Diskussion:Althochdeutsche Literatur
In Presseberichten wird der altsächsische Heliand-Text als alt-niederdeutscher (nicht hochdeutsch) Text geschildert, bzw. als ältester überhaupt. Weiß jemand was darüber? --Judit Franke 11:31, 19. Mai 2006 (CEST)
- Da hast Du natürlich absolut recht. Der Heliand und auch die Altsächsische Genesis sollten in dieser Form nicht im Artikel genannt werden - einfach weil es sich nicht um althochdeutsche Dichtungen handelt. Sinnvoller wäre ein Verweis auf sie als Beispiele für zeitgleiche Entwicklungen im altniederdeutschen Raum. --Zinnmann d 11:47, 19. Mai 2006 (CEST)
Otfrid von Weißenburg
BearbeitenTäusche ich mich oder schreibt Otfrid von Weißenburg nicht südrheinfränkisch? Er ist derzeit bei Altalemannisch eingeordnet. Ralfonso 19:17, 1. Mai 2008 (CEST)
- Hmm, er kommt auf jeden Fall aus dem alemannischen Elsass und in der Quelle von Köbler Gerhard von der Uni Innsbruck (Vorwort zum Althochdeutschen Wörterbuch) wird er eindeutig unter Altalemannisch (aal.) eingeordnet. --El bes 14:43, 2. Mai 2008 (CEST)
- Anmerkung 5 Jahre später: Otfrid kommt eben nicht aus dem alemannischen Elsass sondern, wie der Name sagt, aus Weißenburg, und das liegt im südrheinfränkischen Elsass. Auch im Artikel zu Otfrid wird er klar als südrheinfränkischer Autor verortet, aus diesem Grund verschiebe ich ihn mal. --Holder (Diskussion) 19:36, 4. Okt. 2013 (CEST)
- Ein paar Belege, die ich auf die Schnelle liefern kann:
- Rolf Bergmann, Peter Pauly, Claudine Moulin-Fankhänel: Alt- und Mittelhochdeutsch: Arbeitsbuch zur Grammatik der älteren deutschen Sprachstufen und zur deutscheSüprachgeschichte. S. 135
- Gustav Ehrismann: Die Althochdeutsche Literatur. S. 172
- --Holder (Diskussion) 20:38, 4. Okt. 2013 (CEST)
- Hab auch etwas recherchiert und muss sagen, du hast recht. Offenbar irrt hier der Köbler, oder es ist ein Druckfehler. Südrheinfränkisch stimmt. Stefan Sonderegger schreibt in seinem Buch "Althochdeutsche Sprache und Literatur: eine Einführung in das älteste Deutsch : Darstellung und Grammatik" ähnliches, siehe hier S. 146 ff. Auch nennt Otfrid seine Sprache selbst im Evangelienbuch, dass er Fränkisch schreibt. Also Fränkisch stimmt und Alemannisch ist falsch. Es gibt übrigens vier Handschriften von Otfried-Texten aus althochdeutscher Zeit, die Wiener Handschrift, die Heidelberger und die Bonner. Die sind alle auf Latein, mit kleinen Passagen (Widmungen, etc.) in südrheinfränkisch. Eine spätere Handschrift aus dem frühen 10. Jahrhundert liegt in München und ist Altbairisch -> siehe Paderborner Repertorium. Weißenburg liegt auch heute noch in dem kleinen nordöstlichen Zipfel vom Elsass, wo nicht das alemannisch Elsässisch gesprochen wird, siehe Elsässisch. --El bes (Diskussion) 20:54, 4. Okt. 2013 (CEST)
- Anmerkung 5 Jahre später: Otfrid kommt eben nicht aus dem alemannischen Elsass sondern, wie der Name sagt, aus Weißenburg, und das liegt im südrheinfränkischen Elsass. Auch im Artikel zu Otfrid wird er klar als südrheinfränkischer Autor verortet, aus diesem Grund verschiebe ich ihn mal. --Holder (Diskussion) 19:36, 4. Okt. 2013 (CEST)
Altenglische Literatur
BearbeitenFalls niemand einen strikten Grund angeben kann, weshalb altenglische Literatur in diesem Artikel aufgeführt wird, würde ich vorschlagen, den betreffenden Abschnitt zu löschen bzw. in den passenden Artikel zu verschieben. Im Gegensatz zu Altsächsisch, das wohl auch nicht zum Althochdeutschen gehört, aber wenigstens im heutigen hochdeutschen Sprachgebiet verbreitet war, hat Altenglisch bei einer Aufzählung althochdeutscher Literaturen nur wenig zu suchen. Trigaranus 16:35, 18. Okt. 2008 (CEST)
- Genau aus dem Grund steht es aber da, für das "Big Picture". Wenn man die westgermanischen Idiom rausstreicht, die nicht an der Entwicklung der Neuhochdeutschen Schriftsprache beteiligt war, dann muss auch Altsächsisch raus. Wenn man das eine drinnen lässt und das andere weglässt, ist eine solche Darstellung nicht mehr neutral. Mir ist jedoch bewusst, dass in der germanistischen Literatur oft genau das gemacht wird, was eben einer teleologischen und vor allem deutschnationalistischen Sichtweise entstammt, die nichts mit Wissenschaft zu tun hat. Also entweder alles raus, was nicht altHOCHdeutsch ist, oder alle drinnen, die zur westgermanischen Gruppe gehören (dh auch Altsächsisch, Altenglisch und Altniederfränkisch/Altniederländisch). --El bes 17:10, 18. Okt. 2008 (CEST)
Einhard's Vita Karoli (die ich grad verlinkt habe) ist unter ostfränkisch einsortiert. Im dortigen Artikel heißt es aber, dass sie auf lateinisch verfasst ist; der Text in Wikisource schaut nach kurzem überfliegen ebenfalls ausschließlich lateinisch aus. Ist das hier nur falsch eingeordnet, oder gibt es etwa doch noch eine ostfränkische Version davon? --Schuetzm (Diskussion) 16:35, 21. Apr. 2012 (CEST)
- Die Vita Karoli Magni ist – zumindest in der Version von Einhard – in lateinischer Sprache verfasst. Grundsätzlich denkbar ist aber, daß es auch eine oder mehrere volkssprachliche Versionen gibt/gab; hier würde es sich anbieten bei Matthias Martin Tischler: Einharts "Vita Karoli": Studien zur Entstehung, Überlieferung und Rezeption, 2001 nachzuschauen. Bei schneller Durchsicht einiger einschlägiger Werke zur mittelalterlichen Literatur habe ich aber keinerlei Hinweis auf eine volkssprachliche Version der VKM von Einhard gefunden – ich bin daher mutig und entferne Einhard+Vita aus der Auflistung. --Henriette (Diskussion) 17:22, 21. Apr. 2012 (CEST)
- Die Vita Karoli Magni ist so wie einige andere Werke hier in der Liste auf Latein, aber trotzdem aufgelistet, wenn es das jeweils älteste Dokument ist, das zu mindest Spuren der jeweiligen germanischen Stammessprache enthält (Personennamen, Ortsnamen, einzelne Sätze, ...). Für die Linguistik sind diese Werke besonders wertvoll und werden oft zitiert, ja manchmal basieren ganze Lautverschiebungstheorien darauf. Vom Westfränkischen gibt es beispielsweise nur solche Fragmente in lateinischem Umfeld. Auch alle Stammesrechte (Lex xy) sind auf Latein, aber trotzdem hier in der Liste, weil sie besonders alt sind und eben auch germanische Fragmente enthalten. Vielleicht sollte man das in den jeweiligen Artikeln besser herausstreichen, aber ich denke doch, dass wir diese Werke hier in der Liste drin lassen sollten. --El bes (Diskussion) 17:42, 21. Apr. 2012 (CEST)
- Ah! Unter den von Dir genannten Aspekten gehören Einhard+Vita tatsächlich in die Liste, klar!! Aber ja: Das müßte dann besser und vor allem halbwegs laienkompatibel+nachvollziehbar erklärt sein ;)) Thanx für den Hinweis, hab' ich wieder was gelernt :) --Henriette (Diskussion) 17:47, 21. Apr. 2012 (CEST)
- Es ist wirklich verwirrend. Manche Einzelartikel wurden wohl eher aus einer geschichtswissenschaftlichen Perspektive geschrieben und nicht aus einer sprachwissenschaftlichen. Oft steht mit keinem Wort, in welcher Sprache die jeweils älteste Abschrift verfasst war. --El bes (Diskussion) 18:01, 21. Apr. 2012 (CEST)
- Ah! Unter den von Dir genannten Aspekten gehören Einhard+Vita tatsächlich in die Liste, klar!! Aber ja: Das müßte dann besser und vor allem halbwegs laienkompatibel+nachvollziehbar erklärt sein ;)) Thanx für den Hinweis, hab' ich wieder was gelernt :) --Henriette (Diskussion) 17:47, 21. Apr. 2012 (CEST)
- Die Vita Karoli Magni ist so wie einige andere Werke hier in der Liste auf Latein, aber trotzdem aufgelistet, wenn es das jeweils älteste Dokument ist, das zu mindest Spuren der jeweiligen germanischen Stammessprache enthält (Personennamen, Ortsnamen, einzelne Sätze, ...). Für die Linguistik sind diese Werke besonders wertvoll und werden oft zitiert, ja manchmal basieren ganze Lautverschiebungstheorien darauf. Vom Westfränkischen gibt es beispielsweise nur solche Fragmente in lateinischem Umfeld. Auch alle Stammesrechte (Lex xy) sind auf Latein, aber trotzdem hier in der Liste, weil sie besonders alt sind und eben auch germanische Fragmente enthalten. Vielleicht sollte man das in den jeweiligen Artikeln besser herausstreichen, aber ich denke doch, dass wir diese Werke hier in der Liste drin lassen sollten. --El bes (Diskussion) 17:42, 21. Apr. 2012 (CEST)
Hier geht es zwar um langobardisches Recht, aber die der Text selbst sieht mir eher nach Latein aus: http://www.oeaw.ac.at/imafo/ressourcen/quellen-zur-langobardengeschichte/leges-langobardorum/ 77.0.0.221 00:25, 7. Jan. 2014 (CET)
- Ja, alles Leges sind auf Latein. Sie enthalten aber fragmentarisch germanisch Wörter, Namen und Ortsbezeichnungen, die für die Sprachwissenschaft ein wichtiges Forschungsobjekt darstellen, zumal es ja beim Langobardischen gar keinen erhaltenen durchgehenden Text gibt. Vom Langobardischen gibt es nur Fragmente in lateinischen Texten, sonst nichts. --El bes (Diskussion) 10:11, 7. Jan. 2014 (CET)
Das darstellen des Altniederfränkischen als Althochdeutsch
BearbeitenIm Niederfränkischen gibt es die zweite Lautverschiebung nicht, also ist es ziemlich komisch, dass es hier im Artikel einen Abschnitt gibt mit dem Namen "Altniederfränkisch" als wäre es Althochdeutsch. Natürlich gibt es immer Quellen, besonders beim frühen Althochdeutsch, wobei sich die Sprachforscher nicht über die Sprache einig sind, oder wobei der Text nebenbei auch einige althochdeutsche Merkmale enthält, aber um jetzt hier verschiedene altniederländische Texte darzustellen als wären sie Althochdeutsch, führt wirklich zu weit. Im Artikel gibt es (versteckt) den Satz "teils Althochdeutsch", aber dafür werden gar keine Belege angeführt. Deshalb habe ich den Abschnitt entfernt. Wie es jetzt ist, wirkt es nur verwirrend.
Mit freundlichem Gruß
Jenseits der Alpen
BearbeitenIm aktuellen Text steht "Stattdessen blüht jenseits der Alpen eine mittellateinische Literatur auf." Vermutlich ist mit "jenseits der Alpen" das althochdeutsche Sprachgebiet gemeint. Dann sollte "diesseits der Alpen" geschrieben werden, denn der Artikel steht in der deutschen, nicht der italienischen Wikipedia. --PhiRho~dewiki (Diskussion) 16:38, 7. Nov. 2024 (CET)