Diskussion:Das vergessene Tal

Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von Reibeisen

Naja, es wäre vielleicht schon erwähnenswert, daß es sich um eine Gesellschaftsstudie handelt, um eine sozialkritische und allegorienreiche Parabel auf die Gegenwart. Zahlreiche Aspekte von Herrschaft, Hierarchien, Führung, Autorität, Macht, Maquiavellismus, Opportunismus, Glaube, Selbstbetrug, Propaganda, Feindbildern, Fanatismus, werden ausgeleuchtet. Der (1969, also während der Hochzeit des Vietnamkrieges gedrehte) Film hat vermutlich deswegen so mittelmäßige Kritiken bekommen, weil er dem Ende der 1960'er Jahre herrschenden Establishment aus Politik, Kirchen und militärisch-industriellen Komplex (die damals in den Nato-Ländern maßgeblichen Einfluss auf die Medien und den Zeitgeist und auch auf die führenden westlichen Filmkritiker hatten) nicht passte, weil der Film eben diesen Kräften zu kritisch und zu "aufklärerisch" war, und deshalb nicht ins machtpolitische Konzept der Herrschenden passte (zumal er ja auch antibellezistisch war). Der Film war alles andere als "Kitsch", sondern kam ganz im Gegenteil der Realität vielmehr sehr viel näher als die meisten Hollywood-Produktionen. Man kann den Film ohne weiteres in eine Reihe stellen mit anderen Antikriegsfilmen oder mit sozialkritischen Filmen wie Soldier Blue ("Das Wiegenlied vom Totschlag"), El Silencio bzw. Il grande silenzio ("Leichen pflastern seinen Weg"), "Apocalypse Now", "Einer flog übers Kuckucksnest", oder "Flesch-and-Blood". Das einzige, was man an dem Film kritisieren mag, ist vielleicht, daß er sehr weitgehend aus der Perspektive des dem Hauptmann sehr nahestehenden Vermittlers Vogel erzählt, so daß die Perspektiven der anderen Beteiligten oft etwas zu kurz kommen. Aber diese narrative Erzählweise wiesen seinerzeit die meisten Filme auf (auch bei "Apocalypse Now" war das ähnlich). --91.52.146.234 22:20, 16. Mai 2012 (CEST)Beantworten

Was für ein Quatsch. Der Film basiert auf einem Roman von 1959. --Reibeisen (Diskussion) 20:52, 24. Nov. 2020 (CET)Beantworten