>Hervorragende Pionierarbeit hat Grisebach in der Schopenhauer-Forschung geleistet (siehe „Herausgeberschaft“).
Inwiefern war seine Arbeit hervorragend? Und was war daran konkret Pionierarbeit? Grisebach hatte hochstaplerisch behauptet, als erster einen Text mit "diplomatischer Treue" geliefert und stets ("ausschließlich") auf die Ausgaben letzter Hand zurückgegriffen zu haben (vgl. Band 6 seiner Ausgabe). Dem vorherigen Herausgeber Frauenstädt wirft er vor, dass seine Ausgabe einen durch 1619 (!) korrumpierte Stellen unbrauchbaren Text bietet. G.F. Wagner hat in einer unveröffentlichten Studie beide Texte verglichen und kam zu dem Ergebnis, dass Grisebach heimlich die Frauenstädt-Ausgabe - und nicht die Ausgaben letzter Hand - benutzt hat. Wagner konnte nachweisen, dass Grisebach 1794 (!) Fehler der Frauenstädt-Ausgabe unbemerkt übernommen hat. Und da sind die Kleinigkeiten noch nicht mitgezählt! Hinzu kamen eigene Fehler. - Grisebach hat Frauenstädt über Gebühr angegriffen und über seine eigene Ausgabe Lügen verbreitet. Erst als Wagner 1909 sein Schopenhauer-Register mit dem textkritischen Anhang herausgab, wurde offensichtlich, was Grisebach in Wirklichkeit gemacht hatte. Insofern hatte er mit seiner Hochstapelei wenigstens einige Jahre einen gigantischen Erfolg. Die beiden großen historisch-kritischen Ausgaben gingen danach wieder auf Frauenstädt zurück! Daher wieder die Frage: Was war an Grisebachs Ausgabe eine hervorragende Pionierarbeit? Ich halte diese Formulierung zumindest für fragwürdig. Wenn hier jemand "hervorragende Pionierarbeit" geleistet hat, dann Wagner.
PS: Natürlich hat Grisebach Wichtiges für die Schopenhauerforschung geleistet. Das soll hier gar nicht bestritten werden. (nicht signierter Beitrag von 93.198.75.218 (Diskussion) 15:06, 8. Apr. 2013 (CEST))