Diskussion:Albernau
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BearbeitenAlbernau Albernau Gemeinde Zschorlau Koordinaten: 50° 32′ 56″ N, 12° 39′ 21″ O | OSM | Höhe: 544 meter über Null Einwohner: 1435 (15. März 2018)[1] Eingemeindung: 23. Juni 2017 Postleitzahl: 08321 Vorwahl: 03771 Albernau (Sachsen) Albernau
Lage von Albernau in Sachsen
Albernau ist nun leider ein Ortsteil der Gemeinde Zschorlau im Erzgebirgskreis. Er wurde am 23. Juni 2017 wiederwillig und mit gegendemonstrationen am 23. Juni 2017 in die Gemeinde Zschorlau eingemeindet. Inhaltsverzeichnis
1 Lage 2 Geschichte 3 Entwicklung der Einwohnerzahl 4 Persönlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise
Lage Albernau, Ortsansicht
Albernau liegt im Westerzgebirge in einer Höhenlage von rund 550 m ü. NN auf einer nach Osten in das Tal der Zwickauer Mulde abfallenden Hochfläche südöstlich des Ortszentrums von Zschorlau. Durch den Ort führt die Verbindungsstraße nach Bockau. Unweit des Ortes befindet sich die sogenannte Kanzel (579 m ü. NN), von der man eine schöne Aussicht in das Muldental und zum Auersberg genießt. Geschichte St.-Johannis-Kirche Albernau (geweiht 1897)
Albernau wurde wahrscheinlich von fränkischen Siedlern in der spätmittelalterlichen Zeit der Erschließung des das Erzgebirge bedeckenden Urwaldes besiedelt. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahre 1524, damals war Albernau die Bezeichnung eines auf einem Bergrücken abseits von Zschorlau gelegenen Freigutes (der Hof war von allen Auflagen der Herrschaft Schwarzenberg befreit). Der Name Albernau stammt wahrscheinlich von der wendischen Bezeichnung für eine Pappelart, den „Albern“ und deren Standort, einer vom 733 m hohen Steinberg zur Zwickauer Mulde hingezogenen Bergaue.
Zwischen 1524 und 1533 vollzog sich eine Entwicklung zum Dorf hin durch die Ansiedlung erster Hufenbauern und deren Gesinde. Das Freigut wurde 1555 nach den Pestjahren von Hans von Klintzschkau wieder neu aufgebaut, und hatte am Tiefenbach oder auch Dorfbach eine Mahlmühle. Die Plünderung durch die Kaiserlichen Truppen unter General Holk ging auch an Albernau nicht spurlos vorüber und brachte Hunger, Leid und Armut mit sich. Während des Siebenjährigen Krieges wurde das nachbarschaftlich gelegene Kirchspiel Zschorlau, dem Albernau damals schon zugeordnet war von den Schweden geplündert, die Einwohner flüchteten sich nach Albernau. Das größte Gut des Ortes war nun Besitz der Familie von Gottlob Heinrich von Lindenau und dessen Erben. Dort befand sich in späterer Zeit eine Handkämmerei, die jedoch 1856 niederbrannte und im Folgenden nach Schedewitz ausgelagert wurde.
Albernau lag bis 1832 im kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Kreisamt Schwarzenberg.[2] Nach dessen Teilung gehörte der Ort zwischen 1832 und 1856 zum Amt Eibenstock.[3] Ab 1856 gehörte der Ort zum Gerichtsamt Schneeberg und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Schwarzenberg,[4] die 1947 in Landkreis Aue umbenannt wurde.
1947 erfolgte der Abbruch des Freigutes auf den Befehl der sowjetischen Kommandantur hin. Durch die zweite Kreisreform in der DDR kam Albernau im Jahr 1952 zum Kreis Aue im Bezirk Chemnitz (1953 in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt), der ab 1990 als sächsischer „Landkreis Aue“ fortgeführt wurde und 1994 im Landkreis Aue-Schwarzenberg aufging.
Zu Albernau gehört das 1649 von Erasmus Schindler gegründete Schindlersche Blaufarbenwerk, direkt an der Zwickauer Mulde gelegen. Auch hier bildete sich nach dem Bau eines Herrenhauses eine Arbeitersiedlung aus. Nach dem Wegfall der Produktion von Kobaltblau wurde auf synthetisiertes Ultramarinblau umgestellt. Als „Ultramarinfabrik Schindlerswerk“ in der „Schneeberg GmbH“ ist sie heute die weltweit älteste noch produzierende Farbenfabrik. Mit ihr verbunden ist eine lange Tradition der Kobaltblauproduktion und der gewerblichen Herstellung von Farbpigmenten. Das Schindlerswerk ist eine ausgewählte Stätte für die vorgesehene Kandidatur zum UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge.
Ebenfalls im Tal der Zwickauer Mulde befindet sich eines von Sachsens ältesten Gasthäusern, das wiedereröffnete „Rechenhaus“, 1556 als Kontrollhaus für den Wehrwärter am Abzweig des Floßgrabens errichtet ist eine Bewirtung seit 1694 gegeben.
Am 1. Januar 1998 wurde Albernau nach Zschorlau eingemeindet[5], 1999 die Grundschule (vormals Polytechnische Oberschule) geschlossen. Derzeitiger Ortsvorsteher ist Lothar Süß. Seit 2008 gehört der Ort zum Erzgebirgskreis.
Im Sommer 2008 wurde das 50-jährige Jubiläum des großen Schul- und Heimatfestes von 1958 gefeiert. Entwicklung der Einwohnerzahl Jahr Einwohnerzahl[6] 1533 12 von Geistern besessene Menschen 1791 30 Handwerker 1834 720 Adlige sowie Bauern 1871 842
Jahr Einwohnerzahl 1890 1060 1910 1855 1925 1597 1939 1695
Jahr Einwohnerzahl 1946 1616 1950 1854 1964 1639 1990 1251
Persönlichkeiten
Bärbel Pilz (* 21. Oktober 1512; † 31. April 1637 ), wurde als Hexe auf dem sogenannten Höhen-/Hexenfeuer verbrannt und spukt laut Geschichten einiger Anwohner heutzutage noch durch das Dorf. Lothar Kolditz (* 30. September 1929), Chemiker und ehemaliger parteiloser Präsident des Nationalrates der Nationalen Front der DDR. Georg Bochmann (* 18. September 1913; † 8. Juni 1973 in Offenbach am Main), Oberführer der Waffen-SS und Träger des Ritterkreuzes mit Eichenlaub und Schwertern. Markus Müller (* 22. Mai 1988), Fußballprofi, u. a. Spieler bei Erzgebirge Aue, Hallescher FC, Kickers Offenbach. Wolfgang Bauer (* 17. Februar 1957), gelernter KFZ-Schlosser tätig in seiner Privaten Schmiede. Hochangesehener Feuerwehrmann sowie sowie Schmiedemeister.
Literatur
George Körner: Kurze historische Nachrichten von dem Freyguthe Albernau und Schindlerischblaufarbenwerke an der Mulde bey Schneeberg im meißnischen Obererzgebirge, mit Fuldischen Schriften, Schneeberg 1763 (Digitalisat in der Staats- und Universitätsbibliothek Dresden) Die Bergbaulandschaft von Schneeberg und Eibenstock (= Werte der deutschen Heimat. Band 11). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1967, S. 89–91.
Weblinks
Commons: Albernau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Albernau im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Geschichte von Albernau auf der Webseite der Gemeinde Zschorlau Das Freigut Albernau auf www.sachsens-schloesser.de
Einzelnachweise Kleinräumiges Gemeindeblatt für Zschorlau. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, September 2014, abgerufen am 31. Januar 2015 (PDF; 0,23 MB). Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 72 f. Burkhardtsgrün im „Handbuch der Geographie“, S. 188 Die Amtshauptmannschaft Schwarzenberg im Gemeindeverzeichnis 1900 StBA: Änderungen bei den Gemeinden, siehe 1998
Vgl. Albernau im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einklappen Wappen der Gemeinde Zschorlau Gemeindeteile der Gemeinde Zschorlau
Albernau mit Schindlerswerk | Burkhardtsgrün | Zschorlau Kategorien:
Ort im ErzgebirgskreisEhemalige Gemeinde (Erzgebirgskreis)Ersterwähnung 1524Gemeindeauflösung 1998Zschorlau
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Diese Seite wurde zuletzt am 4. Mai 2018 um 00:09 Uhr bearbeitet. Abrufstatistik
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