Diskussion:Friedrich Boden (Diplomat)
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BearbeitenBoden, Friedrich, Dr. ing. e. h., a. o. Gesandter und bevollm. Minister, Wirkl. Geheimer Rat, Berlin W 62, Lützowplatz 11.
Geboren: 23. August 1870 zu Braunschweig als Sohn des Direktors der Zuckerraffinerie Braunschweig August B.; arischer Abstammung, evangel.-luth. — Bildungsgang: Wilhelm-Gymnasium Braunschweig; Universitäten Freiburg i. Br. und Berlin. — Militärzeit, Kriegsauszeichnungen: 1893/94 Einj.-Freiw. im Inf.-Regt. 92; Reserveoffizier beim Braunschw. Inf.-Regt. 92; zu Beginn des Weltkrieges 1914 zur Verfügung gestellt, aber für unabkömmlich erklärt. E. K. II. am weiß-schwarzen Bande; Braunschweigisches Kriegsverdienstkreuz; Anhaltisches Friedrich-Kreuz; Lippisches Kriegsverdienstkreuz; Oldenburgisches Friedrich-August-Kreuz am Friedensband und Rote Kreuz-Medaille II. Klasse. — Berufsgang u. a.: 1892 Referendarprüfung; 1896 Assessorprüfung (mit „Sehr gut“); 1900 Anstellung als etatsmäßiger Regierungsassessor; 1905 Ernennung zum Regierungsrat; 1. März 1906 Ernennung zum stimmführenden braunschweigischen Bevollmächtigten zum Bundesrat mit dem Sitz in Berlin unter Verleihung des Titels Geheimer Regierungsrat; 1908 Ernennung zum Geheimen Legationsrat; 1911 Ernennung zum Wirklichen Geheimen Legationsrat; 1. Mai 1914 Ernennung zum a. o. Gesandten und bevollm. Minister am derzeit Königlich Preußßischen Hof; im gleichen Jahre Ernennung zum stimmführenden Bevollmächtigten Bundesrat für Anhalt; 1915 Verleihung des Charakters als Wirklicher Geheimer Rat mit dem Prädikat Exzellenz; nach der Staatsumwälzung 1919 zum stimmführenden Bevollmächtigten Braunschweigs und Anhalts zunächst zum Staatenausschuß, alsdann zum Reichsrat bestellt, bald danach auch für beide Länder als Gesandter bei Preußen beglaubigt; seit 1923 auch stimmführender Bevollmächtigter zum Reichsrat für Mecklenburg-Strelitz; Juni 1929 Verleihung der Würde eines Dr.-Ing. e. h. durch die Technische Hochschule Carolo-Wilhelmina in Braunschweig; Mitglied des Verwaltungsrats der Deutschen Reichspost, des Reichsdisziplinarhofs, der Kaliberufungsstelle sowie verschiedener Aufsichtsräte, darunter der Deutschen Continental-Gas-Gesellschaft und der Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn-Gesellschaft; seit 1906 ununterbrochen stimmführender Ländervertreter und Gesandter beim Reiche und bei Preußen; war Ende Februar 1932 anläßlich der Überweisung des jetzigen Reichskanzlers Adolf Hitler als Regierungsrat an die Braunschweigische Gesandtschaft mit dessen Vereidigung und Einführung im braunschweigischen Staatsdienst betraut. — Besondere Interessen: Musik. — Mitglied: Vereinigung der Freunde antiker Kunst; Hochschulbunde der beiden Hochschulen Braunschweig und Rostock; Deutsche Kolonialgesellschaft.
Quelle: Das Deutsche Führerlexikon 1934-1935, Verlagsanstalt Otto Stollberg GmbH., 1934, S. 62, Lemma: „Boden, Friedrich“, https://archive.org/details/DasDeutscheFhrerlexikon19341935OCR/page/n65/mode/2up