KALP-Diskussion vom 30. Juni -10. Juli 2010 (Lesenswert)

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Der japanische Spielfilm Die Zeremonie (1971) wurde von Nagisa Ōshima geschrieben und inszeniert. Der Regisseur klagt darin den konservativen, autoritäre Traditionen fortschreibenden Charakter an, den die japanische Gesellschaft in der Nachkriegszeit mit dem wirtschaftlichen Aufschwung behalten habe. Das mache es der jungen Generation unmöglich, eigene Lebensentwürfe zu verwirklichen. Im Mittelpunkt der Erzählung steht eine weitverzweigte Familie der Oberschicht, deren Zeremonien, eine präzisere Übersetzung des Originaltitels 儀式, Ōshima sarkastisch angreift. Das dramaturgisch und visuell streng durchkomponierte Werk fand in Japan viel, im deutschsprachigen Raum hingegen kaum Beachtung.

Ōshima zum Zweiten. Auf eine dröge Struktur mit getrennten Abschnitten für Themen und Formales habe ich bewusst verzichtet. Stattdessen tauchen formale Aspekte neben jenen thematischen Schwerpunkten auf, zu denen sie in unmittelbarer Beziehung stehen. Als Alleinautor der Neuanlage neutral – Filoump 15:57, 30. Jun. 2010 (CEST)Beantworten

  • Lesenswert Klassisch lesenswerter Artikel, der verständlich geschrieben ist und Interesse am japanischen Film weckt. Eigentlich überflüssig zu sagen: solide strukturiert und belegt.--Freimut Bahlo 17:37, 30. Jun. 2010 (CEST)Beantworten
  • Lesenswert Klassisch lesenswert war auch mein erster Gedanke. Der zweite war, warum eigentlich nicht exzellent? Meines Erachtens mangelt es eigentlich nur der Handlung etwas an Faden. Dass ich sie aufgrund Merk-Schwierigkeiten bei den mir nicht geläufigen japanischen Namen zusätzlich etwas verwirrend finde, dafür kann der Artikel nichts. --Krächz 22:46, 30. Jun. 2010 (CEST)Beantworten
An der Handlung habe ich nun geringfügige Verbesserungen vorgenommen, die aber wohl insgesamt wenig ändern. Mit seinen vielen Rückblenden und Zeitsprüngen sowie Personen, deren Verwandschaftsverhältnisse der Film nicht offenlegt, lässt sich kaum eine schlüssige Handlung wiedergeben, ohne etwas hineinzuinterpretieren, das im Film nicht ausdrücklich vorkommt. – Filoump 17:20, 1. Jul. 2010 (CEST)Beantworten
  • Lesenswert Gerade wegen der Fremdartigkeit der Namen und des Inhalts fände ich eine gewisse Untergliederung im Abschnitt Bedeutung und Stil doch nicht schlecht, weil sie den Leser stärker leitet. Und z.B. die asymmetrische Bildkomposition und die anschließende Interpretation zur Dekonstruktion stehen doch etwas unzusammenhängend nebeneinander. Interessant wäre natürlich noch etwas mehr zur Aufnahme in Japan, gerade wegen des kritischen Inhalts, aber da geben die Quellen vermutlich nicht mehr her? --Magiers 01:44, 1. Jul. 2010 (CEST)Beantworten
Leider nein, nicht solange man kein Japanisch versteht... An der Gliederung habe ich lange gefeilt und bezweifle, dass es eine deutlich bessere Variante gibt. Vielleicht fallen mir noch passende Überschriften ein, ist aber nicht einfach, da meistens ein Argument fließend ins andere übergeht. Und gerade diese Flüssigkeit möchte ich nicht durch Überschriften zerschneiden. – Filoump 17:20, 1. Jul. 2010 (CEST)Beantworten
Ich habe den Text leicht umgestellt und mehr Überschriften gesetzt – die Abschnitte sehen jetzt eher kurz aus, was mir persönlich weniger gefällt (leicht konsumierbare Häppchen statt vertiefter Lektüre). Weitere Meinungen? – Filoump 17:34, 2. Jul. 2010 (CEST)Beantworten
Gut so!!--Freimut Bahlo 07:55, 3. Jul. 2010 (CEST)Beantworten
Mir gefällt es so auch besser. Nur die Überschrift Ōshimas Befürchtungen ist etwas nichtssagend (vielleicht Ōshimas Gesellschaftskritik?). --Magiers 16:13, 3. Jul. 2010 (CEST)Beantworten
Das wäre immer noch wenigsagend. Die ganz tolle Überschrift hab ich noch nicht, aber immerhin ist es jetzt besser. Danke. – Filoump 19:16, 4. Jul. 2010 (CEST)Beantworten
Der Artikel in dieser Version ist Lesenswert. --03:50, 10. Jul. 2010 (CEST)