Diskussion:Feuerkorb (Heraldik)
Seutter-Wappen
BearbeitenLeider findet man in der heraldischen Literatur widersprüchliche Angaben zur Wappenfigur des Seutter-Wappens. Siebmacher und Kneschke nennen und zeichnen erstaunlicherweise eine Fischreuse. Auch der im Artikel zitierte Otto Titan von Hefner spricht von einer Fischreuse und schließt im „Handbuch der theoretischen und praktischen Heraldik. Erster Theil: Theoretische Heraldik. München, Heraldisches Institut, 1861“ geradezu aus, dass die Wappenfigur des Seutter-Wappens ein Feuerkorb ist, denn auf Seite 100, in der Liste der Wappenfiguren, heißt es in zwei Zeilen direkt untereinander:
Feuerkorb; # mit r. Flammen in S.: Proeck, Sachsen (915)
Fischreuse; g. in #: Seutter, Lindau; schräggelegt s. in R.: Reischinger, Oberösterreich (916)
Heute wird der Korb trotzdem gerne als Feuerkorb bezeichnet, obwohl es darin offensichtlich kein Feuer und keine Flammen gibt.
Relevant sind aber doch die in den mehreren kaiserlichen Wappenbriefen genannten Blasonierungen. Unter Anderem in der in Linz a. d. Donau am 29. Januar 1491 vom römisch-deutschen König, später Kaiser Maximilian I. gegebenen Bestätigung und Verbesserung des althergebrachten Adels, Wappens und Kleinods für die Brüder Ulrich und Gordian „die Seuter“ heißt es: „einen schwarzen Schild und darinnen einen gelben oder goldfarbenen Roßmaulkorb und auf dem Schilde einen Helm mit einer gelben oder goldfarbenen und schwarzen Helmdecken gezieret, dann stehend darauf ein schwarzer Hut mit überschlagener Stulpe und darauf aber einen Maulkorb“. In den mehreren Wappenbriefen ab 1559 ist die Rede von einem „schwarzen Schild, darinnen ein geflochtener gelber oder goldfarbener Korb“.
Ich ersuche daher die Autoren des Artikels „Feuerkorb (Heraldik)“, das darin beispielhaft gezeigte Seutter-Wappen zu entfernen und bei dessen Verwendung in diversen Artikeln richtigzustellen, dass es keinen Feuerkorb, sondern einen gelben oder goldfarbenen Roßmaulkorb in Schwarz, bzw. einen solchen geflochtenen Korb, zeigt.