Diskussion:Botschaft von Kanada (Bonn)

Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von 84.176.225.81 in Abschnitt Zitelmannstraße 22

Zitelmannstraße 22

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Zustand 2013

Die Angaben zu diesem Objekt sind ziemlich verwirrend. Laut KuLaDig wurde das Gebäude 1930 oder kurz darauf (jedenfalls, falls der Baugenehmigung auch die Bauausführung folgte) errichtet. Dann sei es bis 1949 britische Standortkommandatur gewesen und nach Baugenehmigung 1955 um einen westlichen Anbau (Flachbau) erweitert worden. Allerdings ist die Hausnummer 22 erst ab 1956 im Adressbuch verzeichnet (1952 noch nicht). Wenn man weiter zurückgeht, fehlt die Nummer auch 1932/33 noch, ist dann aber überraschenderweise im Adressbuch 1934/35 enthalten. Dazwischen muss es an der Straße zu einer Umnummerierung gekommen sein, denn das einzige dort 1932 eingetragene Haus mit dem Bewohner und Eigentümer Otto Dörmer hatte die Nr. 14, während selbige 1934 fehlt und stattdessen derselbe Bewohner und Eigentümer an der Nr. 22 eingetragen ist. Das passt also durchaus zu der Errichtung des Hauses 1930 ff. laut KuLaDig. Bis 1941/42 bleibt es bei dem geschilderten Sachverhalt, allerdings ist zuletzt statt Otto Dörmer dessen Witwe eingetragen und die Nummern 14–20 sind inzwischen auch bebaut und bewohnt. Im nächsten Adressbuch 1949 gibt es leider kein Straßenverzeichnis, sodass man im Namensverzeichnis suchen muss. Dort sind unter Doermer zwei Witwen mit nahegelegenen Adressen, aber nicht unter Zitelmannstraße eingetragen. Im Straßenverzeichnis des nächsten Adressbuchs 1952 fehlt, wie bereits erwähnt, die Nr. 22 wieder (auch 18 und 20 fehlen aus ebenfalls unbekanntem Grund). Stattdessen ist dort verwirrenderweise die Nr. 14 (wieder) eingetragen. Es könnte sich hierbei natürlich um einen Neubau der Nachkriegszeit handeln, doch ist unter dieser Adresse ausgerechnet nun die später unter Nr. 22 ansässige kanadische Botschaft verzeichnet (und das bereits 1949). Man könnte vermuten, dass die Umnummerierung von 1932/34 jetzt wieder rückgängig gemacht wurde. Allerdings liegt zwischen Nr. 14 und 22 nun immerhin noch die Nr. 16 (und die ist aufgrund desselben Bewohners identisch mit der Nr. 16 im Adressbuch 1941), sodass sich dann eine falsche Reihenfolge ergeben würde. Da im nächsten Adressbuch 1956 unter Nr. 14 statt der kanadischen nun die australische Botschaft eingetragen ist und erstere unter Nr. 22, ist die kanadische Botschaft wohl tatsächlich in ein anderes Gebäude umgezogen. Aufgrund der drei nun wieder dazwischen liegenden Hausnummern kann es eigentlich auch nicht sein, dass der in KuLaDig erwähnte Anbau von 1955 eine eigene Hausnummer direkt neben Nr. 14 erhalten hat. Zudem ist als Eigentümer von Nr. 22 Doermer A. eingetragen, sehr wahrscheinlich Anna Doermer(-Moerike), die Witwe von Otto Doermer. Das zwischenzeitliche Fehlen der Nr. 22 (auch der Nr. 18/20) liegt also nicht an einer abermals geänderten Nummerierung, sondern eher daran, dass das Haus (möglicherweise aufgrund von Kriegsschäden) zwischenzeitlich unbewohnt oder unbewohnbar war, aber nicht den Besitzer gewechselt hat. Auch ein vollständiger Abbruch und Neubau ist denkbar. Unter KuLaDig sind nur bauliche Erweiterungsmaßnahmen ab 1955 dokumentiert; was davor auf dem Grundstück nach der Baugenehmigung 1930 baulich passierte, ist möglicherweise aufgrund des Fehlens von entsprechenden Bauakten aus dieser Zeit nicht mehr nachvollziehbar. Es fehlt auf KuLaDig auch eine dort sonst übliche Baubeschreibung und damit auch weitere Hinweise auf das ursprüngliche Erscheinungsbild des Hauses. Nur der Anbau von 1955 ist als westlicher Anbau, Flachbau 7x14 Meter (müsste im nebenstehenden Foto rechts sein) beschrieben. Inwieweit dies zu dem heutigen Gebäude passt, ist mir nicht ganz klar. Das gesamte Gebäude erscheint straßenseitig wie eine Einheit und besitzt anhand der Luftaufnahmen ein nur straßenseitig geneigtes Dach, die bei TIM-online ermittelten Abmessungen des Hauptbaukörpers sind 11x33 Meter.--84.176.225.81 19:26, 13. Dez. 2022 (CET) Definitiv nicht zu den KuLaDig-Angaben passt, dass als Eigentümer in den Adressbüchern nicht die kanadische Botschaft eingetragen ist, sondern bis zuletzt 1969 (dem Jahr des Umzugs in den Botschaftsneubau) der mutmaßliche Erbe des ursprünglichen Besitzers Dörmer. Nachfolgender Mieter wurde laut Adressbuch 1970 das Verbindungsbüro der EG, das dort noch über mehr als 25 Jahre beheimatet war (deshalb befindet sich dort der 1989 aufgestellte Europa-Obelisk). Mutmaßlich bereits für das EG-Verbindungsbüro wurde laut KuLaDig ein 1969 genehmigter Sitzungssaal angebaut. Völlig unverständlich und m.E. fehlerhaft ist die Eintragung in KuLaDig als Hotel „Zum goldenen Stern“ (laut Stadtplan von 1957), die nicht mit der bereits 1956 eingetragenen Nutzung als kanadische Botschaft in Verbindung zu bringen ist. Festzuhalten bleibt noch, dass in den historischen Luftaufnahmen auf stadtplan.bonn.de seit 1956 (bei der vorherigen 1930 gab es das Gebäude noch nicht) keine größeren Veränderungen an dem Gebäude feststellbar sind. Demnach könnte es in etwa noch dem Zustand nach der 1955 genehmigten Erweiterung entsprechen. Inwieweit noch der Ursprungsbau von 1930 erhalten ist, kann ich derzeit nicht beurteilen. Immerhin war der für ihn angegebene Architekt Theodor Merrill (mit Ernst Leybold) überregional bekannt, sodass hier Vergleichsmöglichkeiten vorliegen, falls das Gebäude nicht sogar wie die Merrill-Häuser in Köln-Marienburg und -Hahnwald irgendwo bereits ausführlich beschrieben ist. Das heutige Gebäude weist nach meinem Eindruck so wenige Eigenheiten auf, dass ich mir schwer vorstellen kann, dass man es allein anhand dessen einem Architekten zuordnen kann.--2003:E5:171F:AF18:5C2F:6310:3A92:4C9B 20:41, 13. Dez. 2022 (CET) Man kann die westliche (straßenseitige) Erweiterung von 1955 durchaus noch am heutigen Bau feststellen. Die angegebenen Abmessungen 7×14 Meter passen genau zu den in TIM-online feststellbaren des grau markierten westlichen Bauteils (auf dem Foto unmittelbar rechts des Eingangsvorbaus), der gartenseitig leicht vorkragt (was bereits in den ältesten Luftbildern zu erkennen ist). Auf den 3D-Luftaufnahmen in Google Earth lässt sich erkennen, dass dieser Anbau gartenseitig im zweiten Obergeschoss (dort gibt es ein Geschoss mehr) über vier aneinandergereihte Rechteckfenster verfügt, während der gesamte restliche Baukörper sechs Rundbogen-Fenster besitzt. Straßenseitig wirkt der Baukörper hingegen aufgrund der Fensteranordnung wenn überhaupt eher dreigeteilt (es gibt rückwärtig linksseitig noch einen niedrigen Anbau, der hier unberücksichtigt bleiben kann). Auf dieser Seite dürften wohl im Zuge der Umnutzung zum Bürogebäude evtl. im Zuge der Erweiterung von 1955 größere Fassadenumbauten stattgefunden haben, wobei sicher auch der Eingangsvorbau entstanden ist. Zumindest auf der Gartenseite scheint aber der Merrill-Bau von 1930 äußerlich noch in etwa erhalten zu sein. --2003:E5:171F:AF18:5C2F:6310:3A92:4C9B 21:42, 13. Dez. 2022 (CET) Das Haus ist auch im Lexikon der Kölner Architekten aufgelistet: 1930 Bonn, Zitelmannstraße 22, Haus Otto Doermer (Garten von Wiepking 1930). Offenbar stammte die Gartenplanung also von Heinrich Wiepking-Jürgensmann.--2003:E5:171F:AF18:5C2F:6310:3A92:4C9B 22:00, 13. Dez. 2022 (CET)Beantworten