Diskussion:Der fliegende Holländer

Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von Hunding in Abschnitt Spieldauern

Ort der Handlung

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Die Ausführungen zur Entwicklung des Handlungsortes sind überarbeitungsbedürftig. Wagner »verlegte« die Handlung nicht vom Kap der Guten Hoffnung nach Schottland. Während die Verfluchung des Holländers den Kern der Vorgeschichte bildet, beginnt Wagners Oper mit dem Landgang des Holländers nach wiederholter Sieben-Jahres-Frist.

Die Verlegung des Handlungsortes von der schottischen an die norwegische Küste sowie der Namenswandel von Donald in Daland und Georg in Erik erfolgte nicht mit der Umgestaltung der Oper 1860, sondern bereits zwischen der Vollendung des Partiturautographen im November 1841 und der Uraufführung am 2. Januar 1843.tantris1970



"Er versuchte, Gott und den Kräften der Natur zu trotzen, rang sie aber nicht nieder, weil er sie verfluchte" sollte es nicht eher "rang sie aber nicht nieder und verfluchte sie deshalb" heißen?Smaug100 16:34, 15. Mär. 2007 (CET)Beantworten


Etwas mehr zu Inhalten, Personen und musikalischen Teilen!

Hier findet man jetzt unter "der fliegende Holländer" nur Infos zur Oper, aber eigentlich ist diese ja auf der Sage aufgebaut, wäre es nicht wichtig, auch zu dieser einen Eintrag zu machen, auch wenn es nur kurz ist und dann diesen Eintrag daran zu linken? Ich fände das noch wichtig. -kimi



kimi, Deine Anfrage ist berechtigt. Was mir jedoch fehlt, sind mehr Informationen zum Erfolg der Oper nach 1850: welche Schauspieler, wo - mit welchem Erfolg, welche Musiker Dirigenten usw. Weiterhin viel Spaß an dem Artikel -->mfg GenomX

Archivierung Review Januar 2007

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(Übertrag von hier)

Ich denke ein Review kann nicht schaden. Gruß --JdCJ Sprich Dich aus... 10:32, 12. Jan. 2007 (CET)Beantworten

Hmm, spannend! Du schreibst dort, Wagners Seelenleben stehe auf einem anderen Blatt. Das sehe ich anders: Dazu sind die Parallelen zwischen dem Schicksal des fluchend-verfluchten Kapitäns und dem Schicksal des ständig auf der Flucht befindlichen Komponisten eigentlich zu auffällig! Zumal auch Wagner es liebte, sich von Frauen erlösen zu lassen (da gab es mindestens drei). Was ist in der Oper und in der Sage eigentlich mit "treu" gemeint? Inwiefern muss die Frau dem Kapitän treu sein, wenn er doch gleich nach der Hochzeit stirbt und in den Himmel fährt? War damit gemeint, dass sie ihm unweigerlich in den Tod folgen müsse, und zwar sofort? Und welche Schuld musste eigentlich die arme Senta mit ihrem Selbstmord büßen? (à propos Schuld und Sühne) - Dann wäre noch spannend zu erfahren, welche historische Rolle die Oper im 20. Jahrhundert gespielt hat. - Hier noch eine Formulierungsfrage: und den erlösen zu dürfen, sie von Herzen träumt - muss richtig heißen: und den erlösen zu dürfen sie sich von Herzen erträumt. --Jjkorff 17:39, 12. Jan. 2007 (CET)Beantworten

Dauer

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In einer Stunde fängt die Oper an und ich weiß noch nicht, wie lang das normalerweise dauert... Tja, ich schau mal bei Google. Aber hier wäre die Information nicht fehl am Platz ;-) --83.171.159.3 18:28, 10. Feb. 2007 (CET)Beantworten


Pausen zwischen den Aufzügen

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Aus welchem Grund auch immer steht in diesem Artikel dass außer in Bayreuth Der fliegende Holländer in 3 Aufzügen mit Pausen zwischen den einzelnen aufzügen aufgeführt wird. Ich habe den Holländer schon an den verschiedensten Häusern gesehen und auch selbst dirigiert. Die Art der Komposition lässt doch gar keine Pausen zu. Ich habs mal geändert. In der Notenschrift ist gar kein Platz für Pausen. Das Werk ist ja immerhin durchkomponiert. lg JvS

Pariser vs. Dresdner Fassung

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Interessant wäre ein Hinweis auf diese Fassungen und deren Unterschiede, auf deren Nennung ich immer wieder stoße (CD-Angebote). Hat irgend jemand relevante Informationen und Wissen? Habe die (angeblich Pariser Fassung) am 18.1.2009 in der Baseler Premiere gesehen/gehört. (nicht signierter Beitrag von 84.74.30.42 (Diskussion) 11:30, 19. Jan. 2009 (CEST))Beantworten

Version für Kinder

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Vielleicht kann ja noch irgendwo erwähnt werden, dass bei den diesjährigen Bayreuther Festspielen eine Version für Kinder aufgeführt wird? -- Cornus 16:15, 26. Jul. 2009 (CEST)Beantworten

„Erik d.h.: Er = Ich“

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Ich habe folgenden Satz aus dem Absatz Biografische Hintergründe und Entstehung getilgt, da er unbelegt ist und wie Theoriefindung wirkt:

  • Die neu erfundene Figur des Erik kann als verschlüsseltes Selbstportrait Richard Wagners (Erik d.h.: Er = Ich) gesehen werden, der damals sehr unter der kurz vor ihrer gemeinsamen Flucht begangenen Untreue seiner Frau Minna litt.

Bei einer Google-Suche finden sich nur WP-Clone für dieses Wortspiel. Sofern es dafür tatsächlich Belege geben sollte, sollte dies mit genauer „Fundstelle“ (Autor, Titel, Seitenzahl) belegt werden. --Gudrun Meyer (Disk.) 18:50, 14. Apr. 2011 (CEST)Beantworten

Uhrzeit der Uraufführung am 02.01.1843

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Ich fände es sinnvoll wie schön, wenn auch die Uhrzeit der Uraufführung am 02.01.1843 in der Semperoper erwähnt werden würde. Bisher war es mir jedoch nicht möglich, diese zu recherchieren. Wenn jemand diese kennt, wäre eine Mitteilung meinerseits mit Dank verpflichtet. --Jamblichus (Diskussion) 14:59, 20. Jun. 2012 (CEST)Beantworten

Musikalische Motive

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Sollte man nicht vielleicht im Abschnitt "Musik" das Holländer-Motiv und das Erlösungs-Motiv erwähnen? Mariofan13 (Diskussion) 10:24, 24. Apr. 2013 (CEST)Beantworten

Titel

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Der Artikel erklärt mir nicht, warum er Der Fliegende Holländer heißt und nicht Der fliegende Holländer. --Gerda Arendt (Diskussion) 11:16, 21. Mai 2013 (CEST)Beantworten

Anscheinen war man da bis zum 12. September 2006 hier anderer Meinung. Laut Adjektiv#Orthografie werden Eigenschaftsworte, die Bestandteile von Eigennamen, Titeln und ähnlichem sind, groß geschrieben; auch kann das eigene Ermessen maßgebend sein. Wer hätte das gedacht – Orthografie ohne "ortho-". -- Michael Bednarek (Diskussion) 08:57, 22. Mai 2013 (CEST)Beantworten
Thanks, Michael ;) - das eigene Ermessen, - die Bayreuther Festspiele schreiben alle Buchstaben groß, das macht es leichter, --Gerda Arendt (Diskussion) 16:46, 22. Mai 2013 (CEST)Beantworten

Man sollte sich vielleicht besser doch nach der allgemein üblichen Schreibweise richten - diese ist "Der fliegende Holländer". Sowohl Opernhäuser (z.B. http://www.bayreuther-festspiele.de/fsdb/besetzung/2013/1/14968/index.html, http://www.bayerische.staatsoper.de/889-aWQ9ODM2-~spielplan~oper~veranstaltungen~vorstellung.html, http://www.rwv-konstanz.de/mediapool/76/768585/resources/8906467.jpg Urafführung) als auch die überwiegende Literatur schreibt das Adjektiv klein. Auch Richard Wagner selbst hat das Adjektiv klein geschrieben (vgl. http://img.zvab.com/member/16775h/38949385.jpg). --79.210.82.15 23:21, 23. Okt. 2013 (CEST)Beantworten

Alle diese Nachweise, aber besonders die beiden Bilder, legen die Rückkehr zur ursprünglichen Schreibweise des Lemmas nahe. -- Michael Bednarek (Diskussion) 07:35, 24. Okt. 2013 (CEST)Beantworten
Ja, unbedingt zurückverschieben! Die hier genannten Links sind z. T. ziemlich unglücklich gewählt, weil der Titel dort in Versalien benutzt wird. Aber eine allgemeine Suche in Google-Books zeigt schnell, wie falsch die Großschreibung ist. Sie ist einfach nur "typisch englisch", also weg damit. -- Hunding (Diskussion) 02:09, 27. Okt. 2013 (CEST)Beantworten
Als Verschiebewunsch eingetragen. -- Michael Bednarek (Diskussion) 09:26, 27. Okt. 2013 (CET)Beantworten
Müssen danach die betroffenen Links umgebogen werden, oder macht das ein Bot? Bin da nicht mehr auf dem laufenden. -- Hunding (Diskussion) 18:25, 27. Okt. 2013 (CET)Beantworten
Alle Links werden durch eine Weiterleitung erledigt; lediglich der Artikeltext und der Eintrag in der Vorlage:Navigationsleiste Opern von Richard Wagner müssen von Hand angepasst werden. -- Michael Bednarek (Diskussion) 04:34, 28. Okt. 2013 (CET)Beantworten
Trotzdem kommt es dann bei solchen strukturierten Titeln immer mal wieder zu doppelten Weiterleitungen. Habe aber gerade mal auf die Links geguckt, und das ganze scheint hier kein Problem zu sein. -- Hunding (Diskussion) 13:55, 28. Okt. 2013 (CET)Beantworten

Auf Ziellemma - derzeit Redirect - SLA gestellt. Sobald gelöscht wurde, verschiebe ich den Artikel :) Mariofan13★Sprich mit mir! 21:38, 3. Nov. 2013 (CET)Beantworten

Seite verschoben. Könnte bitte jemand im Artikel die Schreibung anpassen? Mein Computer ist derzeit defekt, und vom Handy ist das relativ mühsam :)Mariofan13★Sprich mit mir! 21:48, 3. Nov. 2013 (CET)Beantworten

Einige Richtigstellungen und Hinweise

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Der Artikel weist leider erhebliche Mängel auf, die teilweise in der Diskussion schon angesprochen wurden.

Allgemein wirkt der Artikel einfach deshalb missraten, weil er einerseits blanken Unsinn enthält (Einleitung), daneben unwichtige buchhalterische Spezialinformationen über Aufführungsdauern in Bayreuth 1901 bis 1971, während wichtige Informationen z.B. zur Entstehungsgeschichte (nach denen hier bereits gefragt wurde) fehlen. Das lässt vermuten, dass niemand sich für den Artikel verantwortlich fühlt und das Ganze offenbar ein Stückwerk ist, an dem unkoordiniert herumgebastelt wurde. Quellenangaben enthält der Artikel bislang leider nur in Bezug auf die ziemlich überflüssige Auflistung von Spieldauern.

Einleitung

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Den Stoff für die Handlung lieferte die Geschichte des niederländischen Kapitäns Bernard Fokke ... Diesem gelang es – anders als vielen anderen Seefahrern – nicht, das Kap der Guten Hoffnung zu umfahren.

Das ist grotesker Nonsens. Wagner hat keine Oper über Bernard Fokke geschrieben. Dieser war sehr wohl in der Lage, das Kap der Guten Hoffnung zu umfahren: Er war im 17. Jahrhundert dafür bekannt, dass er die Strecke von Holland nach Java ungewöhnlich schnell zurücklegte. Das technische Geheimnis, das ihm seinen Wettbewerbsvorteil verschaffte, verriet er natürlich nicht - die Zeitgenossen glaubten, er sei mit dem Teufel im Bunde. Diese Annahme schien sich zu bestätigen, als Fokke irgendwann nicht heimkehrte und sein Schiff spurlos verschwand. Die Sage vom Fliegenden Holländer ging sicher von den Gerüchten um Fokke aus, aber der Fliegende Holländer als Sagen- und Operngestalt ist nicht Bernard Fokke.

Richard Wagner schrieb die Oper unter dem Eindruck einer stürmischen Schiffsreise und verlegte die Handlung vom Kap der Guten Hoffnung in der Urfassung von 1841 nach Schottland, später dann nach Norwegen.

Ebenfalls haarsträubender Unsinn: Wenn der Fliegende Holländer das Kap der Guten Hoffnung nicht umsegeln konnte, wieso soll die Handlung der Geschichte sich dann ausgerechnet dort abgespielt haben? Wagner bezog den Stoff aus dem siebten Kapitel der "Memoiren des Herren von Schnabelewopski" von Heinrich Heine, der in der für ihn typischen ironischen Art von der Aufführung eines Theaterstücks über den Fliegenden Holländer in Amsterdam berichtet. In Heines Darstellung spielt die Handlung in Schottland, Wagner hat sich in der Pariser Fassung (die weder im 19. noch im 20. Jahrhundert erklungen ist, sondern erst 2004 aufgeführt wurde) daran gehalten. Vor der Uraufführung in Dresden hat er, in Erinnerung an seine eigene abenteuerliche Seereise, den Ort vom fiktiven schottischen "Holystrand" nach Norwegen verlegt - die Bucht Sandwike existiert wirklich, Wagner war dort gewesen.

Die weibliche Hauptfigur heißt bei Heine Katharina. Der Name Senta ist wahrscheinlich eine Erfindung von Wagner. Es wird vermutet, dass Wagner in Norwegen das Wort jenta für "Mädchen" gehört und falsch verstanden oder falsch erinnert hat. Ihr Vater hieß in der Urfassung Donald, er wurde in Daland umbenannt, und aus dem Rivalen Georg wurde Erik. Er kommt bei Heine nicht vor. Die Amme Mary konnte ihren Namen behalten, weil er zu beiden Sprachen passt - auch diese Gestalt gibt es bei Heine nicht, dort ist nur von einer Großmutter die Rede.

Bei Heine ist es der Teufel selbst, der aus Dummheit (er "glaubt nicht an Weibertreue") dem Holländer noch eine Chance gibt, bei Wagner erhält der Holländer die Möglichkeit der Erlösung auf Fürsprache eines Engels.


Ich - ein anderer Leser und Wagner-Kenner seit 50 Jahren - kann die hier zur Sprache gebrachte Auffassung, dass die Einleitung "grotesken Unsinn" enthalte, nur bestätigen. Der Verfasser scheint allerdings durch Einwände dieser Art nicht beeindruckbar zu sein, und es stellt sich für mich die Frage, was einen Menschen, der von der Materie offensichtlich keine Ahnung und zu dieser wunderbaren Oper keinen Zugang hat, dazu veranlasst, einen Wikipedia-Eintrag zu verfassen. (nicht signierter Beitrag von 84.44.195.170 (Diskussion) 13:47, 23. Sep. 2014 (CEST))Beantworten

Orchesterbesetzung

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Hier muss nach Fassungen differenziert werden: Die Urfassung sah zwei Ventil- und zwei Naturhörner vor. Da Wagner kein Verfechter einer "historischen Aufführungspraxis", sondern ein Mann des Fortschritts war, hatte er natürlich nichts dagegen, dass später nur noch Ventilhörner verwendet wurden. Ebenso wurde die in der Partitur von 1841 als tiefstes Blechblasinstrument vorgesehene Ophikleide durch die Tuba ersetzt, eine Ophikleide verwendet außer "Originalklang"-Aposteln heute niemand. Eine Harfe kam in der Urfassung nicht vor, sie wurde erst 1860 hinzugefügt, als Wagner den neuen "Erlösungsschluss" komponierte.

Spieldauer

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Genügen würde der Hinweis, dass Aufführungen ohne Pause ungefähr zwischen zwei und zweieinhalb Stunden dauern. Die buchhalterische Auflistung ausgewählter Spieldauern in Bayreuth zwischen 1901 und 1971 (warum nicht gleich alle?) nebst Übung in Prozentrechnung ist nur für Spezialisten von Interesse. Wichtig wäre dagegen der Hinweis, dass das Werk manchmal durchlaufend und manchmal in drei Akten mit Pausen aufgeführt wird. Wenn man allerdings unbedingt genaue Zahlen angeben will, dann wären dazu auch genaue Erläuterungen erforderlich: Die Aufführung unter Sawallisch von 1961 - mit dem knapper gehaltenen Schluss der Urfassung -, die mit 2 Stunden und 6 Minuten die kürzeste war, ist auf Schallplatte und CD dokumentiert. Das Werk wurde aus mir nicht bekannten Gründen leicht gekürzt gespielt, mit Aktschlüssen, aber ohne die Introduktionen zum 2. und 3. Akt, ferner gab es einen Strich im Finale des 2. Aktes. Ohne diese Kürzungen hätte auch der rasante Sawallisch ein paar Minuten länger gebraucht. (Für die gleichermaßen kurze Aufführung unter Suitner 1965 gilt wohl dasselbe, es handelte sich um dieselbe Inszenierung.) Die Wahl der Tempi liegt - was auch immer Egon Voss behaupten mag und hier nachgeplappert wird - in der Verantwortung des Dirigenten: Wenn Sänger und Orchester ein anderes Tempo als das vom Kapellmeister gewollte nehmen, dann beherrscht der Kapellmeister sein Handwerk nicht, und Kapellmeister, die ihr Handwerk nicht beherrschen, dirigieren nicht in Bayreuth. Es liegt im Ermessen des für die künstlerische Gesamtleistung verantwortlichen Dirigenten, inwieweit er auf "die Art der Stimme und das Temperament der Sänger" Rücksicht nimmt. Franz Crass (1961) hatte eine schwerere Stimme als Hermann Uhde (1955), dennoch dauerte der Monolog des Holländers 1955 mit Uhde unter Knappertsbusch länger als 1961 mit Crass unter Sawallisch.

Zu den Tempi wäre höchstens noch anzumerken, dass es Metronomangaben von Wagner (aus dem Klavierauszug von 1844) gibt, die teilweise auf deutlich langsamere Zeitmaße als die in der Aufführungstradition üblichen verweisen. So gibt Wagner für den Anfang der Ouvertüre punktierte Halbe = 72 an, die meisten Kapellmeister dirigieren das viel schneller. Auch der Spinnchor geht nach Wagners Ziffern mit Viertel = 66 ausgesprochen gemächlich, man bekommt es meist viel eiliger zu hören. Unter Berücksichtigung von Wagners Metronomisierung müsste das Werk etwa zweieinhalb Stunden dauern. Allerdings hat Wagner sich vom Gebrauch des Metronoms später distanziert.

Fassungen und Rezeptionsgeschichte

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Wagner hat keine verbindliche Fassung des Fliegenden Holländers hinterlassen. Die Entstehungsgeschichte dieser Oper ist kompliziert, es gibt wohl nur sehr wenige Experten, die hierzu über detaillierte Kenntnisse verfügen (um 1980 hat sich die Musikwissenschaftlerin Isolde Vetter damit beschäftigt, sie hat auch die Herausgeberschaft der Partitur in der neuen Wagner-Gesamtausgabe übernommen). Ich kann dazu nur summarische Angaben machen und einige Überlegungen zur Bedeutung der Unterschiede anstellen:

Wagner hat den Fliegenden Holländer in der Hoffnung auf eine Aufführung an der Pariser Oper als Einakter konzipiert: In Paris dauerten Opernabende immer sehr lange, manchmal wurden statt einer großen abendfüllenden Oper mehrere kleinere Werke aufgeführt. Für Dresden war ein Einakter ungeeignet, vor der Uraufführung hat Wagner das Werk deshalb in drei Akte zerlegt. Er verlegte die Handlung von Schottland nach Norwegen (siehe oben) und transponierte auf Wunsch von Wilhelmine Schröder-Devrient die Ballade der Senta von a-Moll nach g-Moll (womit er einen musikalischen Bruch in Kauf nehmen musste, nachdem die vorangegangene Chorszene in A-Dur steht).

Von mehreren Kritikern wurde die als zu schroff und blechlastig empfundene Instrumentierung bemängelt. Wagner machte sich diese Auffassung zu eigen und nahm im Laufe der Zeit einige Änderungen an der Instrumentierung vor, die auf eine Glättung hinausliefen - das Blech wurde reduziert, z.B. an der Stelle "Erfahre das Geschick" im Finale, wo die Blechbläser durch Streicher ersetzt wurden.

Zugleich äußerte Wagner mehrfach die Ansicht, dass bloße Änderungen der Instrumentierung nicht ausreichten, sondern er eigentlich tiefgreifendere Überarbeitungen vornehmen müsse.

1860 komponierte Wagner für eine Aufführung der Ouvertüre in einem Konzert in Paris deren letzten Teil komplett neu. Analog dazu hat er anschließend auch das Finale der Oper geändert. Die Neufassung reflektiert Wagners stilistische Weiterentwicklung, er hatte gerade Tristan und Isolde geschrieben und fand nun, dass im Fliegenden Holländer der Erlösungsgedanke durch einen verklärenden, Isoldes Liebestod ähnelnden Schluss dargestellt werden sollte. Die Neufassung ist in Harmonik, Instrumentierung und Dynamik subtiler gearbeitet als die schroffe und knappe Urfassung (Isolde Vetter spricht von einem "Stilbruch") und endet mit dem von Holzbläsern und Harfe gespielten Erlösungsmotiv. Die plagale Harmonik erzeugt eine quasi-sakrale Atmosphäre. (Ich weiß leider nicht, ob Wagner am Schluss auch die Regieanweisungen geändert hat: Ich weiß nicht, ob die Anweisung, wonach Senta und der Holländer zum Himmel schweben, schon in der Urfassung vorhanden war oder erst mit der Neukomposition des Schlusses hinzugefügt wurde. Jedenfalls hat der ursprüngliche Schluss musikalisch nichts Schwebendes und nichts Verklärendes.)

Diese revidierte Fassung lag der Münchener "Musteraufführung" von 1864 zugrunde. Im September 1864 notierte Wagner ein Skizzenblatt, auf dem zu erkennen ist, dass er sich mit dem Gedanken trug, die Ballade der Senta komplett neu zu komponieren. Er hat dieses Vorhaben aber nie ausgeführt. Wagner sprach zeitlebens immer wieder davon, eine endgültige Fassung des Fliegenden Holländers erstellen zu wollen. Er äußerte die Absicht, den durchgängigen Ablauf ohne Pause wiederherzustellen.

1896 gab der Dirigent Felix von Weingartner eine Partitur des Fliegenden Holländers heraus, die alle von Wagner vorgenommenen Revisionen aufnimmt (überdies ist im Anhang der Abschnitt "Erfahre das Geschick" aus dem Finale als Variante auch in der ursprünglichen Instrumentierung enthalten). Bei Weingartner sind die drei Akte mit Schlüssen gedruckt. Bei Aufführungen in Bayreuth ab 1901 wurde häufig Wagners Wunsch befolgt, das Werk ohne Pause durchlaufend zu spielen. In den meisten seither erschienenen Klavierauszügen sind Aktschlüsse gedruckt sowie Vermerke, welche Takte zu streichen sind, wenn ein pausenloser Durchlauf gewünscht wird. In Bayreuth wird meiner Kenntnis nach meistens die durchlaufende Version gespielt (es gab aber manchmal auch Aufführungen mit Aktschlüssen). An anderen Opernhäusern scheint meinem Eindruck nach die dreiaktige Version mit Pausen vorherrschend zu sein - aber ich kenne über all das keine Statistiken. Man wird einfach davon ausgehen müssen, dass viele Opernbesucher nicht aus ausschließlich musikalischem Interesse in die Oper gehen, sondern auch gerne in der Pause gesellschaftliche Kontakte pflegen möchten, und es ist auch nicht jeder Hörer zu zweieinhalb Stunden Konzentration ohne Pause fähig, deshalb ist abseits von Festspielaufführungen für Kenner die Version mit drei getrennten Akten wohl einfach praktisch besser geeignet - auch wenn durch das Auseinanderschneiden der Zwischenspiele die grandios komponierten Überleitungen viel von ihrer Wirkung verlieren.

Es besteht kein Zweifel daran, dass Wagner selbst die Änderungen, die er an der Partitur im Laufe der Zeit vornahm, als Verbesserungen betrachtete. Im 20. Jahrhundert jedoch haben sich Dirigenten wie Otto Klemperer oder Wolfgang Sawallisch und Regisseure wie Wieland Wagner oder Harry Kupfer für die Frühfassung engagiert, die in ihrer ungeglätteten Schroffheit als moderner angesehen wird, gerade weil sie auf Verklärung verzichtet. Klemperer führte die Dresdener Fassung 1929 an der Krolloper in Berlin auf, in einer damals spektakulären Inszenierung von Jürgen Fehling mit Bühnenbildern im Stil der "Neuen Sachlichkeit" von Ewald Dülberg - die Frühfassung passte gut ins antiromantisch-moderne Konzept der Krolloper.* Die Bayreuther Inszenierung von Wieland Wagner in den Jahren 1959-1965 griff auf die Dresdener Fassung zurück, überdies sang Anja Silja die Ballade im a-Moll der Pariser Urfassung - das hört man selten, weil nur wenige Sängerinnen dazu in der Lage sind. Auf der Dresdener Fassung beruhte auch die berühmte Bayreuther Inszenierung von Harry Kupfer von 1978-85, jedoch mit pausenlosem Ablauf (während in Dresden 1843 drei getrennte Akte gespielt wurden): In Kupfers Inszenierung ist der Holländer nur Sentas Traum, am Schluss wird Senta von der Realität eingeholt und begeht Selbstmord, es gibt keine Verklärung - zu dieser psychologisch luziden Deutung passt der sakral anmutende "Erlösungsschluss" nicht.

Heutzutage hat die Tonträgerindustrie, die praktisch nur vom Verkauf immer derselben bekannten Werke lebt, von denen bereits Dutzende Aufnahmen aus vergangenen Jahrzehnten vorliegen, das Problem, wie sie Hörer, die bereits eine oder mehrere Aufnahmen z.B. des Fliegenden Holländers besitzen, dazu bringen kann, noch eine weitere zu kaufen. Deshalb ist gegenwärtig "historische Aufführungspraxis" der letzte Schrei, deren Ideologen behaupten, die Werke seien durch die Aufführungstradition entstellt und verfälscht worden - wohingegen historische Philologie dazu führe, dass wir die Werke in ihrer "wahren", "authentischen" Gestalt ganz neu entdecken. Richard Wagner hat zweifellos nicht so gedacht: Er glaubte, trotz seiner kulturpessimistischen und zivilisationskritischen Anwandlungen, zumindest in musikalischen Dingen an den Fortschritt. Er fand, dass es ihm 1841 in Paris noch nicht gelungen war, seine Idee des Fliegenden Holländers optimal umzusetzen, und glaubte, dass erst die weitere Entwicklung, die er in den folgenden Jahrzehnten vollzog, ihn in die Lage versetzte, dem Werk die optimale Gestalt zu verleihen. Der heutige Zeitgeist tickt anders. Im Jahr 2004 hat der "Originalklang"-Dirigent Bruno Weil den Fliegenden Holländer erstmals in der Pariser Urfassung von 1841 konzertant zu Gehör gebracht (auf CD erhältlich): Die Handlung spielt in Schottland, Daland heißt Donald, Erik heißt Georg und wird von einem Bachkantatentenor gesungen (weil es Wagner-Tenöre 1841 ja noch gar nicht gab), Senta quält sich mit der Ballade in a-Moll ab, das Orchester spielt in kleiner Besetzung auf historischen Instrumenten (mit Naturhörnern und Ophikleide). Bruno Weil wollte damit zeigen, dass der Fliegende Holländer aus seiner Entstehungszeit verstanden werden müsse als ein Werk, das Opern von Weber, Marschner, Bellini, Meyerbeer usw. viel näher sei als dem späten Wagner.

Das betrifft nun die Frage der Perspektive: Der Fliegende Holländer ist ein Werk des Übergangs, in dem es teils konventionelle, durch die musikalischen Stile der Entstehungszeit geprägte, und andererseits innovative, zukunftsweisende Elemente gibt - der durch die tristaneske Überarbeitung des Schlusses entstandene Stilbruch verstärkt diesen Kontrast noch. Man kann zur Gewichtung der verschiedenen Aspekte unterschiedliche Auffassungen vertreten, was natürlich auch in der Aufführungspraxis zu unterschiedlichen Resultaten führt. Wagners eigener Standpunkt dazu ist klar: Er hat den Fliegenden Holländer als noch unvollkommenen Vorgriff auf sein späteres Schaffen gesehen. Heutzutage neigen im Musikleben manche Leute dazu, das "Neue" möglichst weit weg in der Vergangenheit zu suchen, nach der Devise "Je 'originaler' und 'authentischer', desto besser" werden Frühfassungen ausgegraben. Das Paradox dieses Bemühens besteht darin, dass Wagners eigene Zeit diese Vorstellung von "Authentizität" überhaupt nicht kannte. Schließlich hat Wagner ebenso, wie er an seinen eigenen Frühwerken Überarbeitungen aus der heute verpönten Perspektive des "Fortschritts" vornahm, auch aus voller Überzeugung in Partituren von Beethoven Instrumentationsretuschen angebracht, bei denen heutige "Authentizitäts"-Puristen einen Herzinfarkt bekommen.

Fazit: Es gibt tatsächlich nicht "den" Fliegenden Holländer, es gibt keine verbindliche, endgültige Version, sondern es gibt verschiedene Fassungen, die verschiedene Interpretationen ermöglichen. Man kann sich Wagners Auffassung zu eigen machen, wonach die überarbeitete Fassung die kompositorisch fortgeschrittenere ist. (Dabei wird man dann vielleicht bedauern, dass Wagner die von ihm beabsichtigten weiteren Umarbeitungen nicht ausgeführt hat.) Oder man kann die Ansicht vertreten, dass die Frühfassung durch ihren raueren, kantigeren, weniger versöhnlichen Charakter besser in die moderne Zeit passt. Die Pariser "Urfassung" ist zu Wagners Lebzeiten niemals erklungen. Die Dresdener Fassung von 1843 beinhaltete absichtsvolle Entscheidungen wie die Änderung des Schauplatzes und Kompromisse wie die Transposition der Ballade und die Zerlegung in drei Akte. Die Transposition hat Wagner beibehalten, weil ihm klar war, dass die höhere Urfassung eine für die meisten Sängerinnen kaum zu bewältigende Erschwernis darstellt, und er hatte später die Idee, die Ballade ganz neu zu komponieren, tat es aber nicht. Wagner betrachtete seine Änderungen der Instrumentierung und des Schlusses als Verbesserung. Die Wiederherstellung des pausenlosen Durchlaufs strebte er an, sie wurde aber erst nach seinem Tod Teil der Aufführungspraxis, Wagner selbst hat meines Wissens nie eine Aufführung ohne Pause gehört.

Leitmotive

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Angebracht wäre auf jeden Fall ein Abschnitt über Wagners Leitmotivtechnik, dieser müsste vor dem Abschnitt über die Fassungen stehen, weil vom Gebrauch des Erlösungsmotivs am Schluss nur sinnvoll gesprochen werden kann, wenn zuvor erklärt wurde, was das ist. -- 79.255.31.70 15:25, 1. Mär. 2014 (CET)Beantworten

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(*) Die 1968 entstandene Schallplattenaufnahme von Klemperer, die heute noch von der Plattenfirma EMI fälschlich als "original Dresden version" verkauft wird, gibt allerdings nicht die Dresdener Fassung wieder, sondern es handelt sich um ein Arrangement, in dem der revidierte Schluss gespielt wird (in der Coda der Ouvertüre hört man deutlich die erst 1860 hinzugefügte Harfe), jedoch sind die letzten zehn Takte einfach abgeschnitten und durch Schlussakkorde und Paukenwirbel ersetzt. Die Gründe dafür kennt niemand - ich kann nur vermuten, dass 1968 in London wahrscheinlich kein Aufführungsmaterial für die Frühfassung aufzutreiben war und Klemperer, der die Sentimentalität des "Erlösungsschlusses" sicher nicht mochte, sich mit einem Kompromiss begnügen musste.

Spieldauern

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@Hunding: Könntest Du vielleicht nochmal die von Dir eingefügten Spieldauern anhand des Buches von Voss überprüfen? Eine IP hat den Namen des Dirigenten von 1939 von Hans Richter auf Karl Elmendorff geändert. Da Richter schon 1916 starb und von Elmendorffs Aufführung ein Teil-Mitschnitt veröffentlicht wurde, halte ich das für plausibel. Der Fehler könnte aber natürlich auch in der Jahreszahl liegen. --Rodomonte (Diskussion) 08:23, 10. Jul. 2018 (CEST)Beantworten

Danke für den Hinweis; gerade erst gelesen. Ich gucke mir das mal an. -- Hunding (Diskussion) 00:39, 20. Sep. 2018 (CEST)Beantworten