Diskussion:Eduard Meyer (Pferdezüchter)

Letzter Kommentar: vor 14 Jahren von Pflastertreter in Abschnitt Verwaltungslandwirt

Verwaltungslandwirt

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Dies ist ein Begriff aus der früheren DDR; Landwirte in den "staatlichen Verwaltungsorganen" wurden so bezeichnet.--MGR 10:47, 31. Mai 2010 (CEST)--MGR 07:40, 1. Jun. 2010 (CEST)Beantworten

Dazu einen Vorschlag und eine Nachfrage: 1) Ob der Begriff allgemeinverständlich ist, weiss ich nicht. Ich kannte ihn jedenfalls nicht. Daher wäre m.E. eine Erklärung an geeigneter Stelle (eigener Artikel oder von mir aus auch im Artikel Landwirt mit einer Weiterleitung an die entsprechende Stelle) sicher sinnvoll. Ad 2.) Wenn ich den Artikel richtig gelesen habe, hatte der gute Mann doch eigentlich gar keine (oder nur eine geringfügige) DDR-Biographie. Wieso also dann der Begriff? Dazu greift dann natürlich auch wieder P.1 .-)). --Pflastertreter 17:37, 1. Jun. 2010 (CEST)Beantworten

Zum Begriff „Verwaltungslandwirt“ schreibt Hartmut Boettcher, der selbst als Verwaltungslandwirt in Wikipedia verzeichnet ist, auf Nachfrage:

Die Bezeichnung Verwaltungslandwirt ist kein Begriff aus der ehemaligen DDR, sondern wurde schon in den preußischen Gebieten bis 1945 benutzt. Er diente zur Unterscheidung zwischen

  • dem eigentlichen Landwirt als Eigentümer / Besitzer und Betreiber eines landwirtschaftlichen Betriebes und
  • dem ausgebildeten Landwirt als Beschäftigter in Verwaltungen, Fachverbänden / -organisationen, Kammern, Reichsnährstand usw.

Die Beschäftigung in Verwaltung usw. konnte erfolgen

  • als Beamter mit den entsprechenden Titeln nach Besoldungsgruppe; hier konnte man für die Tätigkeit z. B. den Begriff „´Tierzuchtbeamter“ verwenden;
  • als Angestellter: hier passte der Begriff „Verwaltungslandwirt“

In der Zeit der DDR gab es keine Verbeamtung, so dass bei Tätigkeiten im hoheitlichen Bereich (Überwachung der Gesetze und Verordnungen in Tierzuchtinspektionen, Zuchtleitungen der VEB Tierzucht, Mastprüfanstalten, Vatertieraufzuchtsstationen) und reiner Verwaltungstätigkeit der Begriff „Verwaltungslandwirt“ zutrifft.

In der Aufarbeitung der Agrargeschichte Preußens durch Hans-Heinrich Müller (* 1926) wird auch der Begriff Verwaltungslandwirt benutzt. Im Beitrag „Domänenpächter im 19. Jahrhundert“ – veröffentlicht im Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte 1989 / 1 der Akademie der Wissenschaften der DDR schreibt er auf Seite 123:

...Die Domänenpächter ....., während Hugo Thiel, ein erstklassiger Verwaltungslandwirt, seit 1873 Generalsekretär des Preußischen Landesökonomie-Kollegiums und leitender Mitarbeiter des Landwirtschaftsministeriums, 1893 zum Direktor der Domänenabteilung berufen, die von ihm verwalteten Domänen als „Musterwirtschaften“ bezeichnete, deren Pächter auch unter schwierigsten Verhältnissen zeigten, wie „wirtschaftliche Erfolge erzielt werden können“.

Damit hat Müller den Begriff „Verwaltungslandwirt“ sowohl für Beamte als auch für Angestellte gebraucht.

Fußnote: Hans-Heinrich Müller war wiss. Arbeitsleiter am Institut für Wirtschaftsgeschichte der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin (seit 1973 Akademie der Wissenschaften der DDR) und ab 1987 Leiter der Abteilung Agrarische Produktivkräfte an diesem Institut.


Beispiele aus Wikipedia zum Begriff „Verwaltungslandwirt“:

  • Alphabetisches Verzeichnis der Einwohner der Stadt Pförten
  • Bei Lebus (Kreis Sorau)
  • Tornow; Willi; Verwaltungslandwirt, Gubenerstraße 14; Pförten; Sorau; 1928

III. Buchbesprechungen von JN Köstler - 1953 - Ähnliche Artikel

  • ..-schrittene Praktiker und Verwaltungslandwirte. Von Dr. phil. Dr. agr. h. c. PAUL EHRENBERG, Universitäts- und Techn. Hochschul-Professor in Breslau. ...
  • www.springerlink.com/index/W858139158L45Q7G.pdf
  • DNB, Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • 1936; Der Verwaltungslandwirt Altrock, Walter /von. - Berlin : Trowitzsch & Sohn , 1929, Neuausg. Festgabe dargebracht dem Verlage Otto Elsner zum 1. ...
  • d-nb.info/gnd/116295635

Anm: Auf dieser Basis könnte m.E. ein eigener Artikel entstehen.--MGR 14:02, 2. Jun. 2010 (CEST)--MGR 14:14, 2. Jun. 2010 (CEST)Beantworten

Gute Idee.., der Hinweis an sich sollte über einen Link im Artikel zum Landwirt aber auch sichtbar werden, je nach Ausführlichkeit kann man es auch gleich (mit Redirekt dahin) da unterbringen. Hätte den Vorteil, das sich keiner über den Begriff Worterklärung (o.ae.) aufregen kann (steht vermutlich irgendwo unter Was Wikipedia nicht ist (P.1), will's nicht unbedingt lesen, Zitat fiel aber öfter in der Löschdiskussion), und den Nachteil, das der Artikel zum Landwirt wohl ziemlich im Fokus steht, will heißen, da wird etwas häufiger vandaliert (:-)) und sowas verschwindet dann schon mal unbemerkt. Eigener Artikel wäre vllt. besser, für mich würde jedenfalls die Verwendung in verschiedenem Zusammenhang einen eigenen Artikel rechtfertigen.
Andere Frage: Für die Zuordnung der Lit. in der DNB gibt's hier ein gängiges Verfahren, findet man auf WP:PND/F. Da hatte ich die im Artikel ersichtlichen Bücher für den E. Meyer nachgetragen und als Gedächnisstütze eine Kopie in den Artikel eingeklebt. Das dauert dann i.d.R. zwei bis drei Monate, bis die das zugeordnet haben. Du scheinst einen schnelleren Weg gefunden zu haben, nur sind jetzt auf einmal zwei extra Werke ihm zugerechnet, die hier im Artikel nicht aufgeführt wurden, einmal Ziegenzucht, und Pferdeerzeugung. Dieser E. Meyer-Eintrag ist bei der DNB m.E. neu angelegt worden, ich hatte den nämlich bei meiner Suche nicht gefunden, und die beiden Bücher vermutlich ebenfalls. Wenn das so stimmt, will ich nix gesagt haben, aber vllt. kannst Du nochmal einen Blick drauf werfen. --Pflastertreter 00:09, 4. Jun. 2010 (CEST)Beantworten