Diskussion:Georg Scheurlin

Letzter Kommentar: vor 4 Jahren von Imbarock in Abschnitt Tochter des Joseph v. Stichaner, Altmühlkreuz
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GiftBot (Diskussion) 00:52, 7. Jan. 2016 (CET)Beantworten

Lied

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Das verbreitetste Lied nach Scheurlin soll einst „Wo ist des Sängers Vaterland“ gewesen sein. Das ist doch von Körner ("Mein Vaterland", aus "Leyer und Schwert", Vertonungen von Weber und Silcher)? Oder gibt es ein gleichnamiges Gedicht von Scheurlin? Bei lieder.net habe ich es jedenfalls nicht gefunden.--92.213.30.212 16:24, 5. Feb. 2017 (CET)Beantworten

Wohl eine gegoogelte Verwechslung mit E. Müller, „Des Sängers Vaterland“
Das „einst“ und angeblich so verbreitete Lied Scheurlins lässt sich nirgends nachweisen. Muss aus dem Text entfernt werden.
Hingegen wurde ein pathetisch-großdeutsches Gedicht Scheurlins zwischen 1859 und bis nach 1870 massenhaft nachgedruckt. Es trug ursprünglich keinen Titel, gelegentlich aber als „Ein deutsches Gebet“ bezeichnet, mal mit, meist ohne Verfassername. Erstmals erschien es am 25. Februar 1859 in der „Volks und Schützen-Zeitung“ (Innsbruck): [1] . Er hatte es von München aus (zusammen mit einem Gedicht seines Schwiegersohns August Becker) für das „Radetzky-Album“ eingesandt. Danach gab es im deutschen Blätterwald kein Halten mehr. Allerdings wurde aus „Tucht“ (so belegt an anderer Stelle) „Zucht“.
Scheurlin schrieb auch das 1834 in Nürnberg verlegte und illustrierte Gedenkblatt „Kaspar Hausers Grab zu Ansbach“. Allerdings wurde vom Verlag hinzugefügt „G. Scheuerlein“. Bis heute geistert dieses Gedenkblatt daher durch die Hauser-Literatur ohne klare Zuschreibung. Dabei habe Scheurlin, so Carl Schultes in seinen Erinnerungen, wie sein Freund Georg Friedrich Daumer versucht, den Findling Kaspar Hauser zu einem Menschen zu machen. Eine um zwei Drittel der Strophen gekürzte und entschärfte Version - es fehlen jene, die eine Verbindung zu Mord und zum vermeintlichen Mörder andeuten - erschien 1834 in der von C. H. Schröter hrsg 2. Sammlung "Gefälliger Lieder und Arien". --Imbarock (Diskussion) 18:57, 1. Okt. 2020 (CEST)Beantworten
„Dr. Hermann Lang“ (in der 1929er-Ausgabe „Scharfrichter von Rothenburg“) veröffentlichte in „Heimatblätter für Ansbach und Umgebung. Beilage der Fränkischen Zeitung“, 5.Jg (1929), Heft 4, „Georg Scheurlin, ein Ansbacher Dichter“. Dass Scheurlin am 6. Juni 1872 verstarb war längst bekannt und steht umseitig in der verlinkten 1890er-Biografie aus der ADB, bereits mit Seitenhieb auf Pierer. Außerdem wurde noch zu Scheurlins 70. Geburtstag in der Beilage der Allgemeinen Zeitung (Nr. 59, 28. Februar 1872) Pierers und Oettingers Irrtum ironisch erwähnt. Hermann Lang schrieb noch 1958 über den Naturforscher Johann David Schoepf und 1959 im JbHV Mittelfranken über den Dichter Christian Höppl. Möglicherweise handelte es sich um Dr. (jur.) Hermann Lang, später Amtsgerichtsrat in Hof/Saale, u.a. Mitglied in der Naturhist. Gesellschaft Nürnberg.
Die Lang'sche Fehlanzeige „Wo ist des Sängers Vaterland“ bezog sich auf Scheurlins Gedicht „Gruß an Deutschland“, in: „Gedichte von Georg Scheurlin“, Ansbach 1851, S. 102: [2]. Erneut abgedruckt in den „Musiker-Novellen von Georg Scheurlin“, Hannover 1872, dort enthalten in der Novelle „Emil Lange“, S. 218, aber ohne Titel: [3]. Liest man die Strophen wird deutlich, dass Scheurlin in Welschland, von einer braunen Maid umgarnt, bewusst wird, wo sein Herz hingehört: Nur in der Heimat klingt mein Herz! / Wo noch die Stirnen männlich glühn, / Noch Treue pocht aus keusche Mieder [...].
Franz Abt hat später (nicht 1850, erst um 1872) die Musik dazu komponiert, betitelt „Glück auf, mein Deutschland“, d.i. bezogen ist auf die jeweils vorletzten Verse der drei Strophen: [4]. Ein weiteres Gedicht von Scheurlin namens „Gruß an die Heimat“ ist nicht identisch mit dem obigen. --Imbarock (Diskussion) 16:57, 2. Okt. 2020 (CEST)Beantworten
Nachtrag: Auch Scheuerlin, Scheurlin stimmt so nicht. Bürgerlich und amtlich immer als Lehrer "Scheurlin" angegeben. Nur ein Beispiel, hier:[5]. Einzig "Scheuerlein" als verlegerischer Irrtum (so 1834)könnte ausnahmsweise festgehalten zu werden. Aber das war viel zu selten der Fall. --Imbarock (Diskussion) 17:16, 2. Okt. 2020 (CEST)Beantworten

Kinder- und Jugendbücher oder -hefte

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Und weil es noch komplizierter wird, sei auf seine Kinder- und Jugendbücher (eher Hefte) hingewiesen, die zwischen 1831 und 1834 bei Bauer und Raspe / Nürnberg verlegt wurden. Sie sind nicht vergessen (weder im GV deutschsprachigen Schrifttums, noch in Aiga Klotz' "Kinder und Jugendliteratur in Deutschland 1840 - 1950", Bd. V; unter "Weinberger, Heinrich", seinem Pseudonym nach dem Geburtsnamen der Mutter), wurden und werden aber nicht mit "dem Dichter" Georg Scheurlin in Verbindung gebracht. Mal sehen, ob und wie ich das einbaue. --Imbarock (Diskussion) 17:18, 4. Okt. 2020 (CEST)Beantworten

Der Tannenbaum, Richard Wagner und Abschluss

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Jene, die es interessiert und/oder Ergänzungen im Artikel einbringen wollen:

1. Ich habe Heines titelloses Gedicht Ein Fichtenbaum steht einsam umseitig im Nachweis als „Fichtenbaum und Palme“ bezeichnet. So wurde es auch gelegentlich betitelt (z.B. von Rudolf Gottschall 1858), vor allem aber wollte ich auf den gleichnamigen Abschnitt bei Kathrin Wittler verweisen, die m. E. eine hervorragende Dissertation schrieb. Ich lasse das mal so. Wittler erwähnt indes nicht, dass Scheurlin 1851 nicht nur den Titel von Tannenbaum in Fichtenbaum änderte, sondern auch in acht Versen Textveränderungen vornahm. Lautete 1838 noch der erste Vers Der Tannenbaum steht schweigend, so 1851 Die alte Fichte schwanket. Folgend beide Male die Verse Einsam auf grauer Höh. Bei Heine lauten die 2 ersten Verse: Ein Fichtenbaum steht einsam / Im Norden auf kahler Höh'.

2. Wagner vertonte Scheurlins Gedicht/Ballade im Herbst 1838 in Riga. Es war mir nicht möglich eine „intakte“ Digitalisierung von August Lewalds Europa. Chronik der gebildeten Welt, Bd. 4, 1839, Musikbeilage nach der S. 620, zu verlinken: Entweder fehlt die Beilage (ist oft entnommen worden), sie ist nicht richtig digitalisiert oder nur per Snippet einsehbar, wie wenigstens hier: [6]. Daher der Link auf den undatierten Druck (1871?). Der Erstabdruck von Wagners Vertonung erfolgte jedenfalls in der Europa in Stuttgart, Monate nachdem er am 12. November 1838 an Lewald in einem brieflichen „P.S.“ geschrieben hatte: „Beiliegendes Gedicht fand ich im Musenalmanach; so wenig ich nun auch gerade die Tannenbaum-Melancholie liebe, so kann man sich ihrer in Livland nicht ganz erwehren; ich habe das Gedicht in livländischer Tonart (Es-Moll) komponiert und übersende es Ihnen mit der Bitte, es der 'Europa' beizufügen“.

Abschließend: Dieser „unpolitische“, humanistisch-„kinderfreundliche“ und dann doch wiederum deutschtümelnde Scheurlin/Scheuerlin war es jedenfalls wert, sich näher mit ihm und der spärlichen, empathisch-trivialisierenden Rezeption des 19. Jhdt's zu befassen. Er „lernte“ (und lehrte) mehr in Ansbach und Nürnberg (Stichwort u.a. Daumer), als später in München. --Imbarock (Diskussion) 18:35, 6. Okt. 2020 (CEST)Beantworten

Tochter des Joseph v. Stichaner, Altmühlkreuz

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Doch kein Abschluss, dauernd Neues. Durch Scheurlin kann die Urheberin eines Gedichtes aufgedeckt werden, die nie als Dichterin auftrat – und wieder führt das nach Ansbach. In der Charitas 1847 notierte Scheurlin in einer Anmerkung: Die Anregung zur Behandlung der vorstehend niedergelegten Volkssage gab dem Verfasser ein sinniges, jedoch nur einem kleinen Kreise bekannt gewordenes Gedicht der Freifrau von Raesfeld, geb. von Stichaner. Genau dieses Gedicht wurde dann aber 1852 in Alexander Schöppners „Sagenbuch der Bayerischen Lande" abgedruckt, Das Kreuz im Altmühlthale: [7] In allen jüngeren Auflagen von Schöppners Werk (oder auch hier: [8]) ist die scheinbar rätselhafte Vorbemerkung zu dem 32 Strophen umfassenden Gedicht zu finden: Von Stichaner […] eine sehr gedehnte Bearb. in Romanzen von Scheurlin. Anhand der Angaben von Scheurlin 1847 lässt sich der Name aber bestimmen. Das für seine „sehr gedehnte Bearbeitung“ (das bezieht sich implizit auf den überbordenden Altmühlkreuz-Kranz von Liedern und Romanzen 1847) inspirierende Gedicht wurde von Magdalena Franziska („Fanny“) von Stichaner (1810 – 1891) noch vor ihrer Heirat verfasst, ab 1834 verehelicht mit Ludwig Reinhard von Räsfeld (1800 – 1864), damals Forstmeister zu Gunzenhausen. Fanny war die zweitälteste Tochter von Joseph von Stichaner. --Imbarock (Diskussion) 17:48, 7. Okt. 2020 (CEST)Beantworten