Diskussion:Folke Bernadotte

Letzter Kommentar: vor 7 Jahren von 197.229.134.217 in Abschnitt Kontroverse um Felix Kersten

Das Bernadotte-Gutachten des IGH

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Die Ermordung des UN-Vermittlers Bernadotte wurde von der UNO zum Anlass genommen, Schadenersatzansprüche beim Internationalen Gerichtshof gegen das damalige Nicht-UNO-Mitglied Israel geltend zu machen.

Die Frage war allerdings, ob die UNO überhaupt Völkerrechtssubjektivität besitzt, dh, ob die UNO Träger von Rechten und Pflichten im Völkerrecht ist, um einen derartigen Anspruch überhaupt geltend machen zu können. Zuvor galt nämlich die Grundregel, dass nur Staaten Völkerrechtssubjekte sind.

Der IGH (Internationaler Gerichtshof) in Den Haag, gem. Art. 7 der Charta der Vereinten Nationen ein Hauptorgan der UNO, befasste sich mit dieser Frage und führte in seinem Gutachten (ICJ Reports 1949, S.174ff) an, dass auch Internationale Organisationen (IGOs) Völkerrechtssubjekte sind, da sie Rechte und Pflichten gegenüber ihren Mitgliedsstaaten haben. Gegenüber Israel, damals Nicht-Mitglied der UNO, können keine Rechte und Pflichten begründet werden, außer im Falle einer Anerkennung, die auch stillschweigend erfolgen kann. Im Falle UNO vs. Israel konnte jedoch keine Anerkennung (auch keine stillschweigende) festgestellt werden.

Die Lösung des Problems sah der IGH in der Universalität der UNO. 1949 war die UNO von der Mehrheit der Staaten der Erde anerkannt. Diese mehrheitliche Anerkennung der UNO führte gemäß des Gutachtens des IGH zur objektiven, also allumfassenden Subjektivität auch gegenüber Nicht-Mitgliedern, und insofern zur Aufhebung des Konsensprinzips (was eine zumindest konkludente Anerkennung durch Israel vorausgesetzt hätte).

Dies gilt aber nur für die UNO als wohl einzige Internationale Organisation der Erde mit Anspruch auf Universalität (vor ihr beanspruchte der Völkerbund die universelle Geltung für sich). Für alle anderen IGOs gilt der Akt der konstitutiven Anerkennung für die Begründung von Subjektsqualität.

Das Ziel, zu universeller Geltung zu gelangen, hatte der Völkerbund bei weitem verfehlt. Aber zumindest dieses Ziel hat die UNO im Laufe ihrer bald 60jährigen Geschichte (vom Datum der Unterzeichnung der Charta ausgehend) erreicht: Jeder Staat der Erde, bis auf den Vatikan, ist Mitglied der Vereinten Nationen.

Bezug zur Bernadotte? --elian 13:18, 25. Feb 2004 (CET)


Aus dem Review (06.06 - 17.07.05)

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Und noch ein Artikel zum kritisieren. -- Uwe 17:11, 6. Jun 2005 (CEST)

Der Artikel gefällt mir, auch wenn ich eine Anregungen und Fragen loswerden will:
  • Hat das Adelsgeschlecht, aus dem er stammt, keinen Namen?
Ich nehme mal an, Bernadotte?
Sollte man das dann nicht auch erwähnen und auf Bernadotte verlinken?
  • War das mit den skandinavischen Kriegshäftlingen vor oder nach Kriegsende? Evtl. kurz die politische Situation anreißen. Warum wurden Skandinavier inhaftiert?
Vor dem Ende des Krieges. Ich habe mal einen entsprechenden kurzen Hinweis in den Artikel eingefügt. Zu den Gründen der Inhaftierung müsste ich mal recherchieren, wobei ich annahme, daß es die gleichen waren wie in den anderen besetzten Ländern (es waren hauptsächlich Norweger und Dänen, Schweden blieb ja als neutrales Land von einer Besetzung verschont).
  • Wem gehörte Neuengamme?
Es war ein Nazi-KZ.
Oh. Das war ja verlinkt. Hatte ich durch die PDF nicht gesehen!
  • Wann schrieb er das erwähnte Buch?
In der kurzen Zeit, die er nach dem Krieg noch lebte. In der deutschen Ausgabe ist keine Jahresangabe zur Veröffentlichung. Das Nachwort schrieb er während seines ersten Fluges nach Israel/ Palästina.
  • Gibt es keinen deutschen Ausdruck für Chairman?
Vorsitzender? Okay, ich ändere das mal.
  • Doppelter Literaturhinweis bei Zitat und LIteratur
Naja. Einmal kennzeichnet die Angabe die Herkunft des Zitates (mit Seitenangabe) und einmal ist es eine allgemeine Quellenangabe. Insofern ist die doppelte Nennung meiner Meinung nach kein Fehler.
  • Einleitung ein wenig zu lang. Attentat reicht doch eigentlich im Text.
Siehe meinen Kommentar oben bei Friedrich Born
  • Der Bezug zum Bild fehlt m.E.. Es wird von KZ-Häftlingen, aber im ganzen Text nie von Kriegsgefangenen gesprochen.
Stimmt, aber soviele freie Bilder sind leider nicht aufzutreiben :o).
Aber sollte man nicht wenigstens Kriegsgefangene im Artikel irgendwie erwähnen?
--Flominator 20:28, 30. Jun 2005 (CEST)
Kommentare in kleiner Schrift von mir. -- Uwe 21:56, 30. Jun 2005 (CEST)
Die auf Level 3, stammen wieder von mir. --Flominator 2. Jul 2005 12:54 (CEST)

Kapitulationsangebot

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Hallo, ich hab eine zweite Quelle verlinkt, was ist an der denn auszusetzen? Daß Himmler durch Bernadotte ein offizielles Kapitulationsangebot an die Westmächte richtete (das 6 Tage später zu H.s Entlassung durch Hitler führte) soll nicht relevant sein? Bernadotte mag ein ereignisreiches Leben geführt haben, aber DAS ist zweifellos von Bedeutung und daher erwähnenswert. --77.130.27.64 13:11, 9. Jun. 2007 (CEST)Beantworten

In der englischen WP stehts doch auch: In April 1945, Himmler asked Bernadotte to convey a peace proposal to Eisenhower without the knowledge of Hitler. The main point of the proposal was that Germany would surrender to the Western Allies only, thus isolating the Soviets. According to Bernadotte, he told Himmler that the proposal had no chance of acceptance, but nevertheless he passed it on to the Swedish government. It had no lasting effect. --77.130.27.64 13:20, 9. Jun. 2007 (CEST)Beantworten

Was soll dann WSWS.org als Quelle, wenn das durch eine historisch-wissenschaftliche Arbeit ebenso belegt ist? Und was soll der eine reingeklatschte Satz im Artikel ohne die Nennung der Nachwirkungen (Bernadottes Antwort, seine Weiterleitung des Angebotes, die Ablehnung durch die Westalliierten)? In vernünftiger Form und ohne WSWS.org als Quelle ist das sicherlich relevant, in der bisher eingestellten Form ist es eine isolierte Information ohne nennenswerten Mehrwert. --Uwe 13:28, 9. Jun. 2007 (CEST)Beantworten
Ich fand den Satz auch ohne weiteres Wissen erwähnenswert, aber egal... Den WSWS-Artikel halte ich sogar als Weblink für sinnvoll, da er Details über B.s Palästina-Pläne und seine Ermordung nennt, die im Artikel noch fehlen. --77.130.27.64 13:37, 9. Jun. 2007 (CEST)Beantworten
Das Problem an WSWS.org ist, dass diese Website nicht als reputable Quelle gelten kann, und damit auch als Weblink im Artikel nicht geeignet ist. Auch eine Auswertung des Links im Hinblick auf eine Ergänzung des Artikels sehe ich sehr skeptisch. Das bezieht sich nicht so sehr auf eine Falschdarstellung in Form von erfundenen "Fakten", sondern eher auf das Weglassen oder Ausblenden von bestimmten Fakten. Dadurch entsteht ein verzerrtes Bild und letztendlich auch eine Falschdarstellung. --Uwe 14:32, 9. Jun. 2007 (CEST)Beantworten
Welche Fakten werden denn ausgeblendet? Ich hab kein Hintergrundwissen zu dem Thema, aber man kann wohl davon ausgehen daß die harten Fakten (Teilungspläne, Umstände der Ermordung) stimmen. --77.130.27.64 14:48, 9. Jun. 2007 (CEST)Beantworten
Für den konkreten WSWS.org-Link kann ich das nicht sagen, ohne mich mit dem Thema näher zu befassen. Auf alle Fälle hat WSWS.org aufgrund des ideologischen Hintergrundes einen eindeutigen POV, und das Ausblenden von unpassenden Fakten ist weit verbreitet, wenn es um die Darstellung der eigenen Weltsicht geht. Das gilt im übrigen in allen politischen Ecken, nicht nur für das "Internationale Komitee der Vierten Internationale" als Herausgeber von WSWS.org. Als Quelle für historische Fakten ist die Website jedenfalls nicht reputabel. --Uwe 14:55, 9. Jun. 2007 (CEST)Beantworten
Eine wissenschaftliche Quelle ist natürlich besser, aber man sieht ja auch an den vielen Spiegel- oder FAZ-Links in den Artikeln, daß die nicht immer greifbar ist. --77.130.27.64 15:50, 9. Jun. 2007 (CEST)Beantworten
Die jetzt im Artikel verwendete Quelle ist jedenfalls eindeutig besser als WSWS.org und auch inhaltlich vollkommen ausreichend als Beleg für die entsprechenden Aussagen, die nun auch den Artikel sinnvoll ergänzen. Deshalb nochmal danke dafür. --Uwe 16:42, 9. Jun. 2007 (CEST)Beantworten

Kontroverse um Felix Kersten

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Anfang der 50er veröffentlichte der britische Historiker Norman Trevor-Roper eine eigene Einschätzung der Rettungsaktion, indem er die Rolle Bernadottes auf die eines "bloßen Transportoffiziers" reduzierte. Er stützte sich dabei auf Aussagen des Masseurs von Heinrich Himmler, Felix kersten, der die Hauptrolle bei den Verhandlungen mit Himmler für sich reklamierte und dabei auch ein Dokument vorzeigte, das beweisen sollte, dass Folke Bernadotte ein Antisemit sei. In dem Brief, den Bernadotte angeblich an Himmler gerichtet haben soll, besteht Bernadotte darauf, keine Juden zu transportieren, da diese in Schweden nicht willkommen seien. Außerdem nennt er Ziele für mögliche Angriffe mit V2-Waffen in England und Holland. Der Brief, der nur als Kopie vorliegt (das Original wurde nie gefunden), erwies sich später nach Recherchen des britischen Historikers Gerald Fleming als Fälschung. Ein Gutachten von Scotland Yard kam sogar durch Schriftprobenvergleiche zu der Auffassung, dass der Brief von Kersten selber fabriziert wurde. Nichtsdestotrotz richtete der "Brief", der bis auf den heutigen Tag in den entsprechenden Foren - auch in der englischen WP-Diskussion - und in der Literatur zirkuliert, beträchtlichen Schaden an. Noch bis in die 90er Jahre wurde - etwa vom ehemaligen Ministerpräsident Israels und früherem Lechi-Führungskader Itzhak Schamir - dieses Schreiben als Legitimation für den Mord benutzt. Auch das schwedische Außenministerium sah sich zu einer Ehrenrettung Bernadottes durch die Erstellung eines eigenen Weißbuchs verpflichtet. Insofern wäre analog zur englischen Version ein eigenes Kapitel zu dieser Kontroverse hilfreich. Würde ich, wenn keine Einwände bestehen, einarbeiten.--Kollek 16:25, 9. Jul. 2009 (CEST)Beantworten

Mit entsprechenden Quellenangaben versehen kann und sollte das aus meiner Sicht in angemessenem Umfang (in etwa so wie hier) im Artikel dargestellt werden. -- Uwe 16:59, 9. Jul. 2009 (CEST)Beantworten
Gerald Fleming: Der 'Bernadotte-Brief' an Himmler vom 10. März 1945. In: VfZ 26(1978), H. 4, S. 571ff im Internet --Surikate (Diskussion) 19:07, 29. Dez. 2014 (CET)Beantworten
Wenn nur eine "Kopie" vorhanden ist, dann ist das aber gelinde gesagt eine schwache Quelle. --197.229.134.217 13:22, 2. Apr. 2017 (CEST)Beantworten

Attentäter

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Der spätere israelische Ministerpräsident Jitzchak Schamir sei "einer der drei Attentäter" Graf Bernadottes gewesen, schreibt Jörg v. Uthmann in seinem Buch "Attentat. Mord mit gutem Gewissen", Berlin 1996, S. 142. - Wer Detaillierteres weiß, kann ja den Artikel entsprechend ergänzen. 92.73.127.249 18:39, 14. Nov. 2009 (CET) Sorry, Signatur vergessen. Louis63 18:40, 14. Nov. 2009 (CET)Beantworten

Stimmt so pauschal nicht. Es waren vier Attentäter, Yehoshua Cohen (der Todesschütze), Yitzhak Ben Moshe, Avraham Steinberg (schossen auf die Reifen) und Meshullam Makover (war der Fahrer) - soweit die Erkenntnisse heute. Schamir war mit Sicherheit nicht dabei, da er als Führungskader von Lehi im Hintergrund blieb. Die genaue Rolle der Drahtzieher des Attentats wurde bis heute nicht restlos aufgeklärt, da alle Beteiligten ein Schweigegelübde abgelegt hatten und auch gegenüber jüdischen Historikern ihr Wissen nicht offenbarten. Cohen war übrigens später der Leibwächter von Ben-Gurion.--Kollek 00:11, 18. Mai 2010 (CEST)Beantworten
Im übrigen halte ich die derzeitige Version für absolut ausreichend. Hier die Hintergründe des Lehi-Komplotts referieren zu wollen, würde schnell uferlos und spekulativ werden.--Kollek 00:23, 18. Mai 2010 (CEST)Beantworten

Sehr dürftiger Artikel!

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Gefällt mir ganz und gar nicht. Okay, Graf Bernadotte verhandelte 1945 erfolgreich mit Himmler. Wissen wir an der Geschichte unseres Landes Interessierten zweifellos. Aber welche Argumente brachte er vor? Er muss ja schon überdurchschnittlich gutes Verhandlungsgeschick gehabt haben, um einen verbohrten NS-Strategen wie Himmler überzeugen zu können! Und genau DAS interessiert den Leser: das WIE. Wie hat er das gemacht? Das bleibt im ganzen Artikel durchweg im Dunkeln. -andy 77.7.101.167 15:15, 19. Jan. 2014 (CET)Beantworten

Diese Deine Kritik leuchtet mir nicht ein: Nicht die ggf. von B. vorgebrachten Argumente wären hier sinnvoll und erhellend, sondern die Motive Heinrich Himmlers, die dort im verlinkten Lemma auch benannt sind: Vorleistung zu erhofften einseitigen Friedens-/Waffenstillstands-/Kapitulationsverhandlungen mit den westlichen Alliierten - das war der Grund für Himmlers Zugeständnisse. --Surikate (Diskussion) 19:19, 29. Dez. 2014 (CET)Beantworten
Den Leser interessiert in der Tat, warum sich Himmler darauf einlassen sollte. Himmler war Chef der SS, einer Organisation, die über beträchtliche Vermögenswerte verfügte. Im Jahr 1945 war allen Beteiligten klar, dass das Weiterwirken nach der deutschen Niederlage organisiert werden musste. Welche weiteren Bestandteile hatte die Aktion?--Wikiseidank (Diskussion) 13:03, 25. Jul. 2016 (CEST)Beantworten