Diskussion:Bauerschaft

Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von Lberges in Abschnitt Bauerschaft = Straßenname?

Bauer(n)schaft

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Gibt eine Diskussion bezogen auf "Münster-Uhlenbrock" und den Begriff der "Bauer(n)schaft". Nach meiner Kenntnis ist "Bauerschaft" ohne "n" eindeutig der korrekte Begriff für MÜnster, s. angegebene und andere Literatur. OB "Bauernschaft" vielleicht in Süddeutschland oder so korrekt ist, weiß ich nicht, würde mich aber wundern. Wenn man es mal googelt: unter Bauernschaft kommt fast nur was über Bauernvereinigungen (Bauernschaften eben), unter Bauerschaft die historischen Flurbezeichnungen. Auch hier im Artikel steht ja":"Die Verwendung im Sinne einer Ansiedlung geht zurück auf die Bezeichnung Bauer-Schaft (ohne „n“)". So isses. Bin für Änderung des Lemmas - oder gibt es hier Experten mit abweichenden Meinungen? Ahanta 21:57, 1. Apr. 2007 (CEST)Beantworten

Hmm, was Du schreibst, kann ich selbst aus dem Raum Hannover bestätigen. Problem bei einem Lemma ohne Regionalbezug und mit Anspruch, für den gesamten deutschsprachigen Raum gültig zu sein ist, dass bislang niemand belastbare Quellen zur heutigen (!) regionalen Verbreitung der Formen mit oder ohne „n“ in Bezug auf geogr. Namen und unabhängig vom rechtlichen Status der jeweiligen Bezeichnungen aufgetrieben hat (es gibt aber bestimmt welche).
Dass die Bezeichnung auf die Form ohne n zurückgeht und in Teilen auch heute noch ohne n verwendet wird (Münsterland, Heide), ist schon klar. Nur konserviert eine Enzyklopädie ja keine überkommenen bzw. marginalen Formen, wenn sich überwiegend eine andere Form eingebürgert hat (zumindest wurde dies in vergangenen Diskussionen immer wieder behauptet; ich habe selbst einige Kartenwerke aus dem süddeutschen/fränkischen Raum, wo nur Versionen mit n vorhanden sind – hinreichend eingrenzen kann ich die Verbreitung dadurch aber nicht).
Hinzu kommt, dass – wenn Du Google anführst – sich im Internet eindeutig der Ortsteil-Status einiger weniger Bauerschaften in Norddeutschland bemerkbar macht, was unweigerlich tausende Einträge nach sich zieht. Die ganzen Bauerschaften hingegen, die nur noch als Flurbezeichnung auf Karten oder als kleinräumliche Ortsbezeichnung ohne gemeinderechtlichen Status Verbreitung finden, aber nicht unbedingt „unbedeutender/kleiner“ sein müssen, spiegeln sich im Internet nicht annähernd so gut wider.
Und was machen wir mit den ganzen Tiroler Baurschaften ohne „e“ oder mit den Formen ohne erstem „a“? ;-) --:Bdk: 22:56, 1. Apr. 2007 (CEST)Beantworten
Hallo Bdk, ich entnehme deinen Ausführungen, dass es zumindest wahrscheinlich so ist, dass "Bauernschaft" sich eher durchgesetzt hat, deckt sich auch damit, dass der Duden die "Bauerschaft" gar nicht kennt. Als Münsteraner war für mich der Begriff "Bauernschaft" einfach nur etwas, was Städter sagen, die sich nicht auskennen. Werde erst mal ein redirect von Bauerschaft zu "Bauernschaft (Siedlungsform)" machen. Eindeutig wär ein Lemma "Bauernschaft/Bauerschaft", schön aber nicht. Dann bring ich halt nur einen Verweis auf regionale Unterschiedlichkeit in den Artikel und ebenso in den Artikel "Münster-Uhlenbrock", der für mich der Anlass war. Soll erst mal reichen, vielleicht hat mal irgendwann jemand exaktere Informationen für Verbreitung und Häufigkeit der beiden Bezeichnungen. FReundliche Grüße Ahanta 11:07, 2. Apr. 2007 (CEST) Redirect gibts ja schon. Gruß Ahanta 11:09, 2. Apr. 2007 (CEST)Beantworten


Ich bin ebenfalls der Meinung, dass es Bauerschaft und NICHT Bauernschaft heißen müsste. Auch auf alten Karten taucht hier (in Westfalen) der Begriff in dieser Form auf. Das Wort "Bauerschaft" ist im Duden sehr wohl vertreten und zwar im Sinne von Bauernsiedlung. Unter Bauernschaft versteht man laut Duden hingegen "die Gesamtheit der Bauern". Auch im Wörterbuch zur Geschichte von Erich Bayer (Kröner, 3. Auflage) ist nur der Begriff "Bauerschaft" aufgeführt. Hier heißt es: "in Nordwestdtland ländliche Kleingemeinde, aus Einzelhöfen bestehend." Ich bin daher der Ansicht, dass für den Artikel auch nur der Begriff "Bauerschaft" Verwendung finden sollte. Bitte ändern!!!--Salet 20:38, 13. Mai 2007 (CEST)Beantworten

Bitte "Bauernschaft" belegen (Buch, Geographische Zeitschrift o.ä. - habe es bis dahin erstmal rausgenommen (kann wieder rein, wenn belegt). Auch in der WP-Auskunft nachsehen. Geezernil nisi bene 10:29, 13. Sep. 2010 (CEST)Beantworten

"Bauernschaft"=Dorf`?

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Entschuldigung, aber was bitteschön ist jetzt der Unterschied zwischen einer "Bauernschaft" und einem "Dorf"? Oder gibt es gar keinen? 87.78.52.75 05:10, 9. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Das Dorf ist politisch unabhängig, z.B. mit eigenem Gemeinderat. Die Bauerschaft ist dagegen kleiner und von einer zentraleren Gemeinde abhängig. Nimm' z.B. die Stadt Billerbeck in Westfalen. Sie besteht aus der eigentlichen Stadt (sozusagen das Kerngebiet) und darum herumliegenden Gehöft- oder Hausansammlungen, die dann je eine Bauerschaft in dem Flurstück bilden: Beerlage, Temming, Osthellen, Westhellen, Hameren etc. Sie sind quasi Stadtteile Billerbecks, die aber nicht direkt urbanes Gebiet darstellen, sondern eine mehr oder mindergroße Ansammlung von Höfen/Häusern im direkten Umland. Der Stadtrat Billerbecks ist aber für alle zuständig. (nicht signierter Beitrag von 92.77.4.122 (Diskussion) 16:19, 13. Feb. 2011 (CET)) Beantworten
Ein weiterer Unterschied ist die Siedlungsstruktur, zumindest in Westfalen. Dörfer bestehen aus aneinandergrenzenden Gebäuden, bestenfalls mit 10-15m Platz dazwischen. Auch haben sie meist eine Art Mittelpunkt, oft befindet sich dort Kirche und/oder Gasthaus. Die Höfe einer Bauerschaft hingegen haben oft einen Abstand von mehreren hundert Metern zueinander. Gemeinschaftseinrichtungen wie Kirche oder Schule sind häufig nicht vorhanden, die werden dann im nächsten Dorf, bzw. Städtchen besucht. Allenfalls gibt es einen Gasthof, vor allem wenn sich die Bauerschaft an einer größeren Durchgangsstraße befindet. --Gruyere (Diskussion) 19:32, 25. Apr. 2012 (CEST)Beantworten
Ganz simpel (und historisch): Ein Dorf hat eine Kirche, eine Bauerschaft hat keine Kirche.
Verallgemeinert: Ein Dorf hat Grundschule, Kindergarten, Feuerwehrhaus, Laden, Gaststätte, Arztpraxis, Bankfiliale usw. Also Infrastruktur-Einrichtungen, die allerdings heutzutage immer mehr verschwinden.
Eine große Bauerschaft (>50 Höfe) hatte früher (vor 1950) in der Regel eine Grundschule, einen Laden und eine Gaststätte - aber das ist vorbei. --2A02:8109:9DC0:720C:713B:7D4A:6DC0:A4CB 14:45, 5. Jul. 2022 (CEST)Beantworten

Bauer- oder Nachbarschaft?

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Das niederländische Pendant zu diesem Artikel http://nl.wikipedia.org/wiki/Buurschap verweist auf dem Begriff "buren" als Ursprung, was einfach "Nachbarn" bedeutet und keinen Bezug zur Landwirtschaft hat (das niederländische Wort für Bauern ist "boeren"). Da der Begriff "Bauerschaft" ja besonders häufig in Westfalen und damit in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Niederlanden auftritt, wäre es für sprachwissenschaftlich bewanderte Wikipedianer vielleicht mal interessant herauszufinden, ob sich das Wort Bauerschaft wirklich vom Begriff des Bauern(hofes) ableitet, oder ob der Begriff nicht vielleicht aus dem Niederländischen herübergewandert ist und es sich damit um einen Fall von Volksetymologie handelt. --Jan Eduard 10:08, 09. Juli 2008 (CEST)

Das Wort Bauer und das bar in Nachbar haben den gleichen Ursprung (ebenso buur und boer). Der būr war in alten Zeiten einfach bloß ein Genosse, mein etymologisches Wörterbuch gibt als Bedeutungen Familien-, Stammesgenosse, Dorfgenosse, Nachbar, Mitbürger, abhängiger Bauer. Es bedeutet also schlicht beides. Ein Herüberwandern aus den Niederlanden ist da nicht notwendig, vor allem, da die Bauerschaft sowohl in Deutschland wie in den Niederlanden (dort kommt die Bauerschaft nämlich nur im Osten vor) auf sächsischem Grund gewachsen ist. Die Niedersachsen stehen in beiden Ländern auf einer gemeinsamen Volksgrundlage. --::Slomox:: >< 01:57, 26. Sep. 2008 (CEST)Beantworten

Bauerschaft = Straßenname?

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Das wird regelmäßig kontrovers diskutiert. "Ein verzweigtes Netz kleinster Straßen trägt dann einen Bauerschaftsnamen". Diese Sicht hat sich in den letzten Jahre eingebürgert, ist aber nicht common sense. Hintergrund: Damit ein modernes Navi arbeiten kann, muss jede Straße einen Namen haben. Da aber in Deutschland längst nicht jede Straße einen Namen hat (es gibt in Bayern Tausende von Dörfern, in denen die die Häuser durchnumeriert sind), behilft man sich beim Navi damit, dass alle Straßen im Dorf/im Weiler/in der Bauerschaft den gleichen Namen haben. Auf einer Karte mag das dann so aussehen, als hätten mehrere Straßen den gleichen Namen, das aber nur so aus.--Lberges 15:38, 5. Jul. 2022 (CEST)Beantworten