Diskussion:Caspar Vopelius

Letzter Kommentar: vor 9 Jahren von Norbert Bangert in Abschnitt Michow-Aufsatz, 1892

Die Jahreszahl der Europakarte müßte nochmal überprüft werden, 1566 war auf jeden Fall falsch, aber es könnte eventuell auch 1546 sein.

Im angegeben Artikel steht tatsächlich 1566. Es wird da berichtet, das V. auf eben dieser Europakarte Klage darüber führt, das jemand seine Weltkarte von 1545 kopiert hätte. Inwieweit und ob nicht schon der Autor des Aufsatzes einen Fehler gemacht hat, kann ich natürlich nicht beurteilen. Aber dennoch Danke für den Hinweis.--Machahn 16:08, 7. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Die von ihm zugefügte Figur heißt Antinous, nicht mit zwei "oo" (nicht signierter Beitrag von 146.52.90.118 (Diskussion) 21:01, 1. Okt. 2013 (CEST))Beantworten

Bei Vopel heißt die Figur lateinisch Antinous, das stimmt. Die Person, nach der das Sternbild benannt ist, trug aber den griechischen Namen Antinoos, und es spricht m. E. nichts dagegen, auch das Sternbild im Artikel so zu nennen. Schließlich heißt auch das Haar der Berenike auf Vopels zweitem Himmelsglobus von 1536 "Berenices crinis", und im Artikeltext ist der Name übersetzt. Auf dem Globus von 1532 trägt es noch gar keinen Personennamen, sondern heißt "Cincinnis id est Caesaries & / Coma Virginis, Graece / Πλόκαμος", vgl. in dem im Literaturverzeichnis angegebenen Text von Dekker S. 176. Ankallim (Diskussion) 23:07, 1. Okt. 2013 (CEST)Beantworten

Mathematiklehrer = Mathematiker

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Vorweg gesagt, ich bin kein Mathematikhistoriker und würde gerne die Meinung einer/s solchen hören. Kann man Caspar Vopelius als "Mathematiker" bezeichnen? Es mag sein, dass er sich mit Studien beschäftigt hat und Lehrer wurde, sicher auch richtig ist, dass man für die Werke, die er geschaffen hat, herausragende mathematische Kenntnisse braucht. Ich finde aber, das Bild des Mathematikers Caspar Vopelius müsste hier schärfer gezeichnet werden. --Norbert Bangert (Diskussion) 16:03, 23. Aug. 2015 (CEST)Beantworten

Warum sollte er es nicht sein? oder anders gefragt was ist das Kriterium dafür Mathematiker zu sein? Catrin (Diskussion) 21:00, 24. Aug. 2015 (CEST)Beantworten

Hallo Catrin, die Gegenfrage ist insofern gut, weil sie eigentlich genau das Problem umschreibt, welches ich meine. Es gibt im Artikel zwei Aussagen zum Thema Mathematik und Caspar Vopelius: 1) Er beschäftigte sich mit mathematischen Studien. 2) Er war Mathematiklehrer am Gymnasium. Das war es. Im Artikel geht es dann weiter mit seinen Leistungen als Astronom und Karthograph. Aus diesen Angaben würde für mich folgern, dass Vopelius Lehrer, Astronom und Kartograph war. Die Tatsache, dass er sich mit mathematischen Studien beschäftigte, reicht meiner Meinung nach nicht aus, um ihn als solchen zu bezeichnen. Nun gibt es ja noch die Möglichkeit, das man ihn aus historischer Gewohnheit so bezeichnet, was die Sache aber nicht richtiger macht. Daher nochmal meine Frage: Worin begründet sich das Wirken des Vopelius als "Mathematiker"? --Norbert Bangert (Diskussion) 12:48, 25. Aug. 2015 (CEST)Beantworten
Zum einen ist es in der Tat so, dass die Literatur ihn als Mathematiker bezeichnet, zum anderen sind natürlich seine Werke ohne hervorragende mathematische Kenntnisse nicht denkbar. Irgendwo war von ihm als Vertreter der Mathematische Geographie die Rede Machahn (Diskussion) 13:55, 25. Aug. 2015 (CEST)Beantworten
Welche Werke genau bezeichnen ihn als Mathematiker? Ich wäre sofort dabei, wenn es jetzt ein bekanntes biographisch-mathematisches Lexikon wäre. Auch wäre ich zufrieden, wenn irgendwo die explizit mathematischen Leistungen aufgeführt werden. Vielleicht kannst Du, wenn Du mal Zeit hast, die Dir vorliegenden Quellen befragen. Ansonsten werde ich mich auch einmal umschauen. Hinweisen möchte ich auch noch darauf, dass die NRW-Stiftung ihn auch "nur" als Astronom und Kartograph bezeichnet, nicht jedoch als Mathematiker. Viele Grüße --Norbert Bangert (Diskussion) 15:03, 25. Aug. 2015 (CEST)Beantworten
Im Übrigen ist „Mathematiklehrer am Montanergymnasium“ etwas zu tief gegriffen. Eine bessere Bezeichnung wäre „Magister an der Montanerburse“. Diese Burse war Teil der Artistenfakultät der Universitas Studii Coloniensis. Der Studienabschluss war Bachelor oder Magister. Sein Beruf würde heute zumindest einem Hochschuldozenten entsprechen. Viele Grüße, --Quartl (Diskussion) 12:30, 26. Aug. 2015 (CEST)Beantworten
Hallo Quartl, das ist schon mal eine wichtige Korrektur, dafür vielen Dank. Meines bescheidenen Wissens nach war es doch so, dass diese Magister so etwas wie Universalgelehrten waren, da diese Fächerausdifferenzierung, so wie wir es heute kennen, nicht gegeben war. --Norbert Bangert (Diskussion) 12:35, 26. Aug. 2015 (CEST)Beantworten
Als Magister artium hatte man eine Ausbildung in den septem artes liberales. Viele Grüße, --Quartl (Diskussion) 14:09, 26. Aug. 2015 (CEST)Beantworten

Ich habe nun in der Konsequenz dieser Diskussion die Formulierungen im Artikel abgeändert. Das Wort "magister in artibus" trifft es sehr gut, diese Bezeichnung Lehrer habe ich in die Einleitung gesetzt. --Norbert Bangert (Diskussion) 12:43, 26. Aug. 2015 (CEST)Beantworten

so wirklich zufrieden bin ich mit der Ersetzung von Mathematiker durch Lehrer nicht. Quartl hat ja angedeutet, dass hier mehr gemeint ist als einfacher Schullehrer! Er war danach sowas wie ein Hochschuldozent. Die zeitgenössische Abbildung im Text bezeichnet ihn am Mathematiker und hier geschieht es ebenso. Zugegeben hab von Mathematik keine Ahnung, aber ich denke man muss nicht unbedingt einen Lehrsatz formuliert haben auch die praktische Mathematik hat ihren Wert. Auf der anderen Seite wird er hier nicht als Mathematiker bezeichnet. Ist also vielleicht doch nicht so einfach. Ich hatte gestern in dem Aufsatz von Müller nachgesehen, aber der Mann bleibt etwas schwammig. Machahn (Diskussion) 15:48, 26. Aug. 2015 (CEST)Beantworten
Hab jetzt einfach mal ins Intro geschrieben was und wo er unterrichtete und das Mathematiker weggelassen. Machahn (Diskussion) 16:09, 26. Aug. 2015 (CEST)Beantworten
Ich werde mir als Nächstes die beiden Quellen unten anschauen, was über ihn dort geschrieben steht. Die Unsicherheit, so wie Du sie eben skizziert hast, besteht bei mir genauso. Bisher habe ich allerdings noch kein überzeugendes Indiz gefunden, nachdem man ihn problemlos als Mathematiker bezeichnen könnte. Sein Fach- und Arbeitsgebiet war, nach allem was ich jetzt weiß, die Geographie/Kartographie, in dem physikalische und mathematische Kenntnisse benötigt werden und eben die Astronomie. Er war Magister und war ihn diesem Zusammenhang die sieben klassischen Künsten konfrontiert und hat sie gelehrt. Aber, und das ist der Punkt eben, ein Mathematiker z.B. mit Fachaufsätzen, Abhandlungen oder wie auch immer war er offenbar nicht. Aber vielleicht kenne ich auch noch nicht alle Fakten in diesem Zusammenhang. --Norbert Bangert (Diskussion) 16:50, 26. Aug. 2015 (CEST)Beantworten

Entschuldigung, wenn ich jetzt erst antworte. Meine Frage oben war nicht unbegründet, weil Du offensichtlich mathematische Forschungstätigkeit voraussetzt um jemanden als Mathematiker zu bezeichnen. Das ist selbst auf heutige Verhältnisse angewand restriktiv. Kaum ein Dipl Math arbeitet nach seinem Studium mathematisch. Für das 16. Jahrhundert gilt nochmal etwas anderes. 1. es gibt keinen mathematischen Abschluss des Studiums, ausser eben den Magister. 2. Es gibt im wesentlichen kein (rein)mathematisches Berufsbild ausser Mathematikprossor, dh. jemand der auf akademischem Niveau Mathematik unterrichtet oder eben das was unser Vopelius gemacht hat, Kathographie, Astronomie, Geogeaphie, Optik, Landvermessung, Festungsbau ... alles mathematische Wissenschaften. 3. Mathemstiklehrer gab es übrigens an höheren Schulen noch nicht. Der Mathematkunterrich in Lateinschulen umfasste nicht mehr als die Grundrechenarten und vieleicht noch Bruchrechnung und Regula de tri. Dezimslbrüche gab ed noch nicht und dss Lösen quadratidcher Gleichungen war definitiv Universitätsstoff. Catrin (Diskussion) 18:31, 26. Aug. 2015 (CEST)Beantworten

Hallo Catrin, ich bin nun vor allem über zwei Dinge in Deiner Antwort "gestolpert". Du schreibst: "Kathographie, Astronomie, Geogeaphie, Optik, Landvermessung, Festungsbau ... alles mathematische Wissenschaften" Wahrscheinlich willst Du sagen, alles Wissenschaften, in denen Mathematik benötigt werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Teilgebiete der Mathematik sind. Dann schreibst Du: "Mathemstiklehrer gab es übrigens an höheren Schulen noch nicht". Wie kann das mit der Aussage zusammenpassen, Vopelius hat an einem Gymnasium Mathematik geleert? In einem gebe ich Dir natürlich recht, nur die wenigsten Mathematiker arbeiten in der Forschung. --Norbert Bangert (Diskussion) 09:48, 27. Aug. 2015 (CEST)Beantworten

Quellen/Literatur

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Diese Werke (die von der ADB zitiert weren) würde ich mir gerne einmal ansehen und versuche sie zu beschaffen:

  • H. Michow: Caspar Vopell, ein Kölner Kartenzeichner des 16. Jahrhunderts, in: Festschrift d. hamburgischen Amerika-Feier. Band I, Hamburg 1892, S. 5-22. (liegt mir inzwischen vor)
  • Johann Jakob Merlos, Kölnische Künstler in alter und neuer Zeit, hsg. von Firmenich-Richartz, Düsseldorf 1895, Sp. 907—910. (liegt mir inzwischen vor) --Norbert Bangert (Diskussion) 13:14, 26. Aug. 2015 (CEST)Beantworten

Michow-Aufsatz, 1892

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Hallo zusammen, mir liegt nun der Michow-Aufsatz 1892 vor. In Bezug auf seine mathematische Tätigkeit heißt es dort, Zitat:

"Zuverlässiger sind die Nachrichten bei dem ihm örtlich näheren Matthias Quad, der am Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts als Herausgeber geographischer und geschichtlicher Werke ebenfalls in Köln lebte und, wie wir weiter unten sehen werden, lange nach Vopell 's Tode dessen Kartenwerke wieder ans Licht zog. Aus Matthias Quad's Teutscher Nation Herligkeit, Köln 1609, und wenigen handschriftlichen im Kölner Stadt- Archive erhaltenen Aufzeichnungen lassen sich folgende sichere Angaben über Vopell 's Leben zusammenstellen : Geboren wurde Caspar Vopell im Jahre 1511 zu Medebach in dem zum Erzbisthum Köln damals gehörigen Herzogthum Westfalen, nahe der Waldeck'schen Grenze. Am 10. Mai 1526 bezog er die Universität Köln; in seiner Matrikel steht: „Casperus Merbach (!) dioces. Colonad artes juravit et solvit" Im November 1527 wurde er daselbst Baccalaureus, im März 1529 Licentiat und Magister. Von dieser Zeit an scheint Vopell in Köln ansässig geblieben zu sein. Er war als Lehrer am Montaner Gymnasium thätig; daneben beschäftigten ihn mathematische und kartographische Arbeiten. Er heiratete die Tochter des Buchdruckers von Aich; von leiblichen Nachkommen ist nichts bekannt Er starb in Köln 1561, als er damit beschäftigt war, von seiner grossen Karte Europas eine neue Auflage vorzubereiten."

An seiner Eingangsbemerkung ist herauszulesen, dass er der Pantaleon-Quelle nicht so sehr glaubt. mehr dem Matthias Quad, der Informationen zu Vopell in "Teutscher Nation Herligkeit, Köln 1609" veröffentlicht hat und von dem es handschriftliche Notizen im Kölner Stadtarchiv gibt. Hier habe ich auch noch den Original lateinischen Text aus der Pantaleon-Quelle:

„Casparus Meydebachius apud Belgas(?) natus est anno a Christo nato millesimo quingentesimo undecimo. Is ob praeclaram indolem a pueris libris incubuit, atque in iis feliciter progressus fuit. Inde literarum amore Mathematicis disciplinis operam dedit atque magnam earum notitiam acquisivit. Postea Coloniam pervenit et in eo literarum gymnasio Mathemata magna laude docuit. Ut etiam sua eruditione omnibus prodesset, Rheni tractum delineavit et totam Europam sua arte illustravit, deinde etiam Universales mundi tabulas corrigere, atque de novo edere cogitavit, et aliquo usque in iis porrexerat. Sed cum hoc modo literis promovendis operam daret, anno millesimo quingentesimo sexagesimo primo aetatis vero suae 50 immatura morte obiit atqae apud suos honorifice sepultus fuit, magna literarum jactura“ --Norbert Bangert (Diskussion) 12:47, 27. Aug. 2015 (CEST)Beantworten

Eintrag Merlos, 1895

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Vopel (Vopelius), Kaspar, wurde 1511 zum Medebach im Herzogthum Westfalen geboren; er begab sich nach Köln und stand als Lehrer der Mathematik beim Montaner-Gymnasium in hoher Achtung: er hat den Lauf des Rheines entworfen und sowohl hierdurch als durch andere kunstreiche und von großer Gelehrtheit zeugende Werke seinen Ruhm durch ganz Europa verbreitet. Als er 1561 beschäftigt war, die Karten des ganzen Erdbodens verbessert herauszugeben, ist er beim Anfange dieses wichtigen Unternehmens gestorben. Er war Bürger zu Köln und bewohnte ein Haus in der St. Paulus-Pfarre der Kirche gegenüber, genannt „Zum Schwanen“; so sagt Hartzheim (Bibl. col.“ S. 54, 55). Mathias Quad („Teutsch. Nat. Herl.“ S. 229) hingegen berichtet, er habe seine Wohnung „vor St. Pawels neben dem Schwanen“ gehabt. Quad nennt ferner einige Werke, welche Vopelius hinterlassen. [...] Die früheren Mitteilungen über ihn habe ich mit einigen urkundlichen Nachrichten zu bereichern. 1526 wurde er an der Kölner Universität immatrikuliert, 1529 Magister der freien Künste. Aus folgender Schreinsurkunde (Petri Sententiarum n. 291) er sieht man, dass er durch seine Verheiratung in ein verwandtschaftliches Verhältnis zu zwei bekannten kölnischen Buchdruckern trat; der eine, Arndt van Aich, ward sein Schwiegervater, der andere, Laurenz van der Mullen, sein Schwager.