Diskussion:Erkältungsbalsam

Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von Benff in Abschnitt Anwendungsbeschränkungen bei Kindern

Anwendungsbeschränkungen bei Kindern

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@Grim: Magst Du bitte erläutern, was Du mit der Begründung Deines Reverts genau meinst. Ich verstehe „Beispielwirkstoff“ nicht – es geht ganz konkret um Menthol, 1,8-Cineol und Campher, als Einzelsubstanzen oder als Hauptbestandteile der eingesetzten ätherischen Öle also maßgebliche Wirkstoffe des Artikelgegenstandes. Ich verstehe „Nebenwirkungsbeispiel“ nicht – es geht konkret um Krämpfe der Kehlkopfmuskulatur (mit der möglichen Folge der Atemnot eine relevante potentielle Nebenwirkung). Ich verstehe „ungeeignete Risikogruppe“ nicht, sprich, dass o.g. NeWi betreffende Anwendungsbeschränkungen für die Risikogruppe Kinder (die eine besondere Zielgruppe dieser Therapieform sein dürften, siehe die vielen Zubereitungen mit „Kinder“ im Namen) und die vielfach betont werden, neben in den umseitig referenzierten EN u.a. auch in einem Text des BfR [1], keine lexikalisch sinnvolle Artikelergänzung darstellen sollten, sondern „Murks“. Wenn weitere Risikogruppen oder weitere relevante NeWi beleuchtet werden sollten, kann man das gerne machen – das rechtfertigt eine Hinzufügung, aber keine Löschung. Was die Quelle anbetrifft, kann man natürlich andere konsultieren. Etwa die Monographien des Ausschusses für pflanzliche Arzneimittel der EMA zu Pfefferminzöl [2] und Eukalyptusöl [3], die den darin angeführten Zulassungen Anwendungsbeschränkungen in Form von Kontraindikationen für eine Anwendung bei Kindern unter 2 Jahren (Pfefferminzöl) bzw. unter 2½ Jahren (Eukalyptusöl) auferlegen, wegen des potentiellen Risikos für einen durch die Bestandteile Menthol und 1,8-Cineol ausgelösten Laryngospasmus. Ich habe mir auch die Fachinfos der deutschen Präparate angeschaut, alle haben Anwendungsbeschränkungen für Kinder je nach Präparat und Anwendungsart, immer kontraindiziert ist die Anwendung in der Nähe der Atemwege für unter 2-bzw. 2½-jährige. Deswegen neuer Textvorschlag:

„Die Anwendung von Erkältungsbalsamen bzw. –salben ist bei Säuglingen und Kleinkindern wegen des potentiellen Risikos für einen durch Ätherischölbestandteile ausgelösten Laryngospasmus kontraindiziert.“

Als Beleg natürlich nicht einen Rattenschwanz von Fachinfos, sondern etwa den DAZ-Artikel, der diese bereits zusammenfasst. Oder alternativ diesen Review [4].
Aber warum habe ich mir die Mühe gemacht... hätte ich doch nur gleich mal in den Mutschler geschaut. Steht da doch im Kapitel Expektorantien (11. Aufl. S. 538):

„Bei Säuglingen und Kleinkindern ist die Anwendung von ätherischen Ölen wegen der unzuverlässigen Wirksamkeit und einer eventuellen Verschlechterung des Zustandes durch einen Laryngospasmus oder zentrale Erregung problematisch.“

Kann man meinetwegen auch nehmen. --Benff 00:44, 27. Nov. 2021 (CET)Beantworten

Guten morgen Benff, vorweg: Keine Einwände gegen die Textvorschläge, ich würde nur weg vom Laryngospasmus, hin zu allgemeineren Formulierungen, die das Leilinienzitat „Die Anwendung war allerdings mit einer hohen Rate unerwünschter Ereignisse verbunden, einschließlich Haut- und Schleimhautreizungen.“ paraphrasieren.
Zur Erläuterung meiner Vorgehensweise: Mir fiel der Artikel auf der Arbeitsliste „Neue Artikel“ des Portals Medizin auf. Nach dem ersten Überfliegen und dem Blick auf die zugrundegelegten Quellen wollte ich zunächst einen LA stellen, habe mich dann aber wegen der „Alltagsrelevanz“ dieses „kommerziellen Begriffs“ (denn E. ist kein Fachterminus und hat am Ende wenig mit echtem „Balsam“ und wenig mit tatsächlicher Wirksamkeit bei Erkältung zu tun) dagegen entschieden. Ich bin der Meinung, dass Artikel über Therapeutika mit großem Markt, jedoch gleichzeitig geringer Evidenz zur Wirksamkeit, sorgfältig auf NPOV abgeklopfte Lexikoneinträge brauchen. Folglich habe ich dann aus meiner med. Binnenperspektive die validesten Sekundärquellen zum Thema „Erkältung“ zur Hand genommen, die mir sinnvoll erschienen, die zwei DEGAM-Leitlinien (Husten & Rhinosinusitis).
Zu dem konkreten Absatz: Mein Wunsch wäre ein allgemeiner und einsortierender Überblick, bevor man Aussagen über Einzelheiten in den Artikel packt. Erkältungsbalsam kann alles und nichts enthalten. Das macht eine neutrale Beurteilung über Risiken und Nebenwirkungen schwer, denn solche sind in der Regel auf ein Wirkstoff(komplex) bezogen. Obwohl ich dafür begrenzte Belege habe, gehe ich von ätherischen Ölen als „Hauptwirkstoff“ bei E. aus. Die häufigste Nebenwirkung von ä.Ö. sind Haut- und Schleimhautreizungen bei allen Altersgruppen. Diese sind so häufig, dass man eine Anwendung aus medizinischer Sicht generell kritisch bewerten muss und bei (jungen) Kindern eine Kontraindikation besteht. Die zwei von mir herangezogenen Leitlinien bieten einen Überblick über die (Phyto-) Therapeutika, über die es Studien gibt. Über ätherische Öle äußert sich konkret nur die Husten-Leitlinie: Es gibt diverse positive und negative Effekte. Es findet sich dort u. a. ein Hinweis auf eine „Option bei starkem patientenseitigen Therapiewunsch“. Campher und Menthol wären – angesichts der abundanten Anzahl anderer Wirkstoffe in E. – eher willkürlich gewählt.
Der BfARM-Link kann wieder rein, der alte EN führte auf eine Unterseite, so dass ich die Quelle nicht identifizieren konnte.
Übrigens Sorry für den „arbeitsaufwändigen“ Einwand von mir. Da wo Du mir begegnest, schätze ich Deine Beiträge. Du kannst mich gerne doppelt revertieren wenn ich was übersehen habe und/oder auch gerne ohne Diskbeitrag überarbeiten. Gruß --grim (Diskussion) 08:38, 27. Nov. 2021 (CET)Beantworten
Hallo Grim, danke für Deine umfangreichen Ausführungen, auch wenn sie wenig auf meinen Fragen fokussierten. Auch meine Absicht war, wie die Deine, den Artikel zu verbessen – ich nehme an, Du hast den Artikel im Ursprungszustand angeschaut. Dass einem dabei nicht immer die total optimale Lösung oder Formulierung gelingt, geht vermutlich nicht nur mir so. Aber zum Punkt: gängige Praxis ist es, häufige und schwerwiegende NeWi anzuführen. Deswegen finde ich die Löschung eines Hinweises auf den möglichen Laryngospasmus bei jungen Kindern nicht gerechtfertigt. Ich wüsste auch nicht, was man am Laryngospasmus „allgemeiner“ formulieren könnte, und der Satz soll(te) den bestehenden mit den Haut- und Schleimhautreizungen (als häufige NeWi) auch nicht ersetzen, sondern ergänzen. Die namentliche Nennung bestimmter Ätherischölbestandteile in dem Zusammenhang war nicht willkürlich gewählt, sondern hatte eine Basis, ich stimme aber zu, dass sie entbehrlich ist. Deine einleitenden und abschließenden Sätze verstehe ich so, dass ich eine entsprechende Information wieder einsetzen kann, ich würde dann die Lehrbuchvariante bevorzugen. Arbeitsaufwand finde ich übrigens nicht schlimm, solange er dient, das eigene Verständnis (mit dem man ja auch mal falsch liegen kann) zu hinterfragen oder um Informationen zu untermauern. Über Art und Weise, mit der man solchen einfordert, kann man aber nachdenken. Gruß --Benff 00:32, 28. Nov. 2021 (CET)Beantworten