Diskussion:Anomalie (Quantenfeldtheorie)

Letzter Kommentar: vor 14 Jahren von Gk63

Hab zwar meine Diplomarbeit nur über den "β-Zerfall in gekrümmten Raum-Zeiten" geschrieben, aber nach dem, was hier steht, verstehe ich die qft-Anomalie nicht. Ein durchschnittlicher Physiker sollte das aber aus der Erklärung dieses Artikels können. Liegt das nur an mir? --Michael 17:30, 25. Mär 2004 (CET)


Ich versteh's schon, habs ja selber geschrieben :-) Ich stimme der Aussage zu, dass ein solcher Wikipedia Artikel von einem "durchschnittlichen Physiker" zu verstehen sein sollte (am allerbesten auch ein Laie). Allerdings kann man wohl nicht behaupten, dass jeder Physiker eine einfache Aussage aus einem anderen Nischengebiet notwendigerweise sofort verstehen kann! Wirklich zu "verstehen" sind Anomalien der QFT onehin sicher nur unter Entwicklung eines umfangreichen Formalismus!

Ich bin kein Fachmann für dein Thema "β-Zerfall in gekrümmten Raum-Zeiten" aber dem Namen nach handelt es sich dabei vielleicht eher um eine Anomalie in der ART.

Die Anomalien von denen ich spreche sind ein sehr umfangreiches Teilgebiet der Quantenfeldtheorie das ziemlich sicher älter, umfassender und begründeter ist als Anomalien in der ART. (nach meiner Auffassung eine Anwendung bestehender Verfahren auf dieses Spezialgebiet?!)

Zur Probe, ob wir von der gleichen A. reden nur ein Stichwort: Reinhold A. Bertlmann, Anomalies in QFT.

Dies ist das Standardwerk auf diesem Gebiet. Zur Anomalie gibt es natürlich auch eine große Anzahl unterschiedlicher Zugänge (Topologie, Differentialgeometrie etc.) ...

Ich habe vor kurzem über das Thema einen Seminarvortrag gehalten, der gut angekommen ist und wohl auch verstanden wurde. Der Text ist diesem Vortrag entnommen. Ansonsten fordere ich explizit dazu auf den Text den eigenen Wünschen anzupassen und zu ergänzen. Er war nie als entgültige Version gedacht :-) Insbesondere könnten ein paar Formeln zur Invarianz von Lagrangefunktionen, Erklärungen zu Symmetrien, Beispiele etc. nicht schaden --Anderl 00:36, 26. Mär 2004 (CET)


Könnte man vielleicht ein bißchen konkreter werden? In meiner Vorlesung ist der Term aufgetaucht und ich wurde leider aus dem Skript nicht besonders schlau, aus dem Artikel aber auch nicht wirklich. Nachdem ich wie gesagt über die Seite gestolpert bin, weil mir das Konzept unklar ist, kann ich leider auch nichts verbessern. -- onyxeyes 13:29, 23. Mär 2006 (CET)


Es ist in dem Artikel die Rede von einem "neunten Goldstone-Boson" in der QCD. Was sind denn überhaupt die ersten acht? Die Quarks mit Sicherheit nicht. Das Eichprinzip der QCD rettet doch gerade die gesamte Theorie der Symmetriebrechung, gerade weil im eigentlichen Sinne keine Goldstone-Bosonen entdeckt wurden (gut, das Photon vielleicht, auch Magnonen, etc.). Sicher dass dieser Satz stimmt?

-- Der Satz stimmt schon, erscheint im Artikel aber etwas zusammenhanglos und sollte erklärt werden. Beim neunten Goldstone-Boson geht es um die globalen Flavour-Symmetrien der QCD. Die drei leichten Quarks u,s,d haben eine ähnliche Masse, die zu einer globalen SU(3)-Symmetrie führt, nach deren Darstellungen sich die aus diesen Quarks aufgebauten Hadronen in Multipletts anordnen lassen. Eigentlich hat man es hier mit einer spontan gebrochenen näherungsweisen SU(3)xSU(3)-Symmetrie zu tun (die drei leichten Quarks u,d,s sind im Vergleich zu QCD-Massenskala sogar näherungsweise masselos. Bei masselosen Teilchen haben links- und rechtshändige Quarkfeldkomponenten eine unabhängige SU(3)-Flavorsymmetrie). Diese Symmetrie wird durch das QCD-Vakuum spontan zur bekannten Flavour-SU(3), die Links- und Rechtshänder gleich dreht, gebrochen. Das leichteste SU(3)-Oktett (in dem u.a. die Pionen drin sind) bildet die Goldstone-Bosonen dieser Symmetriebrechung. Diese sind ungewöhnlich leicht (eigentlich sollten sie masselos sein, da aber die Flavor-Symmetrieen nicht exakt sind, haben sie eine kleine Masse). Im Artikel über das Goldstonetheorem steht dazu etwas (allerdings auf die Isospin-SU(2)-Untergruppe beschränkt). Zusätzlich gibt es aber auch eine U(1)xU(1)-Flavor-Symmetrie, die ebenfalls vom QCD-Vakuum zu einer einfachen U(1) gebrochen wird (mit der Baryonenzahl als erhaltene U(1)-Ladung). Zu der gebrochenen U(1) sollte dann noch ein weiteres (näherungsweise masseloses, in Wirklichkeit aber sehr leichtes) neuntes Goldstone-Boson existieren, das aber nicht beobachtet wird. Dies ist das sog. "starke U(1)-Problem", welches dadurch gelöst wird, dass diese U(1) nicht nur spontan, sondern auch durch eine Anomalie gebrochen wird. Gk63 11:29, 26. Aug. 2010 (CEST)Beantworten