Diskussion:Der operirte Jud’

Letzter Kommentar: vor 7 Jahren von Imbarock in Abschnitt Unbedingt erweitern

Unbedingt erweitern

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Dem "Operirten Jud'" wurde in den letzten 25 Jahren nicht wenig Aufmerksamkeit in der Sekundärlitertur zuteil. Fischer (1978) und Bahar (2004) sind nur zwei von weit über einem Dutzend Autorinnen und Autorinnen. Zuletzt und in der Analyse m. E. überzeugend, Nike Thurn: 'Falsche Juden'. Performative Identitäten in der deutschsprachigen Literatur von Lessing bis Walser, Göttingen 2015, S. 239 - 276. Ich habe weder Zeit noch Plan, die wichtigsten der komplexen Informationen zu bündeln, aber geschehen sollte es und vielleicht komme ich noch dazu. Auch müssen die "kulturfeindlichen Schreier" präziser verortet werden. Das Zitatfragment stammt aus der 1. Nummer der Zürcher Diskuszjonen, "Die Krankheit Heine's", S. 4. Zitieren möchte ich Panizza nach "Heine und die Nachwelt" (Band 1, 2006, S. 376), da dort der komplette Aufsatz abgedruckt und leichter zugänglich ist: [...] fürchten wir nicht, Unziemliches zu begehen, selbst auf die Gefahr hin, daß Antisemiten, Pfaffen und ähnliche kulturfeindliche Schreier die Gelegenheit wahrnähmen, den gefeierten Liebling der Deutschen in seinem Jubiläumsjahr neuerdings mit aus der eigenen Brust hervorgeholtem Schmutz zu bewerfen. Jürgen Müller rekurrierte "bloß" auf Walter Rösler: Ein bisschen Gefängnis und ein bisschen Irrenhaus, in: Sinn und Form, Heft 4/1980, S. 853. Bei Rösler heißt es verdreht, "Pfaffen und Antisemiten". Rolf Düsterberg, Die gedrukte Freiheit: Oskar Panizza und die Zürcher Diskussjonen (1988, S. 32), benannte wenigstens die originale Herkunft, eben den Aufsatz Panizzas über "Die Krankheit Heine's". Doch wiederum erst bei Henner Montanus, Der kranke Heine (1995, S. 411) ist das Zitat korrekt in seiner Abfolge. Andererseits reichte Montanus nach, dass Panizza Heines ironische Bemerkung - einem Brief von 1824 entstammend - bezüglich eines Ausschlags, den er sich bei der Lektüre einer Koranübersetzung zugezogen haben wollte, als Ausdruck einer unter Juden üblichen Frivolität, die wahrscheinlich einer alten Antipathie gegen den Islam entsprang [...] bezeichnete.--Imbarock (Diskussion) 23:37, 13. Dez. 2016 (CET)Beantworten

Ich bestehe nicht auf Beibehaltung des langen Panizzaschen Schlusszitats von 1899, denn es findet sich nirgends in der Sekundärlitertur. Eine übersehene Buchbesprechung, ich fand sie wichtig.
Die von Patrice Neau verglichenen, zeitgleichen Panizza-Titel aufzuführen ist müßig. Vielleicht aber doch jenen: [1]. Darin enthalten Der Froschkönig oder der eiserne Heinrich in der antijüdischen Version von Panizza.
Zur jetzt auch von Trotzke erwähnten Erzählung Die Kirche von Zinsblech: Es kursieren insbesondere online Versionen, in denen folgendes Zitat der "schwarzen Gestalt" (des Teufels, des Mischwesens), nicht korrekt wiedergegeben ist. Richtig lautet es (siehe Trotzke oder umseitig den Weblink zur Erstausgabe der "Visionen"): "...rief eine mokante, kropfige Stimme (die, glaube ich, dem Schwarzen angehörte) mit einem eigentümlichen, jüdelnden Jargon: 'Ja, ja! - Nähmet hin und ässet! Ja, ja! - Nähmet hin und trinket'. Fälschlich wurde aus "jüdelnd" mehrfach "jodelnd" gemacht. --Imbarock (Diskussion) 17:49, 14. Jan. 2017 (CET)Beantworten