CET)Beantworten

Ausschluss aus Cormons Atelier?

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Wer schrieb wo, dass B. "aus Cormon's Atelier ausgeschlossen" wurde? Ich tät' das gern nachlesen wollen, "untertänigst bittend". 8[ [w.] 14:17, 4. Jan. 2009 (CET)Beantworten

Auch mit "untertänigst bittend" wirst Du wohl niemand erreichen, der Artikel ist schon sooo alt. Scheint aus der französischen Wiki abgeschrieben zu sein, die englische erwähnt den Ausschluss aus der Ècole des Beaux Art. Da hilft nur eines: googeln. -- Alinea 14:39, 4. Jan. 2009 (CET)Beantworten
Googlen ist jederzeit möglich; die Frage war mehr, ob "content" X-SprachigerWPs aus "GEGOOGLETEM" bestehen sollte oder nicht vielleicht doch, wenigstens gelegentlich, aus Referenziertem und möglichst Gedrucktem. Was ich hier, konkret, schwer vermisse.
Und: Dass irgendwer-irgendwann hier seine unreferenzierten Äußerungen unhinterfragt jahrelang hinterlassen durfte, kann denn doch wohl keine seriöse Basis einer [wenngleich-dzt-bloß-Möchtegern]-E~(etc.) sein??? Hä? lg, [w.] 15:17, 4. Jan. 2009 (CET), [w.] 18:45, 4. Jan. 2009 (CET)Beantworten
Nicht sollst Du mich befragen, ich habe nur in den letzten Tagen was zu Cézanne (mit Fußnote!) ergänzt. Das, was Du beklagst, kann schon besonders bei älteren Artikeln vorkommen, als noch keine Quellenangabepflicht bestand. Vielleicht fühlst Du Dich ja dazu berufen, dies zu ändern, it' a wiki. Das "Hä" könnte man eigentlich auch weglassen, oder? -- Alinea 16:03, 4. Jan. 2009 (CET)Beantworten
(a) -- [...berufen], nö. Vor 2012 is der Artikel sowieso ein halber Krüppel.
(b) -- ja. Gruß, [w.] 18:45, 4. Jan. 2009 (CET)Beantworten
Keine Bebilderung darf ja nicht heißen, einen Artikel absichtlich unfertig stehen zu lassen. Nun fühlte ich mich berufen und habe den Satz mit Fußnote ergänzt. Die ursprüngliche Aussage war richtig. Der Text dazu steht im ersten Weblink. Gruß -- Alinea 10:40, 5. Jan. 2009 (CET)Beantworten
Danke. Beim MoMA [1] "vorbeiblätternd", glaube ich das inzwischen auch (manche brauchen halt ein wenig länger, und in einem Artikel bis Adam+Eva zurückzublättern [in der meist vergeblichen Hoffnung, vielleicht doch in irgendeiner Zusammenfassungszeile eine Referenz zu finden] ist auch nicht jedesmal "lustig").
Habe heute artcyclopedia-links so einigermaßen geplündert und will morgen was auf en hochladen -- Problem ist dzt., die Anzahl zu reduzieren. Mehr als ~10 weitere (eher: mehr als ~5-6) werden wohl auch dort kaum geduldet, fürchte ich. Kennst Du übrigens ISBN 0313312052, ISBN 9780313312052 -- da lieferte heute Googlebooks den Großteil der ~40 Seiten des Abschnitts über É.B. -- solltest Du Interesse dran haben, lass' es mich per Mail wissen. lg, [w.] 22:20, 6. Jan. 2009 (CET) (&…)Beantworten
Vielen Dank, aber da ich mit Cézanne gerade durch bin, mach ich im Moment bei Bernard nichts mehr. Was die Links betrifft: Den Inhalt kannst Du ja im Text übernehmen und mit dem Link referenziieren. Dann steht es ja nicht unter Weblink, erhöht also nicht deren Anzahl. Habe ich pauselos bei Cézanne so gemacht. Gruß -- Alinea 10:46, 7. Jan. 2009 (CET)Beantworten
Wie (beinahe) gesagt bin ich bereits mit meinem vG-Projekt auf COM reichlichst gefordert, möchte dafür imo unentbehrliche Bildbeiträge Bernards in der enWP unterbringen und muss wohl dafür auch den Artikel bearbeiten, damit "FairUse" sicher greift. Dann geht's weiter mitm vG, und statt Weihnachten wird's vielleicht Ostern -- dem vG wird's wurscht sein. Und falls ich danach nicht von denen "nie wieder was wissen will ;)", habe ich vielleicht freie Valenzen für die betreffenden deWP-Artikel. Zum (hoffentlich vorläufigen)[2] Abschied ein nettes Bildchen (mitunter brauchen MenschInnen auch Pausen ;). lg, [w.] 06:59, 11. Jan. 2009 (CET)Beantworten
Nun, dann viel Erfolg und danke fürs Bild :-) -- Alinea 13:15, 11. Jan. 2009 (CET)Beantworten

Kürzlich dazu Gefundenes

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In ISBN 3-8321-7163-0 p. 61f zitiert Götz Adriani aus den Erinnerungen Bernards (1952, S. 13ff): "...besuchte ich häufig sein [Toulouse-Lautrecs] Atelier in der Rue Tourlaque [um für das bekannte Porträt zu sitzen] ... Van Gogh arbeitete ohne Unterlass morgens mit den anderen nach dem nackten Modell, nachmittags vor antiken Göttern, allein im leeren Atelier, wo keiner außer ihm, Toulouse-Lautrec, Anquetin und mir waren."

Besagtes Atelier (R. Caulaincourt 26 / Ecke R. Tourlaque 7) hatte HTL jedoch erst im Lauf des Jahres 1886, und vermutlich erst im Herbst, gemietet, weil Cormon sein Atelier vorübergehend geschlossen hatte.

Eine Rebellion in Cormons Atelier fand bereits 1884 statt und führte dazu, dass Cormon den "aufsichthabenden Studenten" feuerte und den Dienst HTL anbot, der jedoch ablehnte. Der Job wurde dann von Henri Rachou (1856-1944) ausgeübt [den HTL in einem Brief an seine Mutter als Trampel bezeichnet]: Adriani S. 297, mit Verweis auf Goldschmidt-Schimmel 1969, S. 259ff)

So drängt sich also der Verdacht auf, dass da unter kompetentesten Kreisen was durcheinandergekommen sein könnte und jahrelang nicht berichtigt wurde: Dass sich Cormon mit Bernard nicht besser verstanden haben kann als mit anderen seiner Schüler, die seine Salonmalerei immer öfter verspotteten, ist klar, aber wenn er nach der Sommerpause 1886 dort arbeiten durfte, kann kein echter "Rausschmiss" Grund für Bernards Sommerreise gewesen sein.

Ich überschlaf's nochmal, werde aber vermutlich den Artikel dahingehend ändern. [w.] 11:18, 2. Apr. 2009 (CEST)Beantworten


  1. Die "lassen sich bitten", d.h. sie stellen Webseiten bereit, die den 'Sicherheits-Anforderungen von Google (?) oder (eher) FF nicht zu genügen scheinen ;)) -- bisher habe ich aber noch keinen Schaden gemerkt ;]
  2. "...sofern uns nicht der Himmel aufn Kopf fällt." -- wo hab ich das wohl bloß gelesen? Alzheimer lässt grüßen ;))
Ich weiß ja nicht, was Ihr noch zu dem Rausschmiss gefunden habt, aber Mary Anne Stevens (1990, S. 25) zitiert A. S. Hartnick (1939), dass Bernard einen einfarbigen Ateliervorhang auf seinem Bild in verschiedenfarbigen Streifen abgebildet habe, was wegen der verschiedenen "Sichtweise" von Meister und Schüler zu ihrer Trennung geführt habe. --Goesseln (Diskussion) 14:34, 28. Feb. 2015 (CET)Beantworten

Madeleine, É. B.s Schwester, Liebschaft prom. Maler?

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Madeleine Bernard wird von der Gruppe Tri Yann in dem gleichnamigen Lied (Suchbegriffe auch: Les métamorphoses de Madeleine Bernard und Belle Sardinelle) besungen. Im Alter von weniger als 17 Jahren (... fragile opaline de dix-sept ans ...) soll sie Liebschaften mit oder entsprechende Ambitionen auf Künstler (u. a. Paul Gauguin) gehabt haben. Es geht im Beschreibungstext weiter um die Tuberkulose.

Nachweise

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  1. Liedtext von Tri Yann u. Erl. (frz.)
(...) avec sa sœur Madeleine, qui n'as que 17 ans. Il se lie alors d'amitié avec ses aînés, Charles Laval (26 ans) et Paul Gauguin (40 ans). (...)

--𝔇𝔢𝔯 𝕿𝖆𝖓𝖓𝖊𝖓𝖊𝖎𝖈𝖍𝖍𝖔𝖗𝖓𝔖𝔱𝔯𝔢𝔦𝔱𝔨𝔲𝔩𝔱𝔲𝔯𝔅𝔢𝔴𝔢𝔯𝔱𝔲𝔫𝔤

Das "Los" Wehrpflicht

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Wortwahl: "mittlerweile" ist eigentlich sogar überflüssig, da Bernard es erst in dem Jahr wurde.


--𝔇𝔢𝔯 𝕿𝖆𝖓𝖓𝖊𝖓𝖊𝖎𝖈𝖍𝖍𝖔𝖗𝖓𝔖𝔱𝔯𝔢𝔦𝔱𝔨𝔲𝔩𝔱𝔲𝔯𝔅𝔢𝔴𝔢𝔯𝔱𝔲𝔫𝔤 𝔇𝔢𝔯 𝕿𝖆𝖓𝖓𝖊𝖓𝖊𝖎𝖈𝖍𝖍𝖔𝖗𝖓𝔖𝔱𝔯𝔢𝔦𝔱𝔨𝔲𝔩𝔱𝔲𝔯𝔅𝔢𝔴𝔢𝔯𝔱𝔲𝔫𝔤 02:13, 27. Apr. 2016 (CEST)Beantworten