Hallo, in seinem Buch "Das Amt" schreibt Günther Nollau, entgegen der momentanen Darstellung in der Wikipedia:
"Im Laufe des Sommers 1975 machte ich von meinem Recht Gebrauch [...], den Bundesinnenminister zu bitten, mich zum 15.9.1975 in den Ruhestand zu versetzen. Ich bin nicht, wie manche Blätter schreiben, wegen des Falles Guillaume vorzeitig pensioniert worden."
Welche Darstellung ist nun richtig?
-- Azamino 22:00, 14. Jul. 2007 (CEST)
- Nollaus Darstellung ist plausibel, d. h. nachvollziehbar nach der damaligen Rechtslage. Nach § 42 Absatz 3 Alternative 1 des Bundesbeamtengesetzes alter Fassung konnte ein Beamter auf seinen Antrag ohne weiteres in den Ruhestand versetzt werden, wenn er das 63. Lebensjahr vollendet hatte. Ausdrücklich bedurfte es dafür keines Nachweises der Dienstunfähigkeit, sondern nur eines Antrags des Beamten, über den der Dienstherr nach pflichtgemäßem Ermessen zu entscheiden hatte. Dabei handelte es sich nicht um eine Versetzung in den einstweiligen Ruhestand; diese verfügt der Dienstherr ggf. gegen den Willen des Beamten. Ich ändere jetzt - nach 17 Jahren(!) - die Darstellung im Artikel. --Lexberlin (Diskussion) 14:20, 14. Nov. 2024 (CET)
In einem Interview (BR-Online Forum, v. 14.06.1999 [www.br-online.de/download/pdf/alpha/g/gross.pdf]) erklärte Johannes Gross, wie er 1974 Chefredakteur bei "Capital" geworden ist: "und habe dann die Redaktion der Zeitschrift 'Capital' übernommen, die gerade in einer Krise steckte, weil sie via DPA eine massive Falschmeldung verbreitet hatte. Sie hatte gemeldet, daß der Präsident des Bundesamts für den Schutz der Verfassung, Herr Nollau, in Wahrheit ein Ostagent sei. Das ließ sich aber nicht belegen, und das war ein Vorwurf von solcher Massivität, daß daraus eine personelle Konsequenz gezogen werden mußte." - Ist im Zuge der Öffnung der Stasi-Akten irgendetwas über diese Affäre ans Licht gekommen? War es womöglich eine von der Stasi-Aktion? Wie kam die Zeitschrift zu dem Bericht? Louis63 14:52, 13. Nov. 2009 (CET)
- Bin selber fündig geworden ... eine Titelgeschichte des "Spiegel" (27.05.1974, Ausg. 22/1974: "Affäre Nollau - Im Dschungel der Geheimdienste - Fälscher am Werk" [1]) klärt auf. Louis63 21:11, 14. Nov. 2009 (CET)
- Die personelle Konsequenz bestand darin, daß der Cherfredakteur der Capital seinen Hut nehmen mußte. Mit Nollaus Vorruhestand hat dieses Zitat nichts zu tun.(194.149.241.3) (21:24, 24. Sep. 2012 (CEST), Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe Hilfe:Signatur)