Diskussion:Friedrich Hebbel

Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von 91.66.9.126 in Abschnitt Nicht nur Deutscher, auch ziemlich deutschnational

Promotion

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Mit dem Hebbel da stimmt was nicht: Hebbel promoviert 1866 zum Dr. phil., er soll aber 1863 gestorben sein! -Hasee 15:58, 12. Jan 2004 (CET)

Vielleicht haben sie seine Diss nachträglich im schreibtisch gefunden? Aber ich hab noch mal im Lexikon nachgeschaut. Das mit der Promotion scheint eine Ente zu sein und ich lösch es jetzt mal. Southpark 16:13, 12. Jan 2004 (CET)

Laut hier[1] hat er 1844 in Erlangen promoviert. Siehe auch hier:[2].

Hebbel schreibt dazu sehr pragmatisch an Regierungsrat Rousseau aus Paris am 1.April 1844: "...Ich möchte bei einer Universität, wo es die wenigsten Umstände macht, nämlich in Erlangen, Dr.phil. werden. Der Gründe habe ich mancherlei, zunächst den, dass ich längst für einen solchen gelte, indem die Leute sich gar nicht denken können, dass ein Mensch, der studiert und außerdem noch Bücher geschrieben hat, nicht wenigstens ein Doktor sei. Anfangs habe ich immer schamhaft protestiert, aber es half nichts... Außerdem muss ich Doktor der Philosophie sein, wenn ich einmal anfangen will, Vorlesungen zu halten. Wieviel würde es wohl in Erlangen kosten, und was hätte ich zu tun, um dies höchste Ziel menschlicher Bestrebungen zu erreichen?" (zitiert nach Friedrich Hebbel: Eine Autobiographie nach Tagebüchern und Briefen, Manesse Zürich 1945,S 223)

Offenbar hat's in Erlangen nicht allzu viel gekostet, und die eingesandte Dissertation Hebbels war wohl nicht übler als die so mancher "normaler" Studierender. Hebbel war eben einer von "ganz unten", der nach oben wollte, und er hat es mit Energie und Entschlossenheit auch in dieser Hinsicht "geschafft". Aber die ganze Sache hat doch einen gewissen Hautgout und darum wird sie offenbar nicht gerne erwähnt ... Robert Schediwy 15:17, 19. Mär. 2009 (CET) ergänzt Robert Schediwy 06:36, 20. Mär. 2009 (CET)Beantworten

Kategorie Deutscher

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Im Artikel steht, dass Hebbel dänischer Staatsbürger war, er wird aber in die Kategorie „Deutscher“ eingeordnet. Ist das nicht ein Widerspruch? --Daniel Mex 15:25, 17. Mai 2006 (CEST)Beantworten

Wieso sollte das ein Widerspruch sein?
Ich kann mir kaum vorstellen, dass es zu Hebbels Zeit die doppelte Staatsbürgerschaft gab. Wenn ich aber so darüber nachdenke, hätte die Einteilung nach Staatsbürgerschaften natürlich auch gewisse Mängel. In der heutigen Zeit wäre es aber undenkbar, jemdanden, der nicht deutscher Staatsbürger ist, als Deutschen zu bezeichnen. Das ist zwar irgendwo Erbsenzählerei, aber ich finde es trotzdem inkonsequent, dass Hebbel in dieser Kategorie steht. --Daniel Mex 00:26, 9. Jun 2006 (CEST)

Das ist natürlich überhaupt kein Widerspruch: Der dänische König war bis zum Ende des römischen Reiches deutscher Nation 1806 Staatsoberhaupt von Schleswig-Holstein in seiner Eigenschaft als deutscher Reichsfürst, seine Untertanen in diesem Teil seines Herrschaftsbereiches verstanden sich also - und das auch nach der Napoléonischen Zeit - selbstverständlich als Deutsche. Einen nationalen Aufstand der Schelswig-Holsteiner hat Dänemark zwischen 1848 und 1851 noch niederschlagen können, der deutsch-dänische Krieg 1864 und die nachfolgende preußische Annexion nach dem deutsch-österreichischen Krieg macht die Einwohner des meerumschlungene Landstrichs dann endgültig zu preußischen Staatsbürgern.

Danke für die Erläuterung. Du hast mich überzeugt. --Daniel Mex 13:17, 31. Jul 2006 (CEST)

01.08.2009: Zur Auffrischung und Vervollständigung der Hebbelschen Biografie empfehle ich eine Reise nach Wesselburen ins Hebbel-Museum. Dort ist sein Leben in vollendeter Deutlichkeit dargestellt und läßt keine Wünsche und Fragen offen. Alle Orte, Werke, Begegnungen , Schriften, und persönliche Gegenstände werden anschaulich dargeboten. Ich habe es gesehen und bin dankbar für die freundliche und korrekte Führung im Haus. (nicht signierter Beitrag von 217.85.242.171 (Diskussion | Beiträge) 14:12, 1. Aug. 2009 (CEST)) Beantworten

Nicht nur Deutscher, auch ziemlich deutschnational

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Hebbel war einer jener, die bereits um die Mitte des 19. Jahrhunderts die fatale Idee vom deutschen Drang nach Osten pflegten. Der Strom der deutschen Auswanderer sollte statt nach Amerika in die Länder der unteren Donau geleitet werden.

Unmittelbar nach der 1848er-Revolution schrieb Hebbel für die Augsburger Allgemeine Zeitung vom 6. Dezember 1848 beispielsweise:

"Der Magyar wird den Deutschen mit seinem Pflug, ich sag es im voraus, beim Erscheinen nicht freundlich begrüßen; er wird sich aller seiner in Oktobertagen nach Wien geschickten Freundschaftsversicherungen und Liebesbriefe nicht mehr zu erinnern. Doch daran braucht der Deutsche sich nicht zu kehren, er hat ein gutes Recht, einen Boden zu betreten, der brach liegt." Solches zu zitieren, ist natürlich heute ein wenig peinlich. Ich entnehme das Zitat den Seiten 102f der im November 1938 vorgelegten Wiener Hebbel-Dissertation von Ingeborg Menkes bei Prof. Heinrich Srbik, also aus einer Zeit, in der deutschnationale Schwärmerei und Schlimmeres Hochkonjunktur hatten. Die Dissertantin meinte damals zu "wissen, dass unsere Zukunft im Osten liegt, dass unsere West-und Südgrenzen unabänderliche genannt werden und wir bei der kommenden Raumlösung für unser Volk mit dem Ostproblem zu ringen haben werden" (Diss. Menkes S 104. Zur Person der Dissertantin vgl. übrigens den Leitartikel der Zeitung "Neues Österreich" vom 29. April 1960). Hebbel konnte hier - leider - glaubwürdig als Vorbote einer fatalen und verbrecherischen Expansionsstrategie in Anspruch genomen werden, und auch seine Verachtung der Slawen passt hier hinein ("Der Slawe hat, wie er sich selbst rühmt, den Genius der Lüge, möge der deutsche Adler sich hüten, dass die listige Schlange ihn nicht umschnüre" (zitiert bei Menkes S 122). Auch dise Aspekte sollten im Artikel offen behandelt werden. Robert Schediwy 16:13, 19. Mär. 2009 (CET), korrigiert und ergänzt --Robert Schediwy 14:29, 25. Aug. 2010 (CEST) --Robert Schediwy (Diskussion) 22:00, 31. Jul. 2013 (CEST)Beantworten

Ja, ein wunderbarer Patriot! „Es ist möglich, daß der Deutsche einmal von der Weltbühne verschwindet, denn er hat alle Eigenschaften, sich den Himmel zu erwerben – aber keine einzige, sich auf der Erde zu behaupten, und alle Nationen hassen ihn wie die Bösen das Gute. Wenn es ihnen aber gelingen sollte, ihn zu verdrängen, wird ein Zustand eintreten, in dem sie ihn wieder mit den Nägeln aus dem Grabe kratzen möchten.“ Christian Friedrich Hebbel, Tagebücher, 4. Januar 1860 91.66.9.126 20:36, 9. Mär. 2012 (CET)Beantworten

Ein paar Punkte im Detail

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Betrifft GERMANISTIK. Die Literaturliste zeigt sofort, dass da Germanisten am Werk sind. Für die Judith haben wir zB ein Buch darüber, was die Gabrijela Mecky Zaragoza dazu zu sagen hat. Also ein normaler Leser hätte vielleicht interessant gefunden, was der Nestroy dazu gesagt hat. Oder der Karl Kraus. Der Nestroy hat ja ziemlich viel dazu geschrieben, einen ganzen Einakter, wo den Hebbel nachzeichnet. Der hat das dann scheints eine "giftig-sittenlose Posse" genannt. So stehts auf alle Fälle in der Reclam Ausgabe vom Nestroy seinem Judith und Holofernes. Und dort steht auch, der Karl Kraus habe in Die Literaturlüge auf dem Theater behauptet, dass die Parodie vom Hebbel sei und nicht vom Nestroy. So ein Unsinn!
Zum Glück haben wir in der Deutschen Wikipedia Germanisten, wo die Spreu vom Hafer trennen können. Die Gabrijela Mecky Zaragoza hat ja sogar einen Preis für die beste von einer Frau geschriebene Dissertation 2005 erhalten. (Also in so einer Jury sollte man sitzen dürfen, das wäre dann eine schöne Arbeit.) Da lohnt es sich jetzt bestimmt, das Buch näher anzuschauen. Zusammen mit den Theaterstücken natürlich. Das machen wir dann das nächste Mal.--BZ 15:04, 24. Nov. 2006 (CET)Beantworten

Betrifft GIFTPFEILE. Weil der Judith ihr verstorbener Ehemann, der Manasses, in der Hochzeitsnacht versagt und so bös geschaut hat, war sie gezwungen, später dem Holofernes den Kopf abzuhauen. Das hat Gabrijela Mecky Zaragoza bewiesen. Es ist eben ... dieser verinnerlichte männliche "Giftpfeil"-Blick, der die Frau des beschränkten Kreises zu einem psychopathologischen Fall und damit zu einer Tollkirschen-Bedrohung werden lässt... (S.143). Im Brautgemach löscht der Manasses die Lichter, aber sie sehen einander auch ohne. Der Hebbel sagt nicht warum, aber der Nestroy schon: Der Manasses hüpft vor Wonne, und zärtlich grinst er: / "O Judith, ich seh dich auch in der Finster." (24.Szene) Und dann heissts beim Hebbel ich kann nicht, weil ...er schien etwas Fremdes, Entsetzliches, zu sehen. Das muss etwas ganz Schauriges gewesen sein, weil er es niemandem je gesagt hat. Der Hebbel hat nicht einmal eine Idee davon, und sogar der Nestroy gibt sich geschlagen: Ein ewig Dunkel bleibts und niemand waß es, / Das eigentliche Bewandtnis mit'n Manasses.
Niemand, heisst das, ausser Frau Mecky und jetzt auch mir, weil ich das Buch gekauft habe (€16.-- und wert jeden Cent davon). Also, was der Manasses gesehen hat, war die schwarze Erde, und das ist scheints der symbolische Uterus und das symbolische Grab. Und ausserdem die symbiotische Mutterinstanz und le chaos und natürlich auch le Néant. Der frischgebackene Ehemann ängstigt sich allem Anschein nach vor diesem unheimlichen, an die eigene Kreatürlichkeit erinnernden Nichts. (S.150) Ja wer hätte da keine Angst, wenn er all das auf einem Haufen sehen würde? "Giftpfeil"-Blicke gibt es zwar nicht bei Hebbel, aber wenn der Manasses sie verschossen hätte, dann wäre es ja klar, dass Judith dem Holofernes Tod und Wahnsinn hätte bringen müssen. Und weil sie das ja wirklich getan hat, muss es auch Giftpfeile gegeben haben, Hebbel hin oder her. Ist doch logisch.--BZ 14:55, 26. Nov. 2006 (CET)Beantworten

Dichterjurist?

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Im einschlägigen Werk Dichterjuristen von Eugen Wohlhaupter ist laut Bibliothekskatalog auch Hebbel besprochen. Stimmt es, dass er Recht studiert hat? --Fehlerteufel 14:16, 16. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Hebbel studierte kurz als außerordentlicher Hörer in Heidelberg. In dem von mir erwähnten Brief ann Regierungsrat Rousseau schreibt er unter anderem:
"Mein Studiengang ist ein sehr unregelmäßiger gewesen;ich war nie auf einem Gymnasium, konnte deshalb keine Schulzeugnisse aufzeigen und wurde demgemäß auch auf keiner Universität immatrikuliert sondern nur toleriert" (a.a.O. S 223f) Robert Schediwy 15:27, 19. Mär. 2009 (CET)Beantworten

Neue Theorie woher die Kinder kommen oder bloß Stilblüte?

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"...wo er erst wegen einer Lungenentzündung todkrank im Bett liegt, doch durch die fürsorgliche Pflege von Elise Lensing wieder auf die Beine kommt, so dass im darauffolgenden Jahr ihr erster Sohn Max (1840-1843) geboren wird."

Werkauflistung

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Wenn ich mir meine Ausgabe von Hebbels sämmtlichen Werken ansehe und das mit der im Artikel stehenden Liste vergleiche, fehlt ein großer Teil (z.b. seine Kritiken, Gedichte und Dramentheoretische Texte uvm.). Ist das Absicht, oder soll ich die Liste ergänzen? Und wenn ja: wie weit soll ich dabei ins Detail gehen? Dass man nicht jeden kurzen Text aufzählen sollte leuchtet mir ein, aber reicht es aus zu einem Bereich "Charakteristiken" zu schreiben (wie in meiner Ausgabe)?

Überarbeiten: Donnerkrone

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Habe soeben zwei Fehler des Artikels beseitigt: die Stilblüte (oben beanstandet) und ein kurioses Missverständnis, das dem Artikel seit 2004 anhaftete: Unter "Aufenthalt in Wien" war bisher zu lesen:

Als 1854 Elise Lensing stirbt, läßt Hebbel ihr Grab mit folgenden Worten schmücken:
„Blumenkränze verweht der leiseste Wind, Donnerkronen jedoch nicht der gewaltigste Sturm!“[1]
„Donner“ ist hierbei vielleicht als Anagramm auf „Dornen“ gemeint, was eine symbolhafte Anspielung auf die Dornenkrone Jesu sein könnte.
  1. Friedrich Hebbel in Wien
  2. Anagramm? Anspielung? Warum nicht ein Tippfehler in der Quelle? Hebbels Verse lauten, wie man nach ein paar Suchmaschinenläufen feststellt, so:

    „Blumenkränze entführt dem Menschen der leiseste Westwind,
    Dornenkronen jedoch nicht der gewaltigste Sturm“.(Vgl. hier)

    Fehler dieser Größenordnung sind m.E. Symptome, die zeigen, dass ein Artikel insgesamt schwach ist. Dieser Artikel hier ist so schwach, dass die zwei Verbesserungen kaum ins Gewicht fallen: die Biographie lückenhaft wie die Werkliste (oben beanstandet), die Bibliographie zwar fleißig zusammengetragen und mit ISBN-Nummern versehen, doch ohne die älteren Standardwerke; vieles ungelenk formuliert, mal steht chronologisches Präsens, mal berichtendes Imperfekt usw. – Mit ein paar edits ist es hier nicht getan. Schlage daher vor, die Seite, wie schon mal geschehen, auf die Qualitätssicherung zu setzen (mach ich später, momentan steht nur der Überarbeiten-Baustein), in der Hoffnung, dass sich zwei, drei Leute zusammenfinden, denen an Hebbel was liegt und die bereit sind, für ihn was zu tun (und natürlich auch für die WP). Unter "tun" verstehe ich vor allem lesen, dann erst schreiben und zwischendurch natürlich diskutieren. Auf der Webseite der Hebbel-Gesellschaft e.V. gibt es eine übersichtliche Bibliographie, da kann sich jeder, der Interesse hat, schon mal das eine oder andere Buchg raussuchen. --Lesabendio 20:43, 14. Nov. 2008 (CET)Beantworten

    Tagebucheintragung zur Verlobung

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    Falls es nicht ohnehin fehldatiert ist, so ist das Tagebuch-Zitat vom 30. Dezember 1846 irreführend. Die Verlobung kann nicht im Dezember 1846 stattgefunden haben, denn Hebbel hatte schon am 26. Mai 1846 geheiratet. Wenn der Sohn Emil tatsächlich 1846 geboren wurde, war Frau Hebbel zum Zeitpunkt der Heirat bereits schwanger, was als Detail nicht außer Acht gelassen werden sollte.--suessmayr 14:05, 25. Dez. 2014 (CET)