"Zigeunerfrage" und "Regelung der Z. im Reichsmaßstab"

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Zu diesem Artikel hier - "Festsetzungs-/Festschreibungserlaß" - habe u. a. auch ich ohne langes Nachdenken beigetragen, nachdem es ihn nun einmal gab. Den Grund seiner Entstehung kannte und kenne ich nicht. Der Artikel könnte (müßte?) aber - zumal auf dem Hintergrund der Diskussion um die Löschung der Weiterleitung von "Zigeunerfrage" - problematisiert werden:

Der Schnellbrief (nicht: Erlaß) vom 17.10.1939 ist im Zusammenhang eskalierender Maßnahmen gegen Roma und Sinti im NS zwar von Bedeutung, insofern er mit dem Verbot, den Aufenthaltsort zu wechseln, für die späteren, wenngleich zu diesem Zeitpunkt nicht spruchreifen, erst ansatzweise überlegten und in ihrem Inhalt anders als Ende 1942 bestimmten Deportationen eine wichtige organisatorische Voraussetzung schuf, aber Ähnliches läßt sich auch zu anderen Maßnahmen sagen. In der Hierarchie der Anordnungen rangierte er unterhalb der Erlasse, also eher auf unterer Ebene der zentralen Anweisungen. Was ist mit der Anordnung zur Deportation ins Generalgouvernement 1940, mit dem Ausschluß der Minderheit aus der Wehrmacht, mit dem Ausschluß aus dem Arbeits- und Sozialrecht u. a.? Jedesmal ein eigener Artikel? Was vor allem ist mit demjenigen Erlaß, der nun wirklich einen entscheidenden Einschnitt darstellte, der hier ebenfalls bislang nicht zur Artikelbildung führte, mit dem Runderlaß Himmlers vom 8. Dezember 1938 zur „Regelung der Zigeunerfrage aus dem Wesen dieser Rasse“ (und den anschließenden Ausführungsbestimmungen, mit denen die "gutachtlichen Äußerungen der RHF eingeführt wurden?

Bislang scheint mir die Existenz unseres Artikels vor allem auf die spontan sich entwickelnde Naturwüchsigkeit des WP-Arbeitsprozesses zurückzuführen zu sein, nicht jedoch auf eine mehr oder weniger reflektierte Entscheidung.

Noch kurz an dieser Stelle auch zum redirect "Zigeunerfrage". M. E. wäre es durchaus gerechtfertigt analog zum Artikel "Judenfrage" einen solchen zu "Zigeunerfrage" einzurichten, denn das Thema erschöpft sich ja keineswegs mit dem NS. Das Stichwort tritt ja bereits im 19. Jahrhundert auf und die Analogie zur "Judenfrage" (oder, auch ganz interessant, zur "Polenfrage" im Sinne des Umgangs mit der polnischen Minderheit) ist ja nun keineswegs eine zufällige, sondern hat was mit dem gemeinsamen Hintergrund - Nationalstaatsbildung, Homogenisierung, Auschluß von Minderheiten u. ä. - zu tun.--Kiwiv 18:19, 29. Apr. 2008 (CEST)Beantworten