Diskussion:Bainbridge-Reflex
und Reflextachykardie?
BearbeitenWie ist die Reflextachykardie, z.B. nach Senkung der Vorlast durch Nitrate denn mit dem Bainbridge-Reflex vereinbar? --89.204.136.52 10:22, 5. Nov. 2011 (CET)
Reflextachykardie
BearbeitenDie Reflextachykardie ist mit dem Bainbridge-Reflex vereinbar.
Der Bainbridge-Reflex erhöht BEI ERHÖHTEM VENÖSEN RÜCKSTROM durch Sympathikotonus die Herzfrequenz (Dehnungsrezeptoren im Atrium --> Afferenz: vagal,glossopharyngeal --> Umschaltung zentral --> Efferenz: Sympathikus). Er wird also bereits VOR dem Herzen verschaltet. Die Reflextachykardie wird ebenfalls vagal/glossopharyngeal vermittel und durch sympathische Efferenzen gesteuert (allerdings hinter dem Herzen): VERMINDERTER VENÖSER RÜCKSTROM (Hypovolämie/Vasodilatation) hat ein vermindertes Schlagvolumen und somit einen ABFALL des Schlagvolumens zur Folge (Frank-Starling-Mechanismus). Würden die Frequenz und Inotropie konstant bleiben, würde das HZV (und bei gleichem peripherem Widerstand konsekutiv der Blutdruck) sinken. Dieser Abfall wird in den Glomusorganen (nicht im Atrium) erfasst und durch Symphatikotonus mit einer Tachykardie zur Aufrechterhaltung des HZV beantwortet. Der Bainbridge-Reflex kann in diesem Fall nicht greifen, da er durch verminderten venösen Rückstrom im Atrium nicht ausgelöst wird (keine Reizung von Dehnungsrezeptoren).
Mit anderen Worten: Bainbridge-Reflex bereitet das Herz auf höhere Volumenbelastung vor. Glomus-Organe passen die Auswurfleistung des Herzens an die Perfusionsbedürfnisse an.
Quelle: http://user.medunigraz.at/helmut.hinghofer-szalkay/VI.7.htm