Diskussion:Alpine Skiweltmeisterschaften 1985

Eröffnungsfeier - Anmerkungen zu den Rennen

Die Eröffnungsfeier fand am 30. Januar um 14 h statt; beim Einmarsch der Nationen war das österreichische Team nur durch seine Sportler vertreten, Funktionäre nahmen nicht teil (Quellen: "Arbeiterzeitung Wien" vom 30. Januar 1985, Seite 13, Glosse UNSER MANN IN VALTELLINA, und vom 31. Januar 1985, Seite 1.)

MARC GIRADELLI:

Der für Luxemburg startende Österreicher war erstmals bei einem Großereignis für seine neue Nation startberechtigt, und er konnte sich auch gleich mehrfach in den Medaillenrängen platzieren.

INGEMAR STENMARK:

Er war als so genannter "B-Lizenz-Fahrer" (Profi) wieder für ein Großereignis zugelassen. Doch nicht er gewann den Herrenslalom, sondern sein Landsmann Jonas Nilsson.

DAMEN-ABFAHRT:

Der Bewerb wurde bereits am 2. Februar 1985 um 12 h gestartet, musste dann aber wegen aufkommenden orkanartigen Windes abgebrochen werden; zum Zeitpunkt des Abbruchs lag Sylvia Eder vor Michela Figini in Führung. In der letzten Trainingsfahrt war Figini allerdings nur auf Rang 4 gelegen; Laurie Graham hatte diese vor Katrin Gutensohn und Veronika Wallinger gewonnen. (Quellen: "Arbeiterzeitung Wien" vom 02.02.1985, Seite 28, und vom 04.02.1985, Seite 11, Titel „Silber! Katrins erster Gedanke galt der Mama“ - erste Spalte, letzter Absatz – sowie Kasten links „Geschmolzen und verblasen: Wie aus Gold Silber wurde“).

HERREN-ABFAHRT:

Pirmin Zurbriggen, der nach seinen Problemen bei den Hahnenkammrennen (11./12. Januar 1985) pausierte, kam nach der von den Medien als "Wunderheilung" bezeichneten Wiedergenesung zur Goldmedaille. Einen Dreifach-Sieg der Schweizer Herren verhinderte Doug Lewis, der mit Start-Nr. 19 Franz Heinzer verdrängte.. Die österreichischen Hoffnungen erfüllten sich nicht, Franz Klammer wurde noch der Beste. Im deutschen Team war das Antreten von Klaus Gattermann fraglich (schwerer Sturz bei der Hahnenkammabfahrt vom 11. Januar 1985).

DAMEN-RIESENSLALOM:

Diann Roffe gewann überraschend; ihre Start-Nr. 19 beweist, dass sie außerhalb der Startgruppe der Eliteläuferinnen ins Rennen ging. Nach dem ersten Lauf führte allerdings Eva Twardokens und Roffe lag auf Rang 4. Die Silbermedaille für Elisabeth Kirchler kam überraschend, weil österreichische Läuferinnen in dieser Disziplin schon lange Zeit nicht mehr zur Weltspitze zählten, vor allem Kirchler galt eher als "Speed-Spezialistin". Für die Schweiz gab es eine große Enttäuschung: Titelverteidigerin Erika Hess wurde nur Elfte, Maria Walliser wurde als Beste ihres Landes Achte. Auch das deutsche Team (Marina Kiehl galt als Medaillenhoffnung, lag nach dem ersten Lauf auf Rang 3) konnte die Erwartungen nicht erfüllen. (Quelle: "Arbeiterzeitung Wien" vom 07.02.1985, Seite 11).

HERREN-RIESENSLALOM:

Die Goldmedaille für Markus Wasmeier, Start-Nr. 3, glich einer großen Überraschung, vor allem schon deshalb, weil Deutschland seit dem Sieg von Max Rieger (02.03.1973 in Mt. Saint Anne/CAN) nie einen Weltcup-Riesenslalom gewonnen hatte. Es war dies das erste Herren-Weltmeisterschafts-Gold für Deutschland seit 1964, als Ludwig Leitner die Kombination in Innsbruck gewonnen hatte. Wasmeier war im 1. Lauf um 0.39 sec. schneller als Pirmin Zurbriggen und hatte im 2. Lauf (in dem er die viertbeste Zeit erreichte) die Nerven, das Rennen - trotz Touchierens einer Torstange mit dem Kopf, wobei es ihm die Mütze verschob - erfolgreich zu beenden. - Kurssetzer des ersten Durchgangs war der österreichische Trainer Peter Prodinger, der eher einen den Abfahrern entgegenkommenden Lauf gesteckt hatte, was ihm dann auch von den eigenen Läufern herbe Kritik einbrachte. Eine Peinlichkeit gab es bei der Siegerehrung, als die DDR-Hymne gespielt wurde (Quelle: "Arbeiterzeitung Wien" vom 08.02.1985, Seite 11). --89.144.227.88 11:27, 20. Mai 2016 (CEST).