Diskussion:Efim Etkind
Kosmopolitismus und Transkription
BearbeitenFeiner Text, Dank auch für die Korrektur und Verlinkung im Ehrenburg-Artikel. Zwei Fragen hab ich:
Die Kampagne gegen die wurzellosen Kosmopoliten begann erst nach dem zweiten Weltkrieg. Bekam Etkind wirklich schon vor 1945 Ärger mit seinem angeblichen "Antipatriotismus"? Das wäre dann bemerkenswert.
Das andere ist vielleicht langweilig, aber: Muss dieses Durchsetzen der speziell wikipedianischen Namenskonventionen wirklich sein? Der Mann hat auf Deutsch publiziert, ist Mitglied des deutschen Pen-Zentrums und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, und alles unter dem guten Namen Efim Etkind. Warum muss man den korrekt transkribierten, aber in dieser Form nicht benutzten Vornamen Jefim da reinschreiben (ganz abgesehen noch vom Patronym)?--Mautpreller 09:47, 11. Mai 2011 (CEST)
- Zu deiner ersten Frage: Etkind war ab 1942 bis zum Kriegsende an der Front, ist aber noch bis 1948 in der Armee geblieben. Mein Satz sollte sich auf diesen gesamten Zeitraum beziehen, geht also über das Jahr 1945 hinaus. Die Antipatriotismus-Vorwürfe gegen Etkind fangen wohl 1947/48 an, und 1949 wurde er dann "wegen methodologischer Fehler" aus dem Fremdsprachen-Institut entlassen. War vielleicht zu ungenau formuliert, es kann natürlich gerne geändert werden.
- Zu deiner zweiten Frage: Da ich kein Russisch kann und mir die Namenskonventionen hier nicht bekannt waren (ich bin ein Frischling!), hatte ich den Artikel unter Efim Etkind angelegt; er wurde dann verschoben. Diese Frage müsste also jemand anders beantworten. --Schnyk 17:09, 11. Mai 2011 (CEST)
- Zu 1: Ich denke, das muss im Zusammenhang mit der Kampagne gegen die Wurzellosen Kosmopoliten gewesen sein. Dafür spricht eigentlich alles: der Zeitpunkt (1947/48 brachte Andrei Schdanow den Ausdruck "Speichellecker des Westens" auf, im Januar 1949 erschien der berüchtigte Artikel "Über eine antipatriotische Gruppe von Theaterkritikern" in der Prawda), das Vokabular ("antpatriotisch", "kosmopolitisch"), sogar der Ort (Leningrad als Zentrum der "Westler"). Du kennst die Texte - meinst Du, man kann diese Kampagne an angemessener Stelle verlinken und die ungefähre Zeit hinzufügen?
- Ja, das müsste möglich sein. Genau den Ausdruck Speichellecker erwähnt Etkind nämlich: "1936/7 wurden an der Leningrader Philologischen Fakultät die Formalisten durchgearbeitet, bald danach die Vulgärsoziologen, 1946/7 die Dekadenten und die Modernisten, von 1948 an die Kosmopoliten und Speichellecker vor dem Westen und die Antipatrioten." Das spricht dafür, dass er Opfer dieser Kampagne geworden ist.
- Allerdings habe ich bisher nur das Buch von Etkind selbst (und natürlich die im Artikel angegebenen Nachrufe). Vor einer Erweiterung des Artikels würde ich gerne noch mehr Material sammeln, damit das nicht zu einseitig wird; dann könnten mehr Quellen angegeben und vielleicht auch die persönliche Biographie erweitert werden. --Schnyk 00:02, 12. Mai 2011 (CEST)
- Meine Recherche wird leider gerade aufgehalten, weil in unserer Uni-Bibliothek 20.000 Bücher von einem Wasserschaden betroffen sind, so dass sich dort alles etwas verzögert. Aber ich habe das Thema nicht vergessen! --Schnyk 11:24, 17. Mai 2011 (CEST)
Die Diskussion hat ergeben, dass einem Hauptartikel Efim Etkind, und das jetzige Lemma nur als Weiterleitung, nicht widerspricht. Könnte man also den Artikel nicht bitte wieder nach Efim Etkind, dem einzigen gebräuchlichen Namen, verschieben? Alfredovic 12:10, 28. Mai 2011 (CEST)
- Ja, mach ich.--Mautpreller 14:55, 28. Mai 2011 (CEST)
Christa Wolf
BearbeitenWie kann er das Manuskript des Archipel Gulag zu Christa Wolf nach Paris geschmuggelt haben? Christa Wolf war schließlich DDR-Bürgerin und wird sich kaum einfach so in Paris aufgehalten haben. --Rita2008 (Diskussion) 17:31, 7. Nov. 2015 (CET)
- Hallo, der Benutzer Elke Liebs-Etkind hat die Textpassage überarbeitet: ....vor allem auch zu Alexander Solschenizyn, dessen Manuskript des Archipel Gulag er aufbewahrt und nach Paris geschmuggelt haben soll, ......
Dissident und Kosmopolit
Bearbeiten"In der Sowjetunion galt er aufgrund seiner Forschungsarbeit zur literarischen Übersetzung als Dissident." Das ist Unsinn. Als Dissident galt Etkind wegen seiner Kontakte zu oppositionellen russischen Autoren, die er auch offen gegen Angriffe verteidigt hat. Und "Kosmopolit" war in der Sowjetunion ein pejoratives Synonym für "Jude". (nicht signierter Beitrag von 217.225.22.65 (Diskussion) 19:40, 4. Mai 2020 (CEST))