Diskussion:Bingham-Fluid

Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von 2A00:1398:5:7F00:878C:F68:C6F5:A39A in Abschnitt Beispiel Blut

Hefeteig zeigt oberhalb der Fließgrenze allerdings ein dilatantes Verhalten.

Scherrate

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Folgenden Satz versteh ich nicht:


"Diese Fluide gehen erst in einen Fließzustand über, wenn eine bestimmte Scherrate erreicht wird."

Bei einer vorhandenen Scherrate (=Schergefälle), egal wie groß, fließt das Medium doch schon. Richtig wäre m. E.

"Diese Fluide gehen erst in einen Fließzustand über, wenn eine bestimmte Schubspannung erreicht wird."

Bitte um Klärung, ansonsten änder ich den Artikel ab Medic-M 14:40, 30. Sep. 2008 (CEST)Beantworten


Da es keine Einwände gab hab ichs nun geändert Medic-M 08:14, 6. Okt. 2008 (CEST)Beantworten


Beispiel Blut

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Blut wird auch schon als Beispiel für nichtnewtonsche Fluide genommen - wie genau unterscheiden sich jetzt nichtnewtonsche und Bingham-Fluide? -- Midnightsnack 18:56, 22. Jul. 2009 (CEST)Beantworten

Jedes Bingham-Medium ist ein nichtnewtonsches Fluid, aber nicht jedes nichtnewtonsche Fluid ist ein Bingham-Fluid Medic-M 13:54, 24. Jul. 2009 (CEST)Beantworten


Blut wird aber speziell bei den strukturviskosen Beispielen erwähnt.... wenn Bingham also eine lineare Fließfunktion unterstellt, und Blut aber im Artikel zur Strukturviskosität mit einer Änderung der Viskosität mit steigenden "Scherkräften" beschrieben wird, kann doch was nicht stimmen, oder? -- 83.142.228.14 16:36, 6. Feb. 2011 (CET)Beantworten


Man darf nicht vergessen, daß es sich um Modelle handelt, die verschiedene Vereinfachungen implizieren. Je nach Anwendungsfall bedient man sich unterschiedlicher Modelle, die die Realität mehr oder weniger adäquat abbilden, ihr aber niemals ganz gerecht werden. Zur Aussage im Artikel Strukturviskosität kann ich erstmal nichts Handfestes sagen. Eine Abnahme der Viskosität bei größerer Scherrate ist allerdings durchaus denkbar. Eventuell ist diese aber so gering daß man sie zumeist vernachlässigen kann. Eventuell überlagern sich auch mehrere Effekte. Aus einschlägiger Fachliteratur ist mir jedoch die Modellbeschreibung von Blut über ein Bingham-Modell bekannt. Man sollte den Artikel deshalb mit einer Quellenangabe ergänzen. Wenn ich dazu komm werd ich mich demnächst mal darum kümmern -- Medic-M 10:34, 7. Feb. 2011 (CET)Beantworten


Da zum Thema Blut, das in diesem Artikel als Bingham-Medium bezeichnet wird, offenbar Diskussionsbedarf besteht will ich hier nun noch einen Beitrag hinzusetzen. Zunächst sei anzumerken, dass es sich um ein komplexeres Thema handelt (wie eigentlich immer bei Strömungsmechanik Problemen) welches eigentlich ein längeres Literaturstudium und entsprechendes Hintergrundwissen erfordert.
In einschlägiger Fachliteratur stellt sich die Thematik folgendermaßen dar:
Explizit ist nirgendwo "Blut ist ein Bingham-Medium" oder Ähnliches erwähnt, zumindest nicht in den mir zur Verfügung stehenden Fachbüchern. In "Strömungslehre: Einführung in die Theorie der Strömungen" (Spurk/Aksel) , S. 96, steht sinngemäß, ein Bingham-Modell kann als Modell für Suspensionen fester Teilchen hoher Konzentration in Newtonschen Flüssigkeiten dienen.
Blut ist ja im Prinzip eine solche Suspension. In "Bioströmungsmechanik" (Oertel) steht dazu, S. 247: "Blut ist als Ganzes eine pseudoelastische thixotrope Suspension". Thixotrop bedeutet ein zeitabhängiges Fließverhalten (Viskositäts-Abnahme während der Scherzeit) so wie es auch strukturviskose bzw. pseudoplastische Flüssigkeiten zeigen. Entscheidend im Sinne des Bingham-Modells ist jedoch hier "pseudoelastisch" und "Suspension".
Zusammenfassend kann man, so wie es sich mir darstellt, mit guter Näherung und Berechtigung Blut über ein Bingham-Modell beschreiben. Es bleibt daher im Artikel erwähnt (+ Referenz).
Wen das Thema näher interessiert dem kann ich "Technische Strömungslehre" (Bohl) empfehlen, der recht genau auf die verschiedenen Arten nichtnewtonscher Fluide eingeht (man beachte auch die zugehörigen Bilder dort). -- Medic-M 18:46, 31. Okt. 2011 (CET)Beantworten
Das Beispiel Blut ist aus meiner Sicht nicht hilfreich, da in der Literatur bestritten wird, dass Blut überhaupt eine Fließgrenze hat (d.h. eine "Anfangsscherrate") - z.B. Chmiel & Störmer 1972. Andere Publikationen, die von einer Fließgrenze ausgehen z.B. Picart et al (1998), wählen eine feste Scherrate (10e-3 1/s) zur Bestimmung der Fließgrenze, obwohl deren Plot zeigt, dass die Viskosität in diesem Bereich immer noch konstant ist. Auch der Literaturverweis auf Oertel stellt das Thema etwas komplexer dar - eine Aggregation von Blut, die zu einer Fließgrenze (und Festkörperverhalten unterhalb dieser) führen würde, ist im gesunden Blutkreislauf nicht anzutreffen (paraphrasiert). --2A00:1398:5:7F00:878C:F68:C6F5:A39A 17:07, 29. Apr. 2022 (CEST)Beantworten