Diskussion:Arthur Kaufmann (Schachspieler)
Hinweis auf möglichen Selbstmord von Arthur Kaufmann in Fußnote
BearbeitenZum Ableben von Arthur Kaufmann am 25. Juli 1938: Als Todesursache wird auf dem offiziellen Totenschein „Sekundenherztod“ angegeben. Demgegenüber stehen die Umstände, dass mit 1. Juli 1938 die „Gnadenpension“ die Arthur Kaufmann von der Fa. Gutmann erhält, eingestellt wird, dass am 15. Juli Arthur Kaufmann sein Testament verfasst, dass er am 22. Juli sein gesamtes Vermögen von 1 661 RM an seine Nichte Sophie Kaufmann nach Paris überweist und dass er an einem dieser Tage seiner Vermieterin Marie Leitner 260 RM zur Abdeckung der Begräbniskosten übergibt. Dieses wird dann 225 RM kosten. (Zu allen Angaben siehe: Olimpiu G. Urcan, Peter Michael Braunwarth: Arthur Kaufmann. A Chess Biography 1872-1938. Jefferson: McFarlane 2012, S.133-142 mit zusätzlichen Nachweisen und Quellen.) Zusammen mit der umfassenden und schockartig eintretenden Diskriminierung, die Juden nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten am 13. März 1938 erleiden und zusammen mit der ideologisierten Arbeitsweise der nationalsozialistisch geführten Bürokratie sollten die genannten Tatsachen es rechtfertigen, dass auch und gerade in einer Enzyklopädie der Hinweis auf einen möglichen Selbstmord aufscheint. Dieser Hinweis wurde von mir als Fußnote eingefügt und ich ersuche bei der Sichtung des Artikels deshalb um Berücksichtigung der eben genannten Fakten und Nachweise. --Doktorboerne (Diskussion) 11:16, 19. Jul. 2014 (CEST)
- Es sollte aber angegeben werden, dass es sich dabei nicht um eine Vermutung von Doktorboerne handelt, sondern von den Autoren Urcan und Braunwarth, S. 133 unten:
- While putting together the existing evidence summarized above is by no means an act devoid of a certain, even if minimal, dose of speculation, it appears that Kaufmann's death was in fact a suicide.
- Von einer "Verleugnung dieser Tatsache auf dem Totenschein durch die nationalsozialistische Bürokratie" ist allerdings nirgendwo die Rede, und diese Darstellung ist daher als Theoriefindung zu verwerfen.37.138.44.4 13:46, 1. Sep. 2015 (CEST)
- Diese Diskussion ist müßig. Man muss die Verlassenschaftsabhandlungen und Testamente hunderter Wiener Juden aus dem Jahr 1938 gelesen haben, um den Fall Kaufmann wirklich beurteilen zu können. Es ist zu bezweifeln, dass sich Urcan, bzw. seine Zuträger dieser Arbeit unterzogen haben. Auf Kaufmanns Totenbeschau-Befund (der Begriff "Totenschein" ist nicht exakt) steht nicht nur "Sekunden Herztod", sondern auch "Arteriosklerose". Eine Obduktion wurde Mangels Prominenz des Verstorbenen nicht durchgeführt. Ohne diese bleibt ein Suizid - unabhängig von Kaufmanns Vorbereitungen - unbewiesen.--Suessmayr Diskussion 17:36, 3. Apr. 2019 (CEST)
- Na ja, es ist aber auch keine Theoriefindung, wie oben behauptet, sondern eine Theorie, die in einem wissenschaftlichen Buch vertreten wird. Ich finde daran nichts schlechtes. Mepherl (Diskussion) 17:50, 3. Apr. 2019 (CEST)
- Ich weiß nicht, ob Doktorboernes obige Angaben auf Urcans Buch basieren. Aber in einem Punkt sind sie falsch (und daran finde ich etwas Schlechtes): Kaufmann überwies sein Vermögen nicht an seine Nichte in Paris. Nach Kaufmanns Tod befand sich das Geld immer noch auf Kaufmanns Konto bei der Creditanstalt, die dieses auf Anweisung des Gerichts sperren ließ. Offenbar erlagen Urcan und Braunwarth einem Missverständnis.--Suessmayr Diskussion 09:16, 5. Apr. 2019 (CEST)
- Du hast recht, Doktorboerne zitiert das Buch falsch. Von einer Überweisung des Geldes ist darin nicht die Rede, nur, dass das Geld im Testament für sie vorgesehen war. --18:53, 5. Apr. 2019 (CEST)
- @Mepherl: Der Vorwurf der Theoriefindung bezog sich auf die im Wortlaut zitierte und unbelegte "Verleugnung dieser Tatsache auf dem Totenschein durch die nationalsozialistische Bürokratie" (das war die Fußnote 5 vor dem 01.09.2015).91.96.216.30 14:19, 18. Apr. 2020 (CEST)
- Du hast recht, Doktorboerne zitiert das Buch falsch. Von einer Überweisung des Geldes ist darin nicht die Rede, nur, dass das Geld im Testament für sie vorgesehen war. --18:53, 5. Apr. 2019 (CEST)
- Ich weiß nicht, ob Doktorboernes obige Angaben auf Urcans Buch basieren. Aber in einem Punkt sind sie falsch (und daran finde ich etwas Schlechtes): Kaufmann überwies sein Vermögen nicht an seine Nichte in Paris. Nach Kaufmanns Tod befand sich das Geld immer noch auf Kaufmanns Konto bei der Creditanstalt, die dieses auf Anweisung des Gerichts sperren ließ. Offenbar erlagen Urcan und Braunwarth einem Missverständnis.--Suessmayr Diskussion 09:16, 5. Apr. 2019 (CEST)