Begriffsfindung: korrekte deutsche Uebersetzung

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Großer Artikel, erst mal Lob! Aber trotzdem konstruktiv gemeinte Rückfragen:

  • Ich kenne keinen deutschen Fachbegriff Datadictionary, sondern nur den englischen Begriff Data Dictionary oder die deutschen Fachbegriffe Systemkatalog oder Datenverzeichnis.
  • Warum fällt dieser Artikel nicht mit Datenverzeichnis zusammen, sprich, warum ist nicht einfach Datenverzeichnis ausgebaut worden?

Gruß --EFR 09:50, 12. Apr 2006 (CEST)

Nachtrag: Metadatenverzeichnis ist MMN in diesem Zusammenhang falsch: man spricht entweder von einem Datenverzeichnis oder von Metadaten. --EFR 09:53, 12. Apr 2006 (CEST)

Hallo EFR, der Begriff Datenverzeichnis hat im Deutschen einen viel zu weiten Bedeutungshof und deshalb m.E. für die Uebersetzung nicht geeignet. Erschwerend für die deutsche Begriffsfindung kommt hinzu, dass es offenbar viele Informatiker/Entwickler gibt, die gar nicht recht wissen was ein Datadictionary (DD) ist und wozu es gut ist. Gleiches gilt auch für die Hersteller diverser Datenbanken, jedenfalls wird oft kein brauchbares DD mit ausgeliefert.
Ein Windows-Ordner ist auch eine Datenverzeichnis und in dieser Bedeutung wird der Begriff wohl auch von einer Mehrheit Anwendern aber auch Informatikern verstanden.
Deshalb vielleicht auf der Versuch mit Metadatenverzeichnis eine Differenzierung zu machen. Wenn ich Wort für Wort übersetze komme ich auch auf Datenverzeichnis, aber hier stimmt dann einfach die Semantik nicht. Vielleicht hat die deutsche Sprache da auch einen semantischen blinden Flecken entwickelt. Besser wäre allenfalls Datenlexikon - habe aber noch nie gesehen oder gehört. Auch wenn man unter Datenschema liest, findet man eher eine Beschreibung einer statische DDL-Beschreibung einer Datenbankstruktur. Ich kenne auch die ADO-Abfragen der Datenschemata von Microsoft, m.E auch ein ziemlich unglücklicher Versuch Datenstrukturen auf Metaebene zu dokumentieren.
Ein Datadictonary so wie ich das kenne ist ein Verzeichnis von Metadaten, im Sinne einer Datenbanktabelle. DD-Tabellen sind damit keine gewöhnliche Datenbanktabellen (Plural weil ein Datenmodell von einem DD wohl aus mehreren Tabellen bestehen muss) . Sie können zwar sehr wohl selbstreferentiell sich selber beschreiben, dokumentieren aber auch die Struktur aller anderen Tabellen und Datenelemente in einer Datenbank. Natürlich hat jede Datenbankimplementierung irgendwo eine selbstreferentiell Beschreibung ihrer eigenen Datenstruktur. Oft sind diese als Systemtabellen aber wohlverborgen und können vom Anwendungsentwickler und seinem Programm nicht abgefragt werden.
Solange in der deutschen Sprache kein korrespondierender prägnanter Begriff mit kongruenter Bedeutung zu finden ist, ziehe ich eine Bebeihaltung des Originalausdruck vor. Die beste DD-Implentierung kenne ich übrigends von der Firma SAP R/3. Das ist bekanntermassen eine deutsche Firma und die verwenden auch den englischen Begriff. Insbesondere ist in ABAP/4 die Kunst der generativen Programmierung einen hohen Stand erreicht. MySQL hat seit V50 auch einen Tabellensatz, der sich mit Fug und Recht als Datadictionary bezeichnen lässt.
Aus oben genannten Gründen meine ich DD ist aus dem Englischen nicht zu übersetzen und als Begriff auch im Deutschen korrekt. Ob dann DD oder D-d ganz richtig ist, da bin ich ambivalent. Freundliche Grüsse. --ollio 17:48, 12. Apr 2006 (CEST)
Hallo ollio, ich bin mit der obigen Argumentation nicht einverstanden:
a) Im Artikel Datenverzeichnis ist über die letzten beiden Jahre eindeutig festgelegt worden, dass die Informatik-Semantik Data Dictionary zugrunde gelegt wird, zudem wird auf den entsprechenden englischen Begriff verwiesen.
b) Argumente wie "Der Anwender versteht darunter..." dürfen MMN für Wikipedia genau so wenig gelten wie z.B. "Google liefert dafür mehr Treffer". So ist ein Windows Ordner ein Dateiverzeichnis und kein Datenverzeichnis, was auch immer ein Anwender darunter versteht.
c) Bitte die vorher kurze Rückfrage nicht mit SAP, APAP/4, MySQL und "generativer Programmierung" verbrämen, sondern bei Fakten bleiben. Fakt ist z.B.: Jedes relationale DBMS (Oracle, DB2, Informix, ...) muss nach ANSI-SQL Norm ein Data Dictionary (nennen wir es englisch) zur Verfügung stellen und tut es, siehe dort.
d) Der Informatiker bezieht sein Wissen aus Lehrbüchern. Prof. Helmut Balzert, Lehrbuch der Softwaretechnik: Data Dictionary heißt auf Deutsch Datenkatalog; Stahlknecht, Wirtschaftsinformatik: Data Dictionary heißt Datenverzeichnis oder Datenkatalog oder Datenwörterbuch; Elmasri/Navathe, Grundlagen von Datenbanksystemen: Data Dictionary heißt Datenwörterbuch. Nirgentwo heißt es Datadictionary.
e) Zum Begriff Metadatenverzeichnis: Diesen Begriff gibt es eben nicht, einen ähnlichen kennt man in der Informatik im Kontext der Repositories, und dort eben in anderer Bedeutung.
f) Warum bist du dann nicht einfach Data Dictionary gefolgt?
g) Woher glaubst du zu wissen, dass viele Entwickler und Informatiker nicht wissen, was ein DD ist?
Nimm mir den letzten Punkt nicht übel, aber meine Kollegen wären halt ziemlich beleidigt, wenn ich ihnen sagen würde, sie wüssten nicht, was ein Data Dictionary ist. Beste Grüße --EFR 09:20, 13. Apr 2006 (CEST)


Hallo EFR, zuerst mal Entschuldigung für meine Abschweifungen in meiner ersten Antwort. Wobei ich meine auch auf diesen Abwegen bei den Fakten zu bleiben, aber eben nicht bei Deinen Fragen ;-). Erlaube mir deshalb auf Deine beiden ursprüngliche Feststellung und Frage nochmals einzugehen:
  • Datadictionary bzw. Data Dictionary ist kein deutscher Fachbegriff sondern ein Fremdwort. Die Empfehlungen von Duden zur Verwendung und Rechtschreibung von Fremdwörtern fassen zusammen: Häufig gebrauchte Fremdwörter (.. ) sind nach und nach der deutschen Schreibweise anzugleichen. Für gebrächlichere Fremdwörter gelten im Prinzip die deutschen Rechtschreiberegeln. Bei mehrteiligen Worten wird da erste Wort grossgeschrieben. Zusammensetzungen werden zusammengeschrieben. (Bsp: Cocktailparty, Swimmingpool, hier: Datadictionary). Besteht die Zusammensetzung aus Substantiven kann ein Bindestrich verwendet werden (hier: Data-Dictionary). Fremdwörter die (noch) nicht angegelichen sind, werden in der fremden Schreibweise geschrieben (hier: Data Dictionary).
  • Beim Übersetzen aus dem englischen Englischen muss ich den passenden deutschen Fachbegriff wählen. Datenverzeichnis ist eine unpassende weil völlig unspezifische Übersetzung. Deshalb will ich auch nicht, das der Artikel mit Datenverzeichnis zusammenfällt.
Zu Deinem Nachtrag zu Metadatenverzeichnis:
  • Es gibt Daten und Metadaten. Daten beschreiben Objekte aus der realen Welt wie Kunden, Kundenaufträge, Rechnungen. Metadaten beschreiben Daten. In einem Datadictionary geht es in diesem Sinne immer um Metadaten, nie Daten.
  • Siehe auch meine Übersetzung der englische Definiton: A data dictionary is a set of metadata that contains definitions and representations of data elements (siehe: en: data dictionary
Nun zu Deiner aktuellen Replik:
  • Der Wiki-Link Data Dictionary ist seit 30.08.2004 ein Redirect auf den Artikel Datenverzeichnis, der seinerseits von geringer Qualität und ein Stub ist und für das zu Erklärende ein schlecht gewählter Begriff darstellt.
  • Die Begriffsfindung zu Data Dictionary im deutschen Wikipedia ist derzeit schwach und deshalb für die Uebersetzung von untergeordnter Bedeutung.
  • ad b: Bei einer allfälligen Übersetzung von Fremdwörtern sind Argumente wie Verständlichkeit, Trennschärfe sehr wohl relevant. Mit Anwender meine ich übrigends nicht den Softwareanwender, sondern den Anwender der Sprache, also durchaus und v.a. die Informatiker.
  • ad e.) "Metadatenverzeichnis: Diesen Begriff gibt es eben nicht": Ich überlasse es Dir mal etwas über Dein Verständnis von Sprache nachzudenken. Mit Sprache meine ich humane Sprache nicht compilationsfährige Computersprache.
Dein Anliegen ist wenn ich das richtig verstehe, eine deutsche Begriffsfindung für das englische Fremdwort Data Dictionary bzw. bereits etwas eingedeutscht Datadictionary. Als Kanditaten für eine deutsche Übersetzung sind als Begriffe genannt: Datenwörterbuch, Datenkatalog und Datenverzeichnis, wobei letzter die schlechste Wahl darstellt.
Die Übersetzung von einem Fremdwort in einen deutschen (Fach-)Begriffe ist genau so gut und genauso schlecht wie sie den damit verbundenen Bedeutungsinhalt in spezifischer Weise, prägnänt und unmissverständlich vermittelt werden kann, ohne ständig wieder auf die Definition zurückzukommen.
Ich habe drei alternative Vorschläge:
a.) Titel Datadictionary belassen, Data Dictionary mit redirect auf Datadictionary. Datenverzeichnis eine Begriffsklärung einfügen.
b.) Titel Datadictionary auf Data Dictionary verschieben. Den Text in Datenverzeichnis löschen und stattdessen eine Begriffsklärung einfügen.
c.) Datadictionary nach Datenwörterbuch verschieben. Data Dictionary mit redirect auf Datenwörterbuch. Den Text in Datenverzeichnis löschen und stattdessen eine Begriffsklärung einfügen.
Was meinst Du? Freundliche Grüsse --ollio 09:56, 14. Apr 2006 (CEST)
Hallo ollio, mir persönlich gefällt von den Vorschlägen b.) am besten, plus redirect von Datenwörterbuch auf Data Dictionary samt Aufnahme des Begriffs im Artikel. Der Anglizismus entspricht dem Sprachgebrauch und der Schreibweise in den deutschsprachigen Lehrbüchern und im Berufsumfeld; eine Beibehaltung des MMN neuen Fremdworts Datadictionary halte ich für nicht korrekt. Außerdem gab es einen ähnlichen Konsens bezüglich des Lemmas Repository.
So wird's dann besser, sogar gut. ;) Beste Grüße --EFR 16:51, 14. Apr 2006 (CEST)

Die "BNF-Syntax zum Schreiben von Data Dictionaries (DD)" ist inkonsistent zur Beschreibung der BNF- bzw. EBNF-Seite, welche direkt darunter verlinkt wird. In BNF/EBNF stehen eckige Klammern beispielsweise nicht für eine Auswahl, sondern für eine Option, welche in diesem Artikel nach SA-Syntax mit runden Klammern angegeben wird. Es wäre wünschenswert, den Unterschied zwischen BNF/EBNF- und Structured Analysis(SA)-Syntax zu erwähnen.

Grüße, Alex W.

Widerspruch? Änderung des DD mit SQL

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[...] Im Kontext einer relationalen Datenbank ist ein Data Dictionary eine Menge von Tabellen und Sichten, die von der Abfragesprache (etwa SQL) nur gelesen werden (read-only). Das Data Dictionary ist dabei wiederum als eine Datenbank aufgebaut, enthält aber nicht direkt die Anwendungsdaten, sondern Metadaten, das heißt Daten, welche die Struktur (nicht den Inhalt) der Anwendungsdaten beschreiben. Aufbau und Pflege des Data Dictionary erfolgen typischerweise über einen interaktiven Pflegedialog oder mit einer Datendefinitionssprache (DDL). [...]

Ist das nicht ein Widerspruch? SQL besteht aus DML, DDL und DCL wenn ich mich nicht täusche. Also ist doch eine Manipulation des Data Dictionary mit SQL möglich.. (nicht signierter Beitrag von 93.104.104.170 (Diskussion | Beiträge) 19:58, 24. Apr. 2009 (CEST)) Beantworten

BNF-Syntax zum Schreiben von Data Dictionaries (DD)

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Ein kleiner Verbesserungsvorschlag zum Abschnitt BNF-Syntax. In der aktuellen Version des Artikels werden die Zeichen () und [|] für Option und Auswahl verwendet. Soweit ich bisher BNF-Varianten kenne, ist es dort genau umgekehrt: ( | ) für Auswahl und [ ] für Option. Im Sinne der Einheitlichkeit in der Informatik plädiere ich deshalb für eine Änderung. -- Lfrd.splt 11:30, 6. Mai 2011 (CEST)Beantworten