Diskussion:George Lamsa

Letzter Kommentar: vor 20 Tagen von Flucco in Abschnitt Lehre und Kritik

Nachnamen

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Damals gab es keine Nachnamen. Von daher ist es falsch zu sagen, der Nachname der Mutter sei unbekannt.

Von daher hieß Lamsa auch einfach nur Lamsa. Und deshalb musste er sich bei der Einreise in die USA auch schnell einen "Vornamen" einfallen lassen, und wählte George.

Zitat: "... legte er sich den Namen „George“ zu und verwendete seinen bisher einzigen Namen „Lamsa“ als Nachnamen. Das „M.“ in der Mitte steht für Mamisho, seinen Stamm aus der Heimat."


Auch beim Vater ist gar nicht die Rede von einem unbekannten Nachnamen.

Lehre und Kritik

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Das ist doch etwas dünn, was da an Kritik von »vielen Sprachforschern« steht.

  • Das Aramäisch des syrischen NTs ist nicht das in Judäa im 1.Jh. gesprochene Aramäisch.
  • Die Syrische Kirche benutzte die ersten Jahrhunderte das Diatessaron, es gab offenbar keine aramäischen Evangelienbücher vor dem 4.Jh.
  • Die Briefe im NT sind größtenteils an Empfänger geschrieben, die kein Aramäisch sprachen. In Korinth beispielsweise käme außer Griechisch nur Lateinisch als ursprüngliche Version in Frage (wird aber von niemanden, auch nicht von mir, ernsthaft in Betracht gezogen).

Eigentlich spricht überhaupt nichts für die Annahme, dass irgendein Buch im NT ursprünglich Aramäisch war. Die Aussprüche Jesu sind natürlich aus dem Aramäischen übersetzt - aber sonst?

Ich hab den Artikel mal in der Qualitätssicherung eingetragen.

--Helmut w.k. (Diskussion) 15:24, 30. Okt. 2024 (CET)Beantworten

Es ist mal ein erster Versuch von mir, eine Kritik an Lamsa in Worte zu fassen, was bestimmt noch verändert und ergänzt werden muss.
Es gibt meiner Meinung nach schon Argumente, dass das Neue Testament (oder besser Teile davon) in Aramäisch verfasst worden sein könnte, aber sie sind nicht zwingend:
- Das stärkste Argument ist, dass Jesus und seine Jünger wahrscheinlich untereinander Aramäisch gesprochen haben.
- Die vorhandenen aramäischen Fragmente in den Evangelien.
- Die Evangelien wurden erst etwa 70-90 nach Christus aufgeschrieben, also ungefähr 40-70 Jahre nach den Ereignissen;
was in der Zwischenzeit genau passiert ist, schafft Raum für Spekulationen und Thesen und wird kaum mehr vollständig rekonstruiert werden können.
- Die hebräisch geprägte Textstruktur (vor allem der Evangelien) lässt Theologen wie Friedrich-Wilhelm Marquardt mutmassen,
dass die Evangelien ursprünglich in Hebräisch verfasst worden seien. Aus dem Hebräischen hat sich danach das Aramäische entwickelt.
Soweit eine Gedanken und liebe Grüsse --Flucco (Diskussion) 17:23, 30. Okt. 2024 (CET)Beantworten
Die Argumente sind aber ziemlich schwach:
  • Dass die Worte Jesu ursprünglich Aramäisch waren, ist unbestritten und z.T. in den Evangelien erkennbar. Aber wenn Lukas ein Vorwort schreibt, dessen exzellentes Griechisch wohl von einem Vorbild stammt (es gab in der Antike auch Anleitungen, wie man ein gutes Vorwort schreibt!), dann her mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch auf Griechisch geschrieben.
  • Welche Fragmente? - Es sind auf jeden keine Teile der heutigen Peschitta, die ist aus dem Griechischen übersetzt. Das gilt sviw auch für den früheren »Sinai-Syrer« und andere Evangelienhandschriften.
  • Die Datierung der Evangelien ist ein Ratespiel und stark von unbewiesenen Hypothesen abhängig. Im Übrigen wäre gerade eine späte Entstehung ein Grund, eine griechische Urfassung anzunehmen. Mal abgesehen davon, dass 70-90 natürlich 40-60 nach den Ereignissen wäre.
  • Die Textstruktur bedeutet noch nicht, dass auch die Sprache so war. Der sog. Hebräerbrief ist, von den natürlich hebräisch geprägten LXX-Zitaten angesehen, in sehr guten Griechisch abgefasst (nur übertroffen von den Vorwörtern von Lukas und dem Bericht über Paulus in Athen, wo das attische Griechisch wohl von einer Athener Quelle herrührt). Aber trotz der eindeutig griechischen Sprache (eine Übersetzung kann ausgeschlossen werden) ist die Textstruktur semitisch. Solche »Mischungen« waren offenbar typisch für das Diasporajudentum, das im römischen Reich vorwiegend Griechisch sprach.
--Helmut w.k. (Diskussion) 21:29, 3. Nov. 2024 (CET)Beantworten
Ich vertrete ja nicht die Thesen Lamsas, und ich habe ja die Kritik an Lamsas Theorie in der Zwischenzeit bereits ergänzt mit Argumenten für die griechische Sprache und mit Einwänden gegen die armäische Sprache. Die Autoren sind John Ankerberg und John Weldon: George M. Lamsa, Rocco A. Errico and the Aramaic Argument, The John Ankerberg Show, Website jashow.org (15. August 1999, englisch). Sie verweisen auch auf den amerikanischen Historiker Edwin Yamauchi, der Lamsa Argumente begründet zurückweist. --Flucco (Diskussion) 18:26, 4. Nov. 2024 (CET)Beantworten