Diskussion:Entwicklungsprojekt zur Poudrerie nationale de Sainte-Livrade-sur-Lot
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BearbeitenGuten Tag, bester Artikelersteller Benutzer:Der wilde bernd!
Zunächst ein Dank für den umseitigen Artikel, der sonst zu diesen Zusammenhängen schwer darstellbar wäre. Allerdings vermisse ich Informationen zum Hauptzweck dieser Einrichtung; also zur Produktion von Schießpulvern und sonstigen Sprengstoffen:
- Ab wann wurde genau was und wieviel bis wann wie und womit produziert. Diese Mindestangaben kann man sicher zu dieser Einrichtung erwarten.
Das politische Randgeschehen, Aufbau und Demontage sowie die menschlichen Schicksale sind sicher auch erwähnenswert, wenn aber das Kerngeschehen einer solchen Einrichtung nicht dargestellt wird, ist zumindest hier das Thema verfehlt. Ohne diese Information müsste der Artikel auf ein Lemma verschoben werden, welches dem Inhalt entspricht. Politik und Zeitgeschehen der Region Sainte-Livrade-sur-Lot könnte man es derzeit nennen. Die Entstehungsgeschichte der Landwirtschaftsschule Sainte-Livrade-sur-Lot würde ebenfalls mehr dem Artikelinhalt entsprechen.
Lieber Artikelersteller, bitte die Kritik konstruktiv aufnehmen ggf. zum Einrichtungsbetrieb zu Produktionsverfahren etc. ergänzen oder wie vorgeschlagen den Artikel verschieben. Grüße --Tom (Diskussion) 13:35, 14. Dez. 2022 (CET)
- Ich kann viele der Einwände nachvollziehen, und ich habe auch einige Zeit gebraucht, bis ich mich zu diesem Artikel entschlossen habe. Mein Ausgangspunkt war eigentlich ein Internierungslager in Casseneuil. Als ich mich damit beschäftigte, stellte ich bald fest, dass es nicht das einzige in dieser Gegend war und stieß auf das Camp du Moulin in Sainte-Livrade. Über diesen Umweg kam ich dann darauf, dass es in der Gegend insgesamt fünf Internierungslager gab und dass die alle einen gemeinsamen Ursprung hatten, nämlich die Poudrerie. Mir schien es daraufhin sinnvoll, diesen gemeinsamen Kern nicht in jedem Lager-Artikel (die habe ich in Vorbereitung) wieder erneut zu erzählen, sondern dieses Teil der Geschichte in einen eigenen Artikel auszulagern, was ich dann ja auch tat.
Die Geschichte der Poudrerie ist zunächst einmal die Geschichte eines Scheiterns. Ich habe ja im Artikel deutlich zum Ausdruck gebracht, dass sie nie Schießpulver produziert hat und dass es dazu nach Einschätzung eines lokalen Chronisten noch mindestens 12 Monate bedurft hätte. Da kamen die Deutschen dazwischen und der zwischen Nazi-Deutschland und Frankreich geschlossene Waffenstillstand. Gleichwohl sind in den sechs bis sieben Monaten Bauzeit von den spanischen Zwangsarbeitern gigantische Bauwerke geschaffen worden, die in der von mir zitierten Literatur oder auch über Google Earth oder Street View in Augenschein genommen werden können.
Die Fabrik diente also nie ihrem eigentlichen Zweck, aber sie hat mit der für sie geschaffenen Infrastruktur einer ganzen Region ihren Stempel aufgedrückt. die für ihren Flächenbedarf enteigneten Landbesitzer klagten zum Teil noch bis in die 1960er Jahre hinein um Entschädigungen, und die für die Unterbringung der Zwangsarbeiter errichteten Lager prägten weiterhin auf sehr unterschiedliche Weise das Leben in der Region, zwei entwickelten sich gar zu eigenen Stadtteilen der jeweiligen Kommunen, wobei sich vielfach noch die alte Lagerstruktur nachvollziehen und die alte Bausubstanz auffinden lässt. Dabei ist immer zu beachten, dass sich die Poudrerie nicht einem Ort alleine zuordnen lässt, da sie sich über die Gemarkung dreier Gemeinden erstreckte und Bürgermeister unterschiedlicher Gemeinden zu je unterschiedlichen Zeiten Protagonisten unterschiedlicher Entwicklungen waren.
Aufgrund dieser Unterschiedlichkeiten wäre es auch falsch, die Poudrerie nur in der Gründungsgeschichte einer Einrichtung zu verankern, etwa der Landwirtschaftsschul; sie steckt in der "DNA" mehrerer Einrichtungen. Es sind zum einen die spanischen Flüchtlinge bzw. deren Nachfahren, die sich bis heute zu Gedenkveranstaltungen auf dem Poudrerie-Gelände einfinden, wie die nach Frankreich verschleppten Indochinesen, die aufgrund der vorhandenen Infrastruktur angesiedelt wurden, oder später deren "Gegenspieler", die zur Flucht aus Indochina gezwungenen Franzosen oder sich Frankreich verbunden fühlende Vietnamesen etc.; und nach dem Ende des Algerienkriegs kamen auch noch die Harkis dazu. Vieles davon ist erst seit wenigen Jahren wieder ins Bewusstsein gerückt, wurde lange Zeit auch und gerade vor Ort verdrängt – auch die Judendeportationen, die sich der Infrastruktur im Lager Caseneuil bedienten.
Der lokale Chronist bilanzierte, dass sich die Hoffnungen auf 2.000 Arbeitsplätze, die durch die Poudrerie entstehen sollten, zwar nicht erfüllt hätten, aber er beschrieb dennoch eine Vielzahl positiver Entwicklungen die von ihr ausgingen und die Region geprägt hätten. Ich sehe es ähnlich, es ist nicht das zum Glück nicht zustande gekommene "Kerngeschäft" der Poudrerie, das deren Bedeutung ausmacht, sondern "das politische Randgeschehen, Aufbau und Demontage sowie die menschlichen Schicksale". --Der wilde bernd (Diskussion) 15:56, 14. Dez. 2022 (CET)- Nun gut dann ist das im Kern geklärt: die Fabrikation wurde niemals aufgenommenen - das Ganze blieb ein gescheitertes Entwicklungsprojekt. Ob man das gut oder schlecht findet, tut nix zu Sache. Grüße --Tom (Diskussion) 15:16, 4. Jan. 2023 (CET)
- Hallo -Tom, mein Eindruck ist, dass es Dir nur darum geht, Deine Deutungshoheit durchzusetzen, denn welcher halbwegs vernünftiger Mensch käme auf die Idee, sich so ein bescheuertes Lemma auszudenken, statt sich mal mit meiner Erwiderung auf Deine Einwände ernsthaft auseinanderzusetzen? Eigentlich wollte ich Deine "Verschiebung" schon zurücksetzen, dann aber dachte ich, dass ich mir zu schade bin für solche Spielchen. Der Klügere gibt nach, leider, weil sich dann abermals die ... durchsetzen. Aber ich mag mich nicht mit Leuten auseinandersetzten, die brachiales Handeln dem Austausch von Argumenten vorziehen. Danke immerhin für den Weiterleitungslink, so viel Entgegenkommen hätte ich gar nicht erwartet.--Der wilde bernd (Diskussion) 15:45, 4. Jan. 2023 (CET)
- Hallo Bernd! Hier geht es nicht um Deutungshoheit ... es geht eher um bibliothekarisch (du kannst auch sagen buchhalterisch) korrekte Erfassung. Die Kategoriezuordungen ergeben genau eine mehr oder weniger in der Anzahl der Munitionsfabriken, und erhöht damit die Zählweise der europäischen Rüstungsherstellungsbetriebe. Wenn man alle gescheiterten Projekte zur Rüstungsherstellung dort erfassen wollte, dann könnte man die Auswertung damit ad absurdum führen. Dennoch habe ich durchaus Respekt vor der Arbeit, die du in den Artikel investiert hast. Grüße --Tom (Diskussion) 16:36, 4. Jan. 2023 (CET)
- Hallo -Tom, mein Eindruck ist, dass es Dir nur darum geht, Deine Deutungshoheit durchzusetzen, denn welcher halbwegs vernünftiger Mensch käme auf die Idee, sich so ein bescheuertes Lemma auszudenken, statt sich mal mit meiner Erwiderung auf Deine Einwände ernsthaft auseinanderzusetzen? Eigentlich wollte ich Deine "Verschiebung" schon zurücksetzen, dann aber dachte ich, dass ich mir zu schade bin für solche Spielchen. Der Klügere gibt nach, leider, weil sich dann abermals die ... durchsetzen. Aber ich mag mich nicht mit Leuten auseinandersetzten, die brachiales Handeln dem Austausch von Argumenten vorziehen. Danke immerhin für den Weiterleitungslink, so viel Entgegenkommen hätte ich gar nicht erwartet.--Der wilde bernd (Diskussion) 15:45, 4. Jan. 2023 (CET)
- Nun gut dann ist das im Kern geklärt: die Fabrikation wurde niemals aufgenommenen - das Ganze blieb ein gescheitertes Entwicklungsprojekt. Ob man das gut oder schlecht findet, tut nix zu Sache. Grüße --Tom (Diskussion) 15:16, 4. Jan. 2023 (CET)