Diskussion:Ehrenmord/Archiv/2006
Diverses 2004 bis 2006
Unter "Weltweites Vorkommen" werde ich auf die links zu verschiedenen Ländern verwiesen.Ich erhalte jedoch keine Informationen über Ehrenmorde in Deutschland.So machen diese Länderlinks meiner Meinung nach keinen Sinn.( Benutzer Conny 14.11.04)
-- Hallo, zu Ehrenmorden in Deutschland wurde mein Beitrag wieder rückgängig gemacht, obwohl er vom BKA stammt und verlinkt wurde. zwischen 1995 und 2005 waren es 55: Laut Auskunft des BKA wurden zwischen 1995 und 2005 in Deutschland 55 Menschen Opfer von Ehrenmorden.<ref>BKA Deutschland: [http://www.bka.de/pressemitteilungen/2006/060519_pi_ehrenmorde.pdf Ehrenmorde, Pressemitteilung des BKA]</ref> (nicht signierter Beitrag von 90.146.135.49 (Diskussion) 01:08, 15. Mai 2008)
Zugestanden: Die Opfer der meisten Ehrenmorde sind Frauen. Nichtsdestotrotz gibt es aber auch Ehrenmorde an Männern. Wenn das nicht in diesen Artikel gehören sollte, dann ist doch eigentlich zumindestens ein Siehe-auch fällig. 195.93.74.17 13:54, 16. Mai 2004(CEST)
- Keineswegs. 2005 fielen dem Ehrenmord in der Türkei wesentlich mehr Männer zum Opfer als Frauen. Ich hatte das vor ein paar Tagen im Artikel (mit Quellenangabe) auch erwähnt, aber es schein jemand ein Problem damit zu haben. Jedenfalls ist es gelöscht. Naja, was solls.-- Christian 23:03 19. April 2006
- Wo hast Du das denn reingenommen, ich finde nichts in der History, -- Roland Schmid 11:19, 20. Apr 2006 (CEST)
- Im zweiten Absatz nach dem ersten Satz. Am 13.4. hatte ich es eingestellt. -- Christian 20.4. 15:29. April 2006
- Wo hast Du das denn reingenommen, ich finde nichts in der History, -- Roland Schmid 11:19, 20. Apr 2006 (CEST)
- Das ist mir auch eingefallen, als ich den Artikel las. Die (Wiederherstellung der) Ehre ist auch Grund für die Blutrache, von der in Albanien die Frauen nach altem Gewohnheitsrecht explizit ausgenommen waren (was nicht heisst, dass sie bei Ehebruch etc. nicht auch ermordet werden konnten). ~~ Lars 18:42, 17. Mai 2004 (CEST)
- Bitte einfach entsprechend ergänzen. Ich schreibe nur über Dinge, mit denen ich mich auskenne, als habt bitte keine Hemmungen das einzufügen, womit Ihr Euch auskennt. --Katharina 12:47, 18. Mai 2004 (CEST)
Mich würde mal interessieren, worauf sich dieser Artikel eigentlich beruft. Der genannte Weltbevölkerungsbericht muss ja irgendwo im Netz stehen, oder? Auch würde mich interessieren, in welchen Ländern ein Ehrenmord straffrei ist, und warum. Arne List 12:18, 18. Mai 2004 (CEST)
- Mord ist AFAIR in keinem Land straffrei - das steht ja auch im Artikel. --Katharina 12:47, 18. Mai 2004 (CEST)
- Weltbevölkerungsbericht der UNFPA, wird alljählich herausgegeben, in deutscher Sprache von der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung. Keine Ahnung, ob der irgendwo im Netzt veröffentlicht wird, aber vermutlich wohl eher nicht (er wird normalerweise als Buch verkauft) --Katharina 12:58, 18. Mai 2004 (CEST)
Weiterführende Informationen:
- http://www.soas.ac.uk/honourcrimes/Biblio_AnnotatedBibliography.pdf
- Ein konkreter Fall: http://www.news24.com/News24/World/News/0,,2-10-1462_1525804,00.html
- Ehrenmorde im jordanischen Parlament: http://english.aljazeera.net/NR/exeres/8B1CC7F4-AA09-4D35-99BD-3C556A03877A.htm
- Ja, die Weltbevölkerungsberichte sind in deutscher Sprache nur gedruckt zu bekommen. Die Originale in Englisch, Spanisch, Französisch stehen auf http://www.unfpa.org/publications/index.cfm online. Darüber fand ich auch die Notiz: Christian Science Monitor (U.S.) reported March 2 that "honor" killings - the murder of a woman who is accused of tainting family honor - account for one-third of all violent deaths in Jordan. The story noted that analysts say despite their occurrence in Jordan and other Muslim nations, honor killings are a pre-Islamic, tribal custom, condoned neither by Islam nor by any other major world religion. The number of honor crimes throughout the world is virtually impossible to measure, although UNFPA has estimated that there are some 5,000 a year. Brazil, Ecuador, Italy, Sweden, and Britain have all reported such crimes. Read: http://www.csmonitor.com/2005/0302/p15s01-wome.html Gruß, RainerSti 16:33, 22. Mär 2005 (CET)
Woher stammt diese Zahl von 5000 Ehrenmorden? Im Artikel und auch hier steht, dass diese aus dem Weltbevölkerungsbereicht der UNO/UNFPA stammen soll. In diesem habe ich aber die Zahl nicht finden können. (State of World Population 2006) --Hetzi 13:23, 24. Nov. 2006 (CET)
Ehrenmorde und Sharia
Es ist Falsch zu schreiben, dass die Sharia "Ehrenmorde" oder "Selbstjustiz" fördert. Die klassische Ansicht der Sharia sagt, dass das Leben in Gottes Hand liegt und das die selbst vollzogene Rache nicht islamisch ist.
Ich würde dringend empfehlen den Part Sharia erst mal komplett auszulassen. Die Sharia gibt es nicht als solche. Sie ist äußert komplex. Außerdem bestehen verschiedene Rechtsschulen. Da müsste man wirklich erst mal sehr angestrengt recherchieren. Eine Doktorarbeit für Orientalisten und Orientalistinnen. In diesem Sinne dann mal los. ;-) LG
Ich habe den Satz über Sharia gelöscht. Darüber scheint es auch zwischen den islamischen Rechtsgelehrten große Meinungsverschiedenheiten zu geben. Offensichtlich ist, auch wenn man die Ansicht im ersten Absatz anerkennt, die gewaltige Kluft zwischen theologisch-juristischer Lehre und praktischer Vorgangsweise--Friedrichheinz 12:09, 12. Apr 2006 (CEST)
"Es sollte aber zwischen Ehrenmorden in muslimischen Ländern und Ehrenmorden nach muslimischem Recht (der Scharia) unterschieden werden." Welcher Unterschied besteht? Gibt es Länder in denen der "Ehrenmord nach muslimischem Recht" legal ist?. Der Abschnitt bedarf meines Erachtens einer Verbesserung. --Friedrichheinz 08:08, 5. Jun 2006 (CEST)
Ehrenmord
Liebe Leute,
da ihr ja zweimal meinen Link hier im Muslimartikel auf den Wikipedia-Artikel Ehrenmord gelöscht hat, nehme ich den Begriff hier auf der Diskuseite auf, wo man ja nicht löschen darf (das werde ich kontrollieren), aber natürlich kann man gerne seine Meinung dazuschreiben, nur zu. Der Ehrenmord ist ein großes Problem vor allem des Islams und der Moslems, das man nicht wegreden kann oder verschweigen darf. Das haben ja ganz klar auch die UN und soziale Stellen gesagt (siehe Ehrenmord-Artikel). Natürlich gibt es auch Ehrenmorde in anderen Kulturen und Religionen - insgesamt ca. 5000 pro Jahr. Aber sehr viele davon sind halt im moslemischen Umfeld. Aus einer falsch verstandenen dogmatischen, ideologischen Auslegung des Islams heraus. Und der mit ihm verbundenen Wertvorstellungen. Und aus einer nicht gleichgestellten Rolle der moslemischen Frau heraus. So wird vielen modernen moslemischen Frauen ein selbstbestimmtes Leben von altmodisch denkenden Männern ihres Umfeldes nicht erlaubt. Oft aus einem falsch verstandenen Begriff der Familienehre.
Ja, sie werden daraufhin sogar unter Druck gesetzt, geschlagen oder sogar getötet. Wie gerade in Berlin geschehen und auch abgeurteilt: der direkte Täter: lange Jahre Gefängnis. Die beiden älteren Brüder mit ganz viel Glück aufgrund einer schwachen Kronzeugin: Freisprüche zweiter Klasse. Denn leider wird ein Ehrenmord oft im Familienrat beschlossen, aber oft lediglich der direkte Täter bestraft. Schreibt mir gerne positives oder negatives Feedback auf meine Thesen, die ich auch noch in die Diskuseiten von Muslim und Islam kopieren werde. Damit manche mal aufwachen und weitere Aktionen gegen moderne moslemische Frauen unterbleiben. Damit Reformen in der sonst schönen, gastfreundlichen, interessanten moslemischen Welt beginnen bzw. weiterkommen.
Beste Grüße --Rudolfox 12:29, 14. Apr 2006 (CEST)
„Es sollte aber zwischen Ehrenmorden in muslimischen Ländern und Ehrenmorden nach muslimischem Recht (der Scharia) unterschieden werden. ... ” Diesen Absatz habe ich entfernt, da hier jemand einen Mord nach der Scharia zu rechtfertigen versucht.
Ich wusste jetzt nicht wo ich meine Anmerkung noch einbringen sollte und deswegen tue ich es hier. Ich selber komme aus Syrien und habe in der Nachbarschaft meiner Familie einen Ehrenmord erlebt. In dem Artikel steht das z.B. auch Väter ihre Töchter/Frauen umbringen. Aber das ist falsch. Es stimmt zwar das die gesamte Familie eine ,,Rat,, einberuft um über die Tochter/Frau zu ,,richten,, , aber den Mord an sich vollzieht nie der Vater, da am Tag es Mordes die Eltern immer außer Haus sind.
Herkunft
an welcher Stelle wird der Ehrenmord kodifiziert? Mit welchen Worten wird er empfohlen? Bitte Quelle nennen! So ist das alles recht nebulös --Wst quest. 11:39, 25. Apr 2006 (CEST)
Ehrenmord im Altertum
aus dem Artikel hierhin verschoben: Wenn dieses Zitat aus dem Alten Testament/Thora, 3. Buch Moses der einzige Beitrag zu diesem Thema ist, so ist das unakzeptabel. Grundlegende Schriften gehören zwar in den Artikel, allerdings kann nicht eine einzige Religion herausgegriffen werden. Der gesamte Artikel bedarf noch der Erweiterung und Überarbeitung. Vielleicht trauen sich mal einige kompetente Personen daran. Gruß--Anima 21:05, 8. Mai 2006 (CEST)
===Judentum===
- Wer seinem Vater oder seiner Mutter flucht, der soll des Todes sterben. Seine Blutschuld komme über ihn, weil er seinem Vater oder seiner Mutter geflucht hat.
Wenn jemand die Ehe bricht mit der Frau seines Nächsten, so sollen beide des Todes sterben, Ehebrecher und Ehebrecherin, weil er mit der Frau seines Nächsten die Ehe gebrochen hat.
Wenn jemand mit der Frau seines Vaters Umgang pflegt und damit seinen Vater schändet, so sollen beide des Todes sterben; ihre Blutschuld komme über sie.
Wenn jemand mit seiner Schwiegertochter Umgang pflegt, so sollen sie beide des Todes sterben, denn sie haben einen schändlichen Frevel begangen; ihr Blut lastet auf ihnen.
Wenn jemand bei einem Manne liegt wie bei einer Frau, so haben sie getan, was ein Greuel ist, und sollen beide des Todes sterben; Blutschuld lastet auf ihnen.
Wenn jemand eine Frau nimmt und ihre Mutter dazu, der hat eine Schandtat begangen; man soll ihn mit Feuer verbrennen und die beiden Frauen auch, damit keine Schandtat unter euch sei.
Wenn jemand bei einem Tiere liegt, der soll des Todes sterben, und auch das Tier soll man töten.
Wenn eine Frau sich irgendeinem Tier naht, um mit ihm Umgang zu haben, so sollst du sie töten und das Tier auch. Des Todes sollen sie sterben; ihre Blutschuld komme über sie.
Wenn jemand seine Halbschwester nimmt, seines Vaters Tochter oder seiner Mutter Tochter, und sie miteinander Umgang haben, so ist das Blutschande; sie sollen ausgerottet werden vor den Leuten ihres Volks. Er hat mit seiner Schwester Umgang gehabt; sie sollen ihre Schuld tragen.
Wenn ein Mann bei einer Frau liegt zur Zeit ihrer Tage und mit ihr Umgang hat und so den Brunnen ihres Blutes aufdeckt und sie den Brunnen ihres Blutes aufdeckt, so sollen beide aus ihrem Volk ausgerottet werden.- aus Altes Testament/Thora, Drittes Buch Moses: Levitikus 20
- Wen interessieren diese alten Schriften heute ? -- Niemanden. Was die orthodoxen Juden oder die christlichen Gläubigen oder die Mohamedaner sagen: Es ist und bleibt stets ihre persönliche Meinung. Ich bitte den Beiträger zu verstehen, daß die Wikipedia, in welcher Sprache auch immer, keine Meinung zu persönlichen Glaubensüberzeugungen hat. Die Wikipedia gehorcht einem anderen Gesetz: Sei wachsam, genau und schnell. Wir leben im 21. Jahrhundert. Wir können die Glaubensgüter nur historisch und pragmatisch betrachten. Wenn ein Wikipedianer einen Artikel über das Judentum verfaßt, dann kann dieser Verfasser auch ein Moslem sein, nichts würde sein Beitrag den jüdischen Lesern wegnehmen. Die Wikipedianer denken und fühlen nicht in den hergebrachten religiösen Überzeugungen. (Einige tun dies sicherlich. Ich möchte niemandes Glauben verletzen.) Die Wikipedianer möchten ein einzigartiges Werk schaffen, etwas, was es zuvor noch nicht gegeben hat: Eine Verständigung durch und über die Welt in allen Sprachen. Hans Rosenthal (ROHA) (hans.rosenthal AT t-online.de -- ersetze AT durch @ ) (08052006)
- Hallo Roha, melde dich doch mal an. Dann ist es leichter zu kommunizieren. Deine Beiträge auf Diskussionsseiten kannst Du mit --~~~~ (zwei Bindestriche, vier Tilden) unterschreiben. Schöne Grüße --Anima 22:21, 8. Mai 2006 (CEST)
- Danke für den Hinweis, Anima, aber ich sehe nicht, worin diese Erleichterung der Kommunikation bestehen sollte, wenn ich mit zwei Bindestrichen und vier Tilden anstelle meines vollen Namens und meiner E-Mail-Adresse unterschreibe. Der Gedankenaustausch findet entweder auf einer Diskussionsseite statt, oder er erfolgt durch persönliche E-Mails. Ich weiß es zu schätzen, daß kein Beiträger gezwungen ist, sich bei der Wikipedia anzumelden, und ich habe meine Gründe, mich nicht anzumelden. Jedenfalls sind meine Beiträge, da unterschrieben, niemals anonym. Hans Rosenthal (ROHA) (hans.rosenthal AT t-online.de -- ersetze AT durch @ ) (13052006)
Hallo Roha, es ist aber angenehmer mit angemeldeten Usern zu reden. Außerdem wirst du so mehr für voll genommen, da viele anonyme User hier Vandalismus, Werbung o. a. Quatsch betreiben. Du musst doch gar nicht viel von dir verraten und Vandalismus oder bösartige Beiträge auf seiner Diskuseite kann man schließlich auch löschen. Aber wie du meinst... Apropos Hans Rosenthal ist doch der verstorbene Showmaster, ist das ein Quatschname oder deine wirklicher ? Beste Grüße --Rudolfox 13:42, 15. Mai 2006 (CEST) (so unterschreibt man als angeldeter User)
Es wurde hier angeführt:
Wenn die Ehefrau eines Mannes mit einem anderen Mann beim Beischlaf ergriffen wird, bindet man beide und wirft sie ins Wasser. Wenn jedoch der Herr der Ehefrau seine Ehefrau am Leben lässt, dann wird auch der König seinen Diener am Leben lassen. Wenn die Ehefrau eines Mannes wegen eines anderen Mannes ihren Ehemann töten lässt, dann wird man diese Frau pfählen. Wenn ein Mann nach dem Tode seines Vaters im Schoße seiner Mutter schläft, wird man beide verbrennen.
Ich kann hier den Bezug beim besten Willen nicht erkennen ... der Abschnitt soll zeigen, daß Ehrenmorde aus dem Altertum her überliefert sind, aber das, was als Beispiel da steht, hat mit dem, was Ehrenmode sind, nichts zu tun. Im Altertum war der Patriarch der Chef seines Hauses und der Herr über Leben und Tod aller Mitglieder ... daher war es auch seine Pflicht, Verbrechen zu ahnden, deren sich Mitglieder seines Hauses schuldig gemacht hatten ... Wenn ein Mann seine untreue Ehefrau ertränkt hat, war das kein Ehrenmord, denn es ging ja nicht um die Weigerung, einen Ehemann zu heiraten, den sie vielleicht nicht wollte oder darum, daß sie einem andern schöne Augen gemacht oder ihm heimlich Briefchen zugesteckt hat ... die Leute damals wußten schon, daß erst der vollzogene Sexualakt das Verbrechen darstellte, sondern sondern es geht dabei darum, daß eine rechtsgültig bestehende Ehe gebrochen wurde ... Heute gilt das bei uns nicht mehr als Kapitalverbrechen, aber damals schon .... also handelt es sich hier nicht um einen Ehrenmord, sondern um den Vollzug des damals geltenden Rechts ... mehr noch ... wenn der Ehemann seiner Frau verzieh, dann wurde auch der männliche Ehebrecher (denn dafür braucht man schließlich immer zwei) nicht verurteilt ... in diesem Kontext wird der Begriff der Ehre und seine obskuren Auswüchse an keiner einzigen Stelle angesprochen ... Weiterhin sollte uns allen doch wohl klar sein, dass das Töten einer Frau, die ihren Mannn hat umbringen lassen (ganz egal aus welchem Grund außer in Notwehr) zu dieser Zeit die übliche Form der Bestrafung für einen Mord darstellte ... ich jedenfalls halte soetwas auch heute noch für ein Kapitalverbrechen und sehe keinen Grund, dies in irgendeiner Weise zu entschuldigen ... Und zu guter letzt wird Inzest angesprochen ... der in vielen Kulturen und in vielen Zeiten schwere Strafen nach sich zog ... auch das hat mit Ehrenmord nichts zu tun ....
Es mag sein, daß aus dem Altertum Dinge überliefert sind, die Ehrenmorde sanktionieren .... ich weiß das nicht sicher .... aber ich bin mir 100%ig sicher, daß die zitierte Stelle absolut untauglich ist, diesen Sachverhalt zu erläutern ... daher sollte man den Absatz entweder streichen oder durch ein passendes Zitat ersetzen ...
Siehe auch (Sexuelle Selbstbestimmung)
Sexuelle Selbstbestimmung unter Siehe auch wurde als nicht themenverwandt kritisch beurteilt. Es um die gewaltsame Verfolgung von Verhalten, welches nicht kulturspezifischen sexuellen Normen entspricht, und dessen geschichtliche Perspektive unter Sexuelle Selbstbestimmung rudimentär beschrieben ist. Treffender wäre vielleicht eine Verlinkung zu dem Begriff Verfolgung der Überschreitung sexueller Normen, wie unter Benutzer_Diskussion:Joise ausgeführt. Der Begriff der sexuellen Selbstbestimmung wurde unter anderm von der Frauenbewegung entwickelt und fand anschließend Eingang in die Rechtsprechung der "Industriestaaten" oder "westlichen Länder". Insofern ist auch dies ein kulturspezifischer und zeitbezogener Begriff, was nichts Schlechtes ist, aber aus Gründen des NPOV aber gemacht werden sollte. Aspekte davon finden sich allerdings auch unter Sexualethik und Homosexualität (Strafrechtsgeschichte). Deswegen bin ich mir nicht sicher, wie man die Verbindung zu diesem Themenkomplex am besten darstellt. Evtl. über einen eigenen Artikel (ist das angemessen?) oder eine Kategorie ? --Joise 01:56, 16. Mai 2006 (CEST)
Alternative Bezeichnungen?
Da die Bezeichnung Ehrenmord offensichtlich ein Unwort ist, (weil es Mord mit Ehre in Verbindung bringt,) existieren sicherlich Vorschläge für andere Bezeichnungen für den gleichen Sachverhalt, die vielleicht in diesem Artikel genannt/verwendet werden sollten, oder wenigstens hier. --84.157.21.237 22:15, 5. Jun 2006 (CEST)
Hallo Unbekannter,
gib hier auf der Diskuseite gerne alternative Bezeichnungen an (ich kenne keine), aber wir sollten uns an die allgemein gebräuchlichen in der deutschen Sprache halten, auch wenn sie nicht immer 100%ig korrekt zu sein scheinen. Und dieser lautet nun einmal hier "Ehrenmord"... --Rudolfox 17:01, 6. Jun 2006 (CEST)
Ehrenmord sollte bleiben, da es ein gesellschaftlich verwendeter Begriff ist. Ich bin sogar dafür zu schreiben "Ehrenmord ist ein Begriff, der die vorsätzliche Tötung aus niederen Beweggründen...", denn so wird diese Tat von Deutschen Gerichten gewertet. Ehrenmord als Tötung zu bezeichnen wäre eine Verharmlosung.
--89.53.112.150 00:10, 25. Mär. 2007 (CET)
Mord wegen mangelnder Mitgift
Es wird hier im Artikel behauptet, und auch durch "revert" bestätigt, dass ein Mord wegen mangelnder Mitgift ein Ehrenmord sei. Stimmt dem jemand zu oder bestätigt mir jemand, dass dies mit Ehre nichts zu tun hat, --Roland Schmid 00:06, 7. Jun 2006 (CEST)--
Hallo Roland,
danke für deine sinnvolle Frage. Ich bin der Meinung, dass das schon unter die Kategorie Ehrenmord fällt. Die mangelnde Mitgift greift die Familienehre des Ehemanns an, jedenfalls nach Meinung einiger Männer nicht so entwickelter Kulturen. Genauso wie die moderne Lebensart oder die ausgelebte Sexualität der Frauen ihrer Familie ihre Familienehre angreift. Insofern macht auch der Begriff "Ehren"-Mord auch an sich Sinn, auch wenn ich eine solche Weltsicht oder Tötung überhaupt nicht gutheiße und primitiv finde.
LG --Rudolfox 17:42, 7. Jun 2006 (CEST)
- Worin besteht Deine Frage, Benutzer Roland Schmid ? --Eine unter dem Deckmantel "Ehrenmord" begangene Tötung ist in der mitteleuropäischen Rechtsprechung als ein "Mord aus niederen Bweggründen" einzustufen. Ein sogenannter "Ehrenmord" ist einfach ein Verbrechen gegen das Leben. Es wird an keiner einzigen Stelle in diesem Wikipedia-Artikel behauptet oder auch nur impliziert, daß ein "Mord wegen mangelnder Mitgift ein Ehrenmord sei." -- Die Definition in der Einleitung stellt ganz klar: Ein sogenannter Ehrenmord ist ein Mord. Und aus dieser Definition folgt logisch: Wer einen Ehrenmord begeht, der ist ein mutmaßlicher Mörder und wird als mutmaßlicher Mörder vor ein Gericht gestellt und VERNOMMEN. Mehr kann die deutsche Rechtsprechung, oder irgend eine Rechtsprechung in der Welt schwerlich tun: Einen Menschen als Mörder verdächtigen und seine Schuld oder Unschuld nachzuweisen. So einfach funktioniert die Rechtsprechung in Rechtsstaaten. Hast Du noch weitere Fragen, Roland Schmid ? Hans Rosenthal (ROHA) (hans.rosenthal AT t-online.de -- ersetze AT durch @ ) (12062006)
Schwule und Lesben
Wie wäre es mit einem Abschnitt über Ehrenmorde an Schwulen und Lesben? Sie finden auch sehr häufig statt, vor allem bzw. fast ausschließlich in islamisch geprägten Ländern. Ich kenne mich nicht allzu gut aus, aber was haltet Ihr denn davon? --CrazyForce 09:10, 20. Jun 2006 (CEST)
Dass Ehrenmorde vor allem in islamischen Ländern vorkommen (was Fakt ist), bestreiten doch hier immer wieder einige unverständlicherweise. Ich würde gerne objektive Fundstellen für deine These haben, insbesondere islamische Länder betreffend, und dann nix wie rein in den Artikel.
Alles Gute --Rudolfox 12:51, 20. Jun 2006 (CEST) O.k., ich kümmere mich drum... Falls schonmal jemand schauen möchte, gibt es eine Seite von Schwul-Lesbischen Moslems, die das anprangern. --CrazyForce 13:06, 20. Jun 2006 (CEST)
Lieber Crazy Force, was ist denn das für ein Link, der die Ehrenmorde an Lesben und Schwulen thematisiert? Kannst du mir das kurz mitteilen? Würde es gerne in einen Vortrag einbauen. tschinie7@web.de
"Ehrenmord" nur bei Frauen/Mädchen?
Anfrage siehe oben:
"== Ehrenmord! nur bei Frauen/Mädchen??? == ich hab jetzt schon viel darüber gelesen und gehört. jetzt frag ich mich ob es auch bei Männern vorkommt dass sie die Ehre der Familie verletzen???? oder ist dies nur bei frauen der fall????? bitte um antwort!"
Nein, diese eigenwillige Familienehre können natürlich auch Männer tödlich verletzen.
Das können beispielsweise zwei Männer bezeugen, die in der Gelsenkirchener Moschee im Januar 2004 beim Morgengebet erschossen wurden. Sie sind sozusagen "Blutzeugen" dieses barbarisch-unmenschlichen Brauches, wie im christlichen Sprachgebrauch Märtyrer genannt werden.
surferjwf, Juli 2006
- Der "Ehrenmord" in seiner traditonellen Form bezieht sich immer auf Frauen, die als Trägerinnen der "Familienehre" gelten. Dass dabei auch Männer zu Schaden/zu Tode kommen passiert dann auch. Und es gibt Ausnahmen, wie z.B. hier vermeldet http://www.welt.de/data/2005/11/23/807473.html. Traditionell ist es jedoch so, dass selbst wenn der Mann klar der Täter ist und die "Ehre" der Frau (und somit der Familie) verletzt hat wird die Frau mitbestraft, auch wenn sie Opfer war. Männer als solche werden Opfer anderer traditionellen "Ehrenverbrechen" wie "Blutfehden" etc. --Barb 17:34, 5. Jul 2006 (CEST)
Zitat von vorher:
"Dass dabei auch Männer zu Schaden/zu Tode kommen passiert dann auch." Was passiert denn da? So etwas wie Vulkanausbruch oder Kriegsausbruch?
Da will einer ganz bewußt und bei klarem Verstand einen anderen Menschen ermorden.
- OK, die Formulierung ist sicher nicht glücklich. Falls das mißverstanden wurde entschuldige ich mich dafür. Sollte nicht heißen, dass das nicht in jedem Fall schlimm ist, wenn ein Mensch Schaden an Leib oder Seele erhält oder zu Tode kommt. Sollte heißen, Männer sind nicht das Ziel eines Ehrenmords, es passiert aber auch, dass Männer in dieser Konstellation zu Schaden kommen können. --Barb 18:56, 23. Jul 2006 (CEST)
das past nicht zum lemma
ein absatz mit der überschrift „Ehre und Mord in der modernen westlichen Literatur“ passt nicht in den artikel da es hier nicht um Ehre allgemein geht, ihern verlust, die Boulevard-Medien oder ähnliches. hier geht es allein um den ehrenmord. im falle dieses filmes geht es auch nicht um den ehrenmord, oder passt die bezeichnung von Ehrenmord aus der einleitung auf die handlung? Hier der nochmal der einleitungssatz:
- Ehrenmord ist ein Begriff, der die vorsätzliche Tötung eines Menschen bezeichnet, durch die – aus der Sicht des Täters – die Ehre des Getöteten, des Täters oder einer dritten Person oder Personengruppe wiederhergestellt werden soll. Im westlichen Strafrecht gibt es keinen Tatbestand „Ehrenmord“, sondern das Verbrechen Mord.
ich denke der absatz sollte entweder gelöscht oder verschoben werden.--Baruch ben Alexander - ☠☢☣ ✍ ✉ 15:54, 24. Okt. 2006 (CEST)
Ehrenmorder in der westlichen Gesellschaft
Gibt es auch Ehrenmorde im Bereich der organisierten Kriminalität? Oder ist dies eine "Erfindung" Holywoods? Blutrache - ist das eine Sonderform der Ehrenmorde?? - gibt es ja auch bei der Mafia oder anderen Organisationen. Was sagen die Experten?--Teddyboy 15:08, 17. Nov. 2006 (CET)
- "Ehrenmord" bedeutet, dass eine bestimmte Familie von der Gesellschaft gemobbt und fertiggemacht wird, wenn sie einen Mord an der "ehrlosen" Tochter/Schwester nicht begeht. Und das gibt es in der westlichen Gesellschaft nicht, da Morde, die natürlich überall auf der Welt vorkommen, niemals zum Gewinn an Ansehen, gesellschaftlicher "Ehre" führen können. Soll heissen: die Kombination von "Mord" und "Ehre" gibt es nur in orientalischen Gesellschaften.
- Was Ehrenmord bedeutet, steht im Lemma. Daher nochmal: Ist auch die Blutrache eine spezielle Ausprägung der Ehrenmorde? Wenn dies so wäre, sollte es bei genügender Relevanz im Artikel erwähnt werden.--Teddyboy 08:47, 22. Nov. 2006 (CET)
Allgemein
So, ich hab einfach mal eine neue Überschrift eigeführt, da ich nicht wusste wo ich es sonst hätte schreiben sollen! Ich finde es sollte einfach mal was geschrieben werden, denn einige Diskutionspunkte scheinen mir schon recht Ergebnisreich. Wenn mal ganz konkrete Vorschläge zu bestimmten Themen kommen, kann man die schon mal in den Artikel reinstellen. Dafür müssen nur ganz konkrete Texte verfasst werden. Denn so kann der Artikel Stück für Stück ausgebessert und vervollständigt werde(was ja der eigentliche Sinn von Wikipedia ist)! Es sind nämlich schon so viele Informationen vorhanden, die langsam mal veröffentlich werden müssten! Ehrenmord in muslimisch geprägten Ländern ist ein Thema bei dem langsam mal was drinenstehen muss!--Marx for president 13:49, 27. Nov. 2006 (CET)
Hauptartikel
Es sollten zur Klärung bei diesem Artikel auch die bekanntgewordenen Beispiele für die brutale Praxis aufgeführt werden. Dass bei der Scharia das Leben heilig sein soll, ist schwer nachzuvollziehen, wenn man dann von einer Steinigung in Nigeria im Namen der Scharia liest. Es ging um vorehelichen Geschlechtsverkehr (Frankfurter Rundschau v. 24.10.2001). Vor zwei Jahren wurde im gleichen Land hierzulande wieder ein Fall im Namen der Scharia bekannt: Der Mann wurde zu Tode gesteinigt und die Frau zu hundert Peitschenhieben verurteilt (Neue Zürcher Zeitung v. 8.1.2004).
Zitat aus Frankfurter Rundschau vom 18.3.2002: "Die Scharia ist in Nordnigeria schon mehrfach angewandt worden. Im Juli wurde in Sokoto einem jungen Mann unter Narkose die Hand amputiert, weil er eine Ziege gestohlen hatte. In Zamfara wurde eine 17-Jährige öffentlich hundertmal mit einer Peitsche geschlagen, weil sie Sex vor der Ehe hatte. Und in Katsina musste ein Verurteilter ein Auge lassen, weil er einem anderen eins ausgestochen hatte."
surferjwf, Juli 2006 (nicht signierter Beitrag von 195.93.60.39 (Diskussion | Beiträge) 17:26, 5. Jul. 2006 (CEST))
"Ehrenmord" und Scharia
Zitat siehe oben:
"==Ehrenmorde und Sharia== Es ist Falsch zu schreiben, dass die Sharia "Ehrenmorde" oder "Selbstjustiz" fördert. Die klassische Ansicht der Sharia sagt, dass das Leben in Gottes Hand liegt und das die selbst vollzogene Rache nicht islamisch ist."
Folgt man dieser These, dann steht noch immer die Frage im Raum, warum muslimische Frauen - mitunter auch Männer - jetzt in Europa von ihren Familien ermordet werden. Was glauben die denn? Welche Religion haben Sie? Sind die Mörder - stets männlich - vielleicht versteckte Atheisten?
Die Toten von Kopenhagen (Ghazala, 18 Jahre) über Hamburg (Dogan, 26 Jahre), Wiesbaden (Gönül, 20 Jahre), Tübingen (Ulerika, 16 Jahre) bis München (Ahmet, 62 Jahre) wären für eine erklärende Antwort sicherlich dankbar.
Im Gedenken an die ermordete Deutsche Hatin Sürücü (Tempelhof, 23 Jahre)
surferjwf, Juli 2006 (nicht signierter Beitrag von 195.93.60.39 (Diskussion | Beiträge) 17:26, 5. Jul. 2006 (CEST))
P.S. Bei den Unwörtern des Jahres 2005 kam nach „Entlassungsproduktivität“ das Wort "Ehrenmord" auf den "ehrenvollen" zweiten Platz.
Aktuell
In Wiesbaden läuft derzeit ein Prozeß gegen Ali Karabey, der seine 20-jährige Schwester erschossen hat.
Und in Gaziantep/Südost-Türkei hat jetzt im Juli 2006 der Bruder seine 16-jährige Schwester Meryem Sezgen mit ihrem ungeborenen Kind ermordet.
"Der Mord von Gaziantep ist ein besonders unbarmherziges Verbrechen, denn mit Meryem starb ihr ungeborenes Kind. Trotzdem zeigt die Familie keinerlei Reue", Oberösterreichische Nachrichten vom 6.7.2006.
surferjwf, Juli 2006 (nicht signierter Beitrag von 195.93.60.39 (Diskussion | Beiträge) 16:29, 7. Jul. 2006 (CEST))
kleine Anregung für den Literaturteil - Ehrenmord in der GEschichte westlicher Kulturen:
Lessing, Emilia Galotti
- Blödsinn.
- Der absolutistische Herrscher Prinz von Guastalla, Hettore Gonzaga, ist seit seiner ersten Begegnung mit dem bürgerlichen Mädchen Emilia Galotti davon besessen, sie zu seiner Geliebten zu machen. Deshalb gibt er seinem intriganten Kammerherrn, dem Marchese Marinelli, freie Hand, ihre bevorstehende Hochzeit mit dem Grafen Appiani zu verhindern. So wird Appiani auf dem Weg zu seiner Hochzeit bei einem Überfall auf Marinellis Geheiß von bezahlten Verbrechern ermordet. Emilia wird auf das in der Nähe gelegene Lustschloss des Prinzen in scheinbare Sicherheit gebracht, erkennt jedoch im Gegensatz zu ihrer Mutter Claudia die wahren Zusammenhänge der Intrige nicht. Die Gräfin Orsina, des Prinzen ehemalige Mätresse, kommt auf das Schloss. Aus Enttäuschung über die barsche Abfuhr durch Gonzaga möchte sie den ebenfalls anwesenden Odoardo, Emilias Vater, dazu lenken, Appiani zu rächen, indem er den Prinzen erdolcht. Doch Odoardo zögert, den Prinzen zu erstechen, und will zunächst Gott die Rache überlassen. Emilia, die infolge einer weiteren Intrige Marinellis in der Obhut des Prinzen bleiben soll – der Fall müsste erst noch gerichtlich untersucht werden – provoziert ihren Vater, sie zu ermorden, weil sie fürchtet, den Verführungen des Prinzen nicht standhalten zu können. Der Vater erdolcht sie und ist erschüttert über seine Tat. Am Ende stellt sich Odoardo der Gerichtsbarkeit des Prinzen, der Marinelli als den Schuldigen an der Katastrophe von seinem Hof verbannt. Letztlich sieht der Tochtermörder jedoch Gott als letzte Instanz an.
- Lessing thematisiert den Konflikt zwischen Adel und Bürgertum. Er kritisiert die Käuflichkeit und Beherrschbarkeit durch Macht (am Beispiel des Prinzen) und die Einstellung der einfachen, mit bürgerlichen Moralvorstellungen ausgestatteten Familien (am Beispiel des Landadels): der Eigenwille des Kindes und sein Wunsch nach freier Entwicklung der eigenen Triebe und Fähigkeiten tritt hinter dem inneren Zwang zur unbedingten Pflichterfüllung zurück. Vor allem also kritisiert Lessing hier im Sinne Kants sapere aude die Unmündigkeit des Bürgertums. Emilia ist nicht in der Lage, eine eigenständige und möglicherweise lebensrettende Entscheidung zu treffen, da die Erziehung durch ihre Eltern sie nicht dazu in die Lage versetzt hat. Seit jeher gewöhnt, behütet und umsorgt zu werden und keine einzige Entscheidung selbst treffen zu dürfen, kann Emilia gar nicht auf ihr eigenes Urteil oder auf ihren eigenen Willen vertrauen. Lessing verdeutlicht an der Figur Odoardo, wie sehr sich das Bürgertum des 18. Jahrhunderts im Umbruch befand. Odoardo zeigt zwar schon Ansätze eines "neuen" rationalen Denkens. Entscheidet sich letztlich mit dem Mord seiner Tochter allerdings für den Bestand seiner Familienehre und verfällt in "altes" irrationales Denken und Handeln zurück.
Eine absolut merkwürdige Geschichte: Emilia ist Tochter aus einer bürgerlichen Familie - Gegensatz zum Feudalismus - und der Vater wacht streng (eifersüchtig?) darüber, daß das, was er alles unter Ehre versteht, eingehalten wird (nichts mit dem verlogenen Hof zu tun haben usw.). Emilia soll einen bürgerlichen Mann heiraten und anscheinend sind alle damit einverstanden, aber dann versucht der egozentrische Fürstensohn oder Prinz, sie zu seiner "Affaire" zu machen. Als der Fürstensohn sie zu Intimität nötigt, wird sie von ihrem Vater erstochen - anscheinend im beiderseitigen Einvernehmen, damit sie nicht als Mätresse leben muss. ((Wenn ich mich recht erinnere, wird die bisherige Mätresse des Prinzen recht respektvoll vorgestellt - Gräfin Orsina?). Hab das alles im Deutschuntericht vor 20 Jahren durchgenommen (aber nicht viel verstanden), angeblich sollte die bürgerliche Familie als moralischer Sieger dastehen.
Gruß, smartandfine (Berlin, Oktober 2006)