Diskussion:Ethnolekt

Letzter Kommentar: vor 7 Jahren von Florian Blaschke in Abschnitt Sinnhaftigkeit

Hallo! Welche Quellen liegen diesem Artikel zu Grunde?

Eine Auflistung wäre gut!!


Professor Dittmar von der Freien Universität Berlin forscht seit Jahren über das Thema. Er ist Deutschlands bekanntester Ethnolekt-Experte. Er tritt auch manchmal im Fernsehen auf. Ich schlage vor, mit ihm Email-Kontakt aufzunehmen, er wird dann alles erklären. 79.193.47.33 21:49, 30. Jun. 2008 (CEST)Beantworten

http://userpage.fu-berlin.de/~nordit/HP/

Sinnhaftigkeit

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Die Frage muss man schon stellen. Nun bin ich schon 22 Jahre alt und damit kein Jugendlicher mehr aber definitiv kann ich sagen dass der Tenor dieses, wenn auch knappen Artikels, mitnichten zutrifft. Es gibt diesen "Ethnolekt" natürlich, kenn das ja aus meiner eigenen Schulzeit. Aber er ist nur ein Teil eines großen Trends und nicht ein Gegenpart zum erlauchten Tagesschau-Deutsch. Dieser Trend dreht das Rad der Zeit zurück, eben jene unglücksseelige Normierung und "Umerziehung" im 20. Jahrhundert in der Dialekte diffamiert wurden (man sprach vom "Rückfall" in den Dialekt wenn jemand zB geschwäbelt hat, als ob es sich um eine psychische Krankheit handeln würde). Dieses gestochene Hochdeutsch will niemand mehr, besonders junge Leute nicht mehr. Die Schweiz gibt hier im deutschsprachigen Raum ein Extrembeispiel. Das Schweizerdeutsche, bzw. eine vereinfachte Mischform von vielen lokalen Mundarten aus einzelnen Kantonen, ist unter jungen Leuten heute gebräuchlicher als noch in der Generation deren Eltern. Zur Abgrenzung zu Österreichern und Deutschen wurde hier die Sprache auch ein starkes Identifikationsmerkmal, aber dies allein darauf zurückzuführen wäre zu kurz gedacht. Die Varianten nehmen zu, die Pedanten ("Das sagt man so nicht", "Das steht nicht im Duden") werden weniger. In Berlin mag "isch" parallel zum "ick" eine lokale Varianz von "ich" geworden sein. In Hessen war dies schon immer so. Und in Bayern sagen die Leute wieder vermehrt das mundartliche "i" wenn sie "ich" meinen. Die Sprache wird weniger einheitlich, dies ist die einzige Verallgemeinerung die zulässig ist. Zumal heute mehr Bücher denn je gelesen werden, junge Leute zu "poetry slams" gehen, aufgrund des Internet heutzutage vom Normalbürger soviel Text wie nie zuvor produziert wird. Jede SMS, jede Email, jeder Chat, alles Textkommunikation. Die größere "Flexibilität" bei Rechtschreibung (>Chatsprache, SMS Kürzel) ist auch kein Zeichen von Sprachverarmung sondern vom genauen Gegenteil, es spricht für einen souveräneren Umgang mit der Sprache als dies in der Vergangenheit der Fall gewesen sein mag. Wenn dieser Artikel einen Sinn haben soll dann sollte er diesen ganzen Kontext abbilden, und den "Ethnolekt" als einen kleinen Teil davon. 84.155.79.1 21:04, 8. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Wie willst du so nen Artikel denn nennen? Renaissance der Dialekte in Deutschland oder was? Ich würd dem nicht mal unbedingt zustimmen. Mich interessieren Dialekte, deswegen frag ich jedesmal wenn ich Menschen aus Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen, dem Rheinland, Ostfriesland und anderen Regionen mit noch recht ausgeprägten Dialekten treffe, diese Menschen, inwiefern sie zuhause Dialekt reden, und bisher hab ich noch fast keinen getroffen. Sie alle haben einen Akzent, aber sie gebrauchen selbst zuhause nur noch eine Art Regiolekt. Doch selbst wenn es diese Dialekt-Renaissance gäbe, in deren Kontext du die Enwicklung von Ethnolekten stellst, hätte ja der Artikel Ethnolekt eine Berechtigung. Wikitom2 00:22, 19. Jan. 2011 (CET)Beantworten
Eigenartige Darstellung. Standarddeutsch war noch nie die allgemeine Umgangssprache in Deutschland oder anderen deutschsprachigen Ländern. Lediglich einzelne Individuen pflegten einen relativ standardnahen oder regional (oder ethnisch) nicht markierten Sprechstil (was heutzutage wohl häufiger ist). Im Laufe des 20. Jahrhunderts sind die traditionellen kleinräumigen oder sogar Ortsdialekte in der Rolle der alltäglichen Umgangssprache weitgehend durch Regiolekte verdrängt worden. Das Standarddeutsche hingegen hat sich nicht wesentlich verändert, allenfalls ist es standardisierter geworden.
(Allerdings gab es immer auch gewisse regionale Varianten des Standarddeutschen, wie Österreichisches Deutsch, Schweizer Hochdeutsch oder schwäbisch, bairisch, fränkisch etc. gefärbtes Hochdeutsch. Diese haben einen starken Einfluß auf Regiolekte ausgeübt. Ob die Regiolekte eher als dialektal beeinflußte Varianten des Standarddeutschen anzusehen sind oder als stark vom Standarddeutschen – und benachbarten Dialekten, im Sinne eines Dialektausgleichs, wie er vor allem im Süden des deutschen Sprachraums sicher stattgefunden hat – beeinflußte traditionelle Dialekte, ist nicht ganz klar und wohl von Region zu Region unterschiedlich.)
Der wesentliche Unterschied ist heutzutage, daß wir gerade durch das Internet viel mehr mit Texten in Berührung kommen, die von Laien anstatt professionellen Schreibern, oder unlektoriert, direkt verfaßt werden, und daß sich ein mehr oder weniger stark von Dialekten, Regiolekten und Soziolekten beeinflußter Stil etabliert hat, bei dem die Abweichungen von der Standardsprache durchaus auch bewußt gesetzt werden, da korrekte Standardsprache als zu formell empfunden wird. Daß die Standardsprache weniger beherrscht wird als früher, denke ich nicht.
Diejenigen, die sie weitgehend und auf hohem Niveau beherrschen, waren immer eine Minderheit. Die meisten Menschen sind keine geübten Schreiber, zumindest der Standardsprache, da sie sie nicht regelmäßig benutzen, anders als professionelle Schreiberlinge. Wenn sie sich doch bemühen, Standardsprache zu benutzen, sind die Ergebnisse in aller Regel deutlich erkennbar ungelenk, heute wie früher. (Aus Bauernkomödien, in denen die meisten Figuren Dialekt sprechen, ist mir noch der bestimmt tatsächlich einst verbreitete Brauch geläufig, das Schreiben formeller Briefe in Standardsprache dem Dorflehrer zu überlassen. Denn außer den Dorfhonoratioren beherrscht da niemand auch nur annähernd Schriftdeutsch, vor allem nicht aktiv, wenn die meisten Dorfbewohner nicht sogar praktisch Analphabeten sind, und die Versuche der Dörfler, Standarddeutsch zu imitieren, oft missingsch-artig durch wörtliche Übertragung des Dialekts ins Schriftdeutsche, vgl. auch Filserdeutsch, sind eine Quelle von Komik.)
Grundsätzlich mögen aufgrund ihrer Schulbildung und Kontakt mit Standarddeutsch in den Medien die meisten Deutschen zwar in der Lage sein, Standarddeutsch zu sprechen und zu schreiben, aber stilistisch hochwertig sind die Ergebnisse sicher meistens nicht, genügen jedenfalls keinen höheren Ansprüchen, auch wenn keine Teilleistungsschwäche vorliegt. Dies hängt natürlich stark von Beruf und Bildungsgrad ab. Allerdings sind gerade viele junge Leute, selbst dann, wenn sie nicht sonderlich gebildet sind, durchaus in der Lage, Slang oder Jargon schriftlich geradezu virtuos zu benutzen, dank SMS/Chat und Internet, so wie die Älteren zumindest mündlich Dialekt oder Regiolekt. Sprich: Irgendeine Hauptsprache, die regelmäßig benutzt wird und in der deshalb beträchtliche Übung vorliegt, gibt es eigentlich immer. Daß eine Person den Standard nicht beherrscht, bedeutet nicht, daß sie nicht dafür eine andere Sprachform – auch schriftlich – auf einem vergleichbaren Niveau wie ein Angehöriger der schreibenden Zunft zu benutzen in der Lage ist, es darin vielleicht sogar zu einer gewissen Meisterschaft gebracht hat. Nur soviel zum Thema „Verfall“.
Fazit: So stark hat sich das Verhältnis zwischen Umgangssprache („Dialekt“ im weitesten Sinne) und standardisierter Schriftsprache im deutschsprachigen Raum gar nicht verändert. Die Umgangssprache war und ist immer primär. Sie ist uns allenfalls stärker bewußt geworden, weil wir sie öfter geschrieben sehen. Die Situation ähnelt vielleicht ein wenig der im Hochmittelalter, als die romanischen Volkssprachen neben dem Mittellatein erstmals im großen Stil eine Schriftlichkeit entwickelten und das Monopol des Lateins endgültig gebrochen war. Auch im arabischen Raum erleben die Dialekte einen Boom in Form von SMS-Sprache; Hocharabisch verwendet im Alltag niemand und für private Kommunikation gilt es als unpassend und zu formell. Elektronische Kommunikation steht immer zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit. --Florian Blaschke (Diskussion) 04:46, 28. Dez. 2016 (CET)Beantworten

Eher Akzent als Ethnolekt

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Große Teile des Artikels beschreiben eher Charakteristika eines ausländischen Akzents. Wenn z.B. ein polnischer Einwanderer die Vokale kurz ausspricht, tut er es, weil er sie lang nicht hinkriegt. Das ist einfach ein Akzent. Wenn aber ein türkischer Einwanderer der dritten Generation, sprich ein Deutscher, den unter vielen Deutschtürken verbreiteten sprachlichen Besonderheiten an den Tag legt, heißt das nicht unbedingt, dass er kein Standarddeutsch sprechen kann, wenn er es gezielt versucht. Stattdessen verwendet er eine Abart des Deutschen ähnlich einem Soziolekt, die aber nicht von Angehörigen einer sozialen Schicht, sondern einer Ethnie geteilt wird. Der türkische Ethnolekt ist meines Wissens auch nicht deckungsgleich mit dem türkischen Akzent. Dieser Unterschied wird im letzten Absatz deutlich gemacht, aber nicht davor. Ich finde, das sollte jemand ändern, aber am besten jemand, der sich damit auskennt und nicht nur Mutmaßunngen äußert wie ich. Ergänzung: Hab nen Überarbeitungsbaustein platziert. Wikitom2 00:14, 19. Jan. 2011 (CET)Beantworten

Du hast recht, Wikitom2. Typische Ethnolekte sind das Ebonics oder afroamerikanische Englisch der Schwarzen Nordamerikas und wohl auch das (früher) in Deutschland, im Elsass und in der Schweiz gesprochene Westjiddische (anders als das Ostjiddische, das sich in slawischer Umgebung zu einer eigenen Sprache weiterentwickelt hat). Das hat mit Akzenten und so weiter nichts zu tun. -- Freigut 09:29, 22. Feb. 2011 (CET)Beantworten

Thema verfehlt

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Hier geht es um einen speziellen Ethnolekt, wenn ich das Wort von seinem Aufbau her richtig verstehe, und nicht um den/einen Begriff Ethnolekt, so mein Eindruck. Vielleicht muß der Artikel geteilt werden, vielleicht muß man auch nur Allgemeines und Beispielhaftes besser voneinander abgrenzen. Über einen Akzent geht das hie beschriebene deutlich hinaus. --Purodha Blissenbach 18:02, 28. Jul. 2011 (CEST)Beantworten