Diskussion:Dietweis
Gartenlüsse?
Bearbeiten"Die Ortschaft ist ein Angerdorf mit Gartenlüssen." Was bitte sind Gartenlüsse? Eine Google-Suche fand nur einen Ort dieses Namens in Österreich, aber der wird ja wohl kaum gemeint sein. Ich würde darum bitten, dieses Wort durch ein erklärendes zu ergänzen oder zu ersetzen. --193.228.146.24 17:25, 10. Aug. 2011 (CEST)
- Der Begriff fand sich so im Heimatbuch von Heidenreichstein und wurde von mir nicht näher hinterfragt, weil ich davon ausgegangen bin, dass der Autor wusste was er meinte. Lüsse sind Gebietsstreifen. Ich kenne den Begriff beispielsweise von der Regensburger Luß, der zwischen dem Fluss Naarn und Aist von der Donau nordwärts ging und Gegenstand einer Schenkung im 11. Jahrhundert war. Offensichtlich hat der Begriff auch etwas mit Nutzungsrechten zu tun. Luss im Deutschen Rechtswörterbuch. Der Begriff Angerdorf ist im Wikipedia erklärt. --Pfeifferfranz 21:49, 21. Aug. 2011 (CEST)
- Dass der Autor weiß, wovon er redet, bezweifle ich auch nicht. Aber vermutlich ging es nicht nur mir so, dass man beim Lesen gleich zum Einstieg über dieses unbekannte Wort stolpert. Das Angerdorf habe ich ja stehen lassen, aber wenn die Gartenlüsse wieder reinsollen, müsste es doch auch einen Artikel dazu geben, der den Begriff erläutert. --193.228.146.24 14:19, 23. Aug. 2011 (CEST)
- ...das sehe ich auch so. Ggf. kann der Hauptautor einen entsprechenden Artikel einstellen. --Dr.Heintz 19:08, 23. Aug. 2011 (CEST)
- Ich wollte das jetzt soeben ohne die Lüsse sichten, Ich lade die beiden User aber gleichzeitig ein, an der Recherche mitzuwirken, damit wir Wikipedia mit einem weiteren Begriff bereichern. Den Anfang, der noch nicht für einen Artikel reicht, machte ich bereits mit obigem Hinweis auf das DRW sowie jetzt mit folgendem Vorschlag für einen Artikelentwurf:
Luß ist die Bezeichnung für einen Anteil an einem unkultivierten, der Allgemeinheit gehörenden Grund, der durch Verlosung einem der Teilnehmer eines Verteilungsvorganges zur Nutzung zugefallen ist. Abhängig davon, wofür das Grundstück nach der Verteilung genutzt wurde, waren Bezeichnungen wie Holzluß (für einen Wald oder Forst), Lußwiesen (für eine Wiese), Dachsenluß (Grundstück, wo jemand Tannenäste schlagen durfte). Quellen: Johann Andreas Schmeller], Georg Carl Formmann, Otto Maußer: Bayerisches Wörterbuch, Sammlung von Wörtern und Ausdrücken, 2. Teil, Stuttgart und Thübingen, 1828 --Pfeifferfranz 19:21, 23. Aug. 2011 (CEST)
- Von User:Josef Moser bekam ich auf Anfrage diese Antwort:
- : Ja, ist er, gibts ja in Österreich etliche Mal: Breitlüss usw. Ich kenne es aus dem Waldviertel. Wikipedia (das ist so ein komisches kleines Projekt, wo ein paar Leute schreiben) nennt eine Straße in Grinzing: An den langen Lüssen. Der Name Lüssen stammt vom mittelhochdeutschen luz und bezeichnet einen durch das Los zugefallenen Landteil. Der Losgewinner erhielt dabei das Nutzungsrecht des Landteils für ein Jahr. Die Straße hieß ursprünglich Friedhofstraße und Grinzinger Friedhofstraße. Ist daher eine Flächenbezeichnung bäuerlicher Art, die Begründung mit dem Allmend-/Gmoaanteil dürfte daher auch meines Erachtens stimmen. --K@rl (Verbessern ist besser als löschen) 08:32, 24. Aug. 2011 (CEST)
- Ich habe erst heute auch im Burgenland die Bezeichnung Waldluss gehört für einen Waldanteil in einem Genossenschafts- oder Gemeindewald. In diesem Fall ist der Anteil vom Ort her nicht definiert, sondern wandert reihum innerhalb der Genossenschafter. Der Anteil wird dort auch als Achtel bezeichnet unabhängig von der Anzahl der Eigentümer. --K@rl (Verbessern ist besser als löschen) 10:10, 24. Aug. 2011 (CEST)