Der Satz "Die weitaus meisten Althistoriker forschen heute über die Zeit zwischen 800 v. und 600 n. Chr." ist nicht ganz zutreffend. In zunehmendem Maße werden auch in Deutschland mittlerweile die mykenische Zeit und die griechischen Dark Ages von der Alten Geschichte und ihrer Nachbardisziplin, der klassischen Archäologie, mitbehandelt. Wäre dem nicht so, hätte ich mein Studium beider Fächer sicher lange vor meinem Magister "geschmissen". Gewöhnlich beschäftigt sich die Alte Geschichte nur bis ins 5. Jh. nach Christus. Goten, Langobarden etc. - auch wenn sie in Italien auftreten - werden dann wieder von der Ur- und Frühgeschichte behandelt.
- * Dass die mykenische Zeit und die Dark Ages Teil der Alten Geschichte sind, bezweifelt niemand - aber dass sich derzeit 90% der Althistoriker erst mit der nachhomerischen Zeit befassen, ist eine Tatsache.
- Dass sich die Alte Geschichte nur mit der Zeit bis ins 5. Jahrhundert befasst, stimmt spätestens seit den 1970er Jahren nicht mehr - auch wenn über die Spätantike neben Althistorikern eben auch Mediävisten und Byzantinisten forschen.
Die untere Grenze würde ich eher mit ca. 1600 v. Chr. (Auftreten der mykenischen Kultur) angeben.
Allerdings muß man schärfer differenzieren, als es der Artikel tut. Ihn zu lesen muss für den Unbedarften, der sich informieren will, sehr verwirrend und strapaziös sein. Um es auf einen Nenner zu bringen: Die Alte Geschichte befasst sich mit der griechischen und römischen Kultur. Regional und zeitlich also nur insofern, als dass eine Region zu einer bestimmten Zeit römisch oder griechisch beherrscht war. Folglich rücken Süd- und Mittel-Italien erst mit der Gründung griechischer Kolonien im Süden in den Blickpunkt bzw. mit der Ausbreitung Roms von Mittelitalien aus. Etrusker und vor allem frühere Kulturen, wie die (Proto-)Villanova-Kultur, werden höchstens peripher behandelt. Ähnliches gilt natürlich auch für andere Gebiete: Die Zeit bevor sie unter römische bzw. hellenistische Herrschaft gelangten, wird hauptsächlich von Nachbardisziplinen (Vorgeschichte, Altoreintalistik etc.) behandelt, die Zeit während der römischen/griechischen Herrschaft von der Alten Geschichte.
- * Da stimme ich zu.
Eine Besonderheit stellen Griechische Kolonien dar: Die Kolonien selbst und ihre Bevölkerung sind Gegenstand der Alten Geschichte, die Einheimischen des Hinterlands hingegen Thema der Nachbardisziplinen. Minos 23:08, 1. Aug 2005 (CEST)
- Interessant wäre ein Kapitel über die Zukunft der Alten Geschichte. Spannend zum Beispiel, was derzeit am Münchner Zentrum für Antike Welten der LMU passiert. Dort wurde eine Professur für Kulturgeschichte des Altertums eingerichtet, die jedes Jahr fachübergreifend wechselt. Ebenfalls in München hat vor kurzem die Assyriologin Karin Radner eine Professur für die Alte Geschichte des Vorderen Orients angetreten, eben nicht am Assyriologischen Seminar sondern am Althistorischen Seminar.
- Überhaupt Kulturgeschichte: Traditionell sind die meisten Althistoriker keine Kulturhistoriker. Die meisten Kulturhistoriker des Altertums sind fachfremd oder kommen aus der Praxis (z.B. Tanz, Musik: Ruth Webb, Ismene Lada-Richards, Georg Schwarz), aus der Archäologie oder der Klassischen Philologie, zum Teil auch aus der Religionsgeschichte (z.B. Jan Bremmer). Einige Theologen, insbesondere aus der Schule Martin Hengels arbeiten stark althistorisch. Ebenso einige Judaisten, z.B. Martin Goodman. Umgekehrt, Althistoriker wie Jochen Martin, Peter Brown, Paul Veyne, Ramsay MacMullen haben viel über theologische Themen gearbeitet.
- Zusammengefaßt: Man muß unterscheiden zwischen der Alten Geschichte als Universitätseinrichtung und der Alten Geschichte oder Geschichte des Altertums als Fach mit interdisziplären Universitäts- und Privatgelehrten. (nicht signierter Beitrag von 194.95.59.132 (Diskussion) 22:45, 8. Jun. 2016 (CEST))
Defekter Weblink
Bearbeiten- http://www.alte-geschichte-europa.de/veranstaltungen/bericht.html
– GiftBot (Diskussion) 10:42, 9. Aug. 2012 (CEST)
- Link auf Homepage geändert.
- Ebenfalls nicht mehr erreichbar http://free.pages.at/altegeschichte und http://elearning.unifr.ch/antiquitas/index.php?lang=2&antiquitas=cc95589a8f137bed667e87eca4461e11; keine neuen Adressen für konkret diese Inhalte ermittelbar, Links daher entfernt.
- -- 93.197.28.112 22:53, 22. Jul. 2015 (CEST)