Diskussion:Dialogphilosophie
Durcheinander?
BearbeitenM.E. wird hier etwas durcheinander gebracht. Sokrates mag das dialogische Prinzip praktiziert haben, als Dialogphilosoph (im engeren Sinn) wird er wohl deshalb nicht bezeichnet. Zuzugeben ist, dass derjenige, der sein Ich durch das Du Anderer/des Anderen konstituiert weiß, eher einen Dialog/einen Diskurs führen können sollte, als ein Monologist.
Ich zitier´ mal einfach: "Als Dialogphilosophie im eigentlichen Sinn wird eine Strömung bezeichnet, die nach dem 1. Weltkrieg zum Durchbruch kam und mit Namen wie F. Ebner, F. Rosenzweig, M. Buber und G. Marcel verknüpft ist. Unabhängig voneinander arbeiten diese Autoren den Gedanken aus, daß das Dialogverhältnis grundlegend sei. Dabei lassen sich eine schwächere und eine strengere Fassung dieses Grundgedankens unterscheiden. Nach der schwächeren Fassung wird das Individuum nur in der Dialogbeziehung ein wirkliches Selbst, eine Person. Dagegen existiert nach der strengeren Fassung gar kein Ich kein Individuum - außerhalb der Beziehung; im Dialogverhältnis entsteht das Ich überhaupt erst. Zugleich mit der fundamentalen Rolle des Verhältnisses wird die der Sprache hervorgehoben: Das Verhältnis besteht in und durch Sprache. - Die D. versteht sich als Gegenbewegung zur ‹monologischen› Tradition der Philos., insbesondere zur Transzendentalphilos.; diese muß den anderen vom Ich her verstehen, sieht ihn also nur als anderes, fremdes Ich." (Hügli/Lübcke, Philosophielexikon (1991), ISBN 3-634-22405-3/Dialogphilosophie). -- Hans-Jürgen Streicher 23:44, 11. Feb. 2012 (CET)
- Franz Rosenzweig wird oft quasi automatisch der Dialogphilosophie zugeordnet (leider auch in so einem Lexikon und natürlich in der WP, siehe Ferdinand Ebner), weil "man" wegen der Schrift-Übertragung gewohnt ist, ihn ständig in einem Atemzug mit Martin Buber genannt zu lesen. Er hatte aber als Philosoph ganz andere Intentionen, die weitgehend dem Vergessen anheim gefallen sind. Buber selbst schreibt z.B. in einem Brief an Karl Thieme (16.2.1954): "Rosenzweigs persönliches Leben hat auf mich stark eingewirkt, seine Lehre nicht." (Martin Buber - Briefwechsel aus sieben Jahrzehnten, Heidelberg 1975; Band III, S.365f.) --Mondrian v. Lüttichau (Diskussion) 10:11, 16. Aug. 2012 (CEST)
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- http://www.philosophia-online.de/mafo/heft2004-6/Werner_Buber_Habermas.htm
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